Blickwinkel
Stabil, doch die Ränder verschwimmen
Die Blickwinkelstabilität ist Display-Technologie-bedingt sehr gut. Aus allen Winkeln kann ich Inhalte auf dem LG 27QN880-B sehr gut erkennen. Auch die Farben bleiben stabil und in ihrer Leuchtkraft gut erhalten.
Als Nachteil empfinde ich das „Verschwimmen“ der Ränder an den Seiten links und rechts. Auch wenn ich gerade mittig vor dem Display sitze, werden die äußersten ein bis zwei Pixelreihen unscharf dargestellt und von einem leichten Schatten belegt. Den Effekt kenne ich bereits von einem IPS-Display mit 34-Zoll-Diagonale im 21:9-Seitenverhältnis. Meiner Meinung nach ist der Effekt auf einen größeren Abstand zwischen Display und Schutzglas zurückzuführen. Wirklich störend sind die Einschränkungen nicht, da sie sich im peripheren Sehbereich abspielen. Dennoch möchte ich es erwähnt wissen.
Anwendung(sfälle)
Home-Office & Hobby: Stehend, sitzend und im Halbstand
Der LG 27QN880-B muss sich in meinem Home-Office in mehreren Anwendungsfällen behaupten. Die eingangs erwähnten Erwartungen sind hoch: mehrere Stunden ohne Rückenschmerzen arbeiten
Sitzen
Die meiste Zeit verbringe ich sitzend, und hier kann der Standfuß mit Schwenkarm seine Stärken deutlich ausspielen. Das Display kann ich nach Empfehlungen für ergonomische Schreibtischarbeitsplätze ausrichten. Die Höhe reguliere ich über die im Standfuß eingebaute Mechanik. Mein Blick kann angenehm leicht nach unten fallen. Für den korrekten Abstand schiebe ich den Monitor mit Unterstützung des Schwenkarms auf etwas mehr als eine Armlänge Entfernung.
Die Darstellung in Windows erhöhe ich von 100 auf 125 %. Dies hilft mir besonders beim Schreiben von Texten und entspannt die Augen. Die Neigungswinkel-Anpassung übernimmt das Halbkugelgelenk am Ende des Schwenkarms. Ich justiere das Display so, dass es leicht nach hinten gekippt ist und dennoch keine Reflexionen der Deckenlampe entstehen. Über den Arbeitstag verteilt passe ich, auch im Sitzen, den Monitor immer wieder etwas an. Meine Sitzhaltung verändert sich schließlich auch über den Tag. Morgens sitze ich aufrechter, abends etwas „zusammengefallen“. Der LG 27QN880-B überzeugt mich bei meinen sitzenden Tätigkeiten.
Stehen
Über den Tag verteilt wechsle ich öfter zwischen Sitzen und Stehen. Im Stand fällt es mir leichter, Videotelefonate zu führen. Es ermöglicht mir, Hände für Gesten einzusetzen, und gibt meinem Zwerchfell mehr Platz. In der Folge kann ich meine Stimme voll zum Einsatz bringen. Der LG 27QN880-B unterstützt mich dabei. Ich hole mir über den Schwenkarm das Display näher an meine Tischvorderkante, trete einen Schritt zurück und habe mehr Raum vor meinem Torso.
Dennoch kann ich Teilnehmer im Videochat deutlich und klar erkennen. Natürlich bleibe ich nicht starr vor dem Gerät stehen, sondern bewege mich, stütze mich ab und passe den Abstand zum Monitor auch während eines Videotelefonats an. Dies funktioniert alles sehr gut, und ich möchte diese Einstellungsmöglichkeiten nicht mehr missen. Zum Vergleich: Meinen alten Monitor mit festem Standfuß musste ich umständlich nach vorne und hinten verschieben. Der LG 27QN880-B lässt mich dies wesentlich intuitiver und leichtgängiger durchführen.
Aufgrund der dünnen Display-Ränder ragt die Halterung meiner Logitech-Webcam ein paar Millimeter in die Display-Anzeige hinein. Es stört nicht sonderlich, und ich gewöhne mich schnell daran. Sobald ich meine Videokonferenzen beendet habe, stelle ich die Webcam auf dem Schwenkarm hinter dem Display ab. Im Testzeitraum ist mir die Kamera lediglich ein Mal heruntergefallen. Das Kabel und die Kamera haben genug Platz, um nicht zwischen den Gelenk-Armen gequetscht zu werden.
Halbstand
Zur Unterstützung meiner Beckenbodenmuskulatur nutze ich einen Aeris Swooper. Ich verwende ihn im Sitzen als Hocker und im Halbstand als Stehhocker. In letzterem Fall rücke ich näher an die Tischarbeitsplatte heran. Hier ist es hilfreich, den LG 27QN880-B weiter nach hinten schieben zu können, um weiterhin einen Abstand von etwas mehr als einer Armlänge zu erreichen.
Rückeroberung des Schreibtisches
Seitdem ich fast zu 100 % im Home-Office arbeite, spielt sich mein Alltag zu einem großen Teil an meinem Schreibtisch ab. Klar, im Firmenbüro würde ich auch die meiste Zeit am Schreibtisch verbringen, aber es ist zumindest ein anderer Schreibtisch. Dadurch fällt die Trennung zwischen Angestelltentätigkeit, Freiberuflichkeit und Hobby schwer. Der LG 27QN880-B hilft mir dabei, meinen Schreibtisch für Arbeiten ohne Computer zurückzuerobern.

An das Ende des Schreibtischs geschoben, „verschwindet“ das Display und gibt mir Raum für andere Aufgaben. Nun habe ich für meine Fortbildung als Business-Coach mehr Platz. Meine Unterlagen und Bücher kann ich ausbreiten und mich auf deren Inhalt konzentrieren. Ob ich das Display in der Pivot-Stellung oder horizontal aufstelle, macht keinen großen Unterschied. Für die Zukunft werde ich mir eine Monitor-Abdeckung mit Bildaufdruck oder in Weiß zulegen, um den „Black Mirror“ zu verdecken.