Test Acer CB273U: Allround-Talent zum fairen Preis
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Gaming-Funktionen

Obwohl der Acer CB273U kein Gaming-Monitor ist, stehen umfangreiche Gaming-Optionen zur Verfügung. Der Proband unterstützt AMD FreeSync, VRB, eine dreistufige Pixelbeschleunigung, „Black Boost“ und eine leicht erhöhte Bildwiederholfrequenz von 75 Hz.

AMD FreeSync und VRB

Für eine AMD-FreeSync-Zertifizierung muss ein Monitor geringe Latenzzeiten und ein verzerrungsfreies Spiel-Erlebnis bieten. Die Spezifikationen sind nicht sehr präzise, aber wie unsere Messungen gezeigt haben, liefert der Acer CB273U bei 75 Hz durchaus gute Latenzzeiten. Für die nächsthöhere FreeSync-Zertifizierung müsste das Gerät allerdings 120 Hz bei mindestens Full-HD-Auflösung bieten.

Im OSD gibt es auch noch die Option VRB. Diese Abkürzung steht für „Visual Response Boost“ und ist vergleichbar mit ELMB („Extreme Low Motion Blur“) bzw. ULMB („Ultra Low Motion Blur“). Allerdings können AMD FreeSync und VRB nicht gleichzeitig aktiviert werden. Wenn VRB aktiviert wird, deaktiviert die Monitor-Software automatisch AMD FreeSync. Overdrive ist aber weiterhin verfügbar.

Ist VRB aktiviert, stehen zwei Einstellungsmöglichkeiten zur Auswahl: „Normal“ und „Extrem“. Die Helligkeit ist in beiden Fällen fix vorgegeben und beträgt 86 cd/m² mit Einstellung „Normal“ und 41 cd/m², wenn auf „Extrem“ geschaltet wird. Der Helligkeitsregler ist in diesem Modus zwar nicht gesperrt, wenn allerdings die Helligkeit verändert wird, deaktiviert sich VRB automatisch. Ein großer Nachteil von VRB ist ein deutlich sichtbares PWM-Flimmern der Hintergrundbeleuchtung, das jeglichen Vorteil dieser Einstellung zunichtemacht.

Mit der G-Sync Pendulum Demo haben wir beim Acer CB273U die vertikale Synchronisation mit unterschiedlichen Einstellungen getestet. Wenn AMD FreeSync aktiviert ist, zeigt das Testvideo, dass VSync aktiv ist. Tearing wird über den gesamten Frequenzbereich bis 75 Hz effektiv verhindert, und dank Adaptive Sync werden auch NVIDIA-Grafikkarten unterstützt. Dasselbe Verhalten zeigt der Monitor, wenn VRB statt AMD FreeSync aktiviert ist. G-Sync wird wegen der fehlenden Zertifizierung nicht unterstützt und lässt sich daher auch nicht aktivieren.

G-Sync Pendulum Demo
G-Sync Pendulum Demo

75 Hz und dreistufige Pixelbeschleunigung

Die maximale Bildwiederholfrequenz des Acer CB273U beträgt 75 Hz. Reinrassige Gaming-Monitore bieten deutlich höhere Bildraten, für einen Office-Monitor ist diese Leistung aber ausreichend. Des Weiteren wird eine dreistufige Pixelbeschleunigung angeboten, die eine gute Performance liefert und selbst mit höchster Einstellung keine nennenswerten Einbußen bei der Bildqualität mit sich bringt. Die Schärfe von Bewegtbildern kann überzeugen.

Black Boost und Refresh Rate Num

Acer spendiert auch dem CB273U den vollen Umfang an Gaming-Funktionen, wodurch „Black Boost“ (Schwarzverstellung) mit an Bord ist. Werkseitig ist der Regler auf 5 eingestellt. Durch Erhöhen des Wertes werden Schwarzabstufungen deutlicher sichtbar, was Vorteile beim Gaming bringt, indem Gegner in dunklen Bereichen besser erkennbar werden. „Black Boost“ auf Stufe 8 stellt einen guten Kompromiss zwischen Verbesserung der Schwarzstufendarstellung und einem akzeptablen Kontrastverlust dar.

Dunkle Szene mit "Black Boost" auf Stufe 5 (Werkseinstellung)
Dunkle Szene mit „Black Boost“ auf Stufe 5 (Werkseinstellung)
Dunkle Szene mit "Black Boost" auf Stufe 8
Dunkle Szene mit „Black Boost“ auf Stufe 8

Mit „Refresh Rate Num“ oder zu Deutsch „Akt.-Freq.-Nr.“ steht eine Option zur Verfügung, mit der die aktuelle Bildwiederholfrequenz in der oberen rechten Display-Ecke angezeigt werden kann. Die Anzeige ist aber recht groß und kann als störend empfunden werden. Call of Duty beispielsweise bietet eine eigene Option, um die Bildwiederholfrequenz darstellen zu lassen. Sie ist deutlich kleiner und daher auch weniger auffällig.

Sound

Beim Acer CB273U sind zwei Minilautsprecher mit je 2 Watt verbaut. Sie sind im Gehäuse so positioniert, dass sie nach unten abstrahlen. Im Praxistest können die Klanggeber bei der Filmwiedergabe nicht überzeugen. Sie sind trotz maximal eingestellter Lautstärke sehr leise, klingen blechern und lassen Tiefen vermissen. Die gezeigte Leistung ist aber typisch für verbaute Lautsprecher und das Ergebnis daher nicht unerwartet. Für die Tonwiedergabe von Onlinemeetings können die Lautsprecher jedoch durchaus eingesetzt werden, solange es leise im Raum ist.

Integrierte Minilautsprecher beim Acer CB273U
Integrierte Minilautsprecher beim Acer CB273U

Damian Köb

... stieß 2009 zum PRAD-Team und schreibt mit anhaltender Begeisterung fundierte Monitor-Testberichte. Als Vater von zwei Kindern verbringt er seine Freizeit mit der Familie, macht Sport, spielt Computerspiele und fährt Motorrad.

Interessante Themen

8 Gedanken zu „Test Acer CB273U: Allround-Talent zum fairen Preis“

  1. Hallo liebe Redaktion,

    ich finde eure Tests wirklich sehr gut, allerdings ein deutlicher Kritikpunkt: Wenn ein Monitor einen KVM Switch hat, muss der Test dessen eigentlich mit einfließen. Ein Officemonitor ohne KVM ist für mich in 2023 nicht mehr tragbar als Bewertung mit voller Punktzahl. Ich suche aktuell nämlich nach einem geeigneten Office Monitor, mit dem ich auch „etwas“ spielen kann. Leider kann man weder auf der HP den KVM Switch in der Monitorsuche filtern, noch werden diese ausreichend getestet. Ich hätte an sich fast den ACER gekauft, aber zum Glück bis zum Ende gelesen.

    Es ist allerdings als Verbesserungsvorschlag zu sehen. Meine Meinung ist da aber recht fix: Ein KVM Switch muss getestet werden. Insbesondere „wie geht das“ mit diesem Gerät.

    Antworten
  2. Guten Morgen in die Runde,

    leider kann/muss ich BerndStein absolut Recht geben was die unzureichenden KVM-Optionen angeht.
    Im Wesentlichen auf Basis dieses Testberichts habe ich mir den Monitor zugelegt, bin jedoch zunehmend frustriert, ob der miesen KVM-Usability.

    Ständiges manuelles Wechseln des Video-Inputs sowie der Peripherie (USB B/C) trübt die Freude am guten Bild doch stark.

    Vielleicht hat PRAD ja Möglichkeiten an ACER direkt heranzutreten bzgl. einer Stellungnahme/Aussicht auf ggf. softwareseitige Verbesserungen.
    Ansonsten sollte, nein muss dies im Artikel erwähnt werden und in die Bewertung miteinfließen.

    Beste Grüße

    Antworten
  3. Nachtrag:

    Ich hatte heute kurz die Hoffnung, dass ich eine KVM-Funktion „nachbilden“ kann, indem ich unter den verschiedenen Modi (Standard, Eco, Video etc.) jeweils ein passendes Paar aus Video- und USB-Input speichere und danach über die Modus-Auswahl die Eingänge umschalten kann. Wieder Fehlanzeige! Man kann in den Modi diverse Dinge speichern, nur eben die Eingänge nicht! Der Hersteller hat offenbar alles getan, das KVM-Feature möglichst unbenutzbar zu machen. Nach mehreren Stunden Probieren habe ich nun entnervt aufgegeben.

    Eine allerletzte Anmerkung: Die Qualität des Handbuchs passt nahtlos zu Ergonomie/Bedienbarkeit. Selbst wenn man von völlig sinnfreien Formulierungen und Rechtschreibfehlern absieht, stellt sich mir die Frage, warum man dort Hinweise zur richtigen Atmung beim Benutzen des Monitors bekommt und eine Lötanleitung für Schnittstellenkabel obendrein. Okay, es ist nur die Pinbelegung der Stecker… Die Einstellmöglichkeiten im wenig intuitiven OSD-Menü werden dagegen nur oberflächlich gestreift.

    Zum Schluss eine kleine Quizfrage zu einem Begriff aus dem Handbuch: Was ist ein „20-poliges Farbanzeige-Signalkabel“??? Wer’s weiß, darf sich eines zusammenlöten 🙂

    Der Monitor ruht wieder in seiner OVP und geht am Montag zurück.

    Frustrierte Grüße
    Bernd

    Antworten
  4. Hallo Damian,

    ich habe den Acer auch wegen des Testberichts bei PRAD gekauft. Ein wichtiges Auswahlkriterium war für mich der integrierte KVM-Switch, weil ich den bisherigen Kabelsalat am externen USB-Switch loswerden wollte.

    Vielleicht bin ich ja einfach zu blöd, den Monitor richtig zu bedienen, aber um zwischen zwei angeschlossenen Notebooks umzuschalten, brauche ich (nachlässig gezählte) 14 Klicks auf den Bedienknöpfen des Monitors: vier, um die Bildquelle umzuschalten, und weitere zehn (!!!) für das Umschalten des USB-Eingangs – im Untermenü „Systemeinstellungen“! Warum ich den USB-Eingang überhaupt getrennt vom Bildsignal umschalten muss, erschließt sich mir nicht. Mit meinem alten Monitor waren es drei Klicks – zwei am Monitor, einer am USB -Switch. Die sogenannten „Schnelltasten“ helfen hier überhaupt nicht, sie lassen sich mit allen möglichem (und unmöglichen) Funktionen belegen, nur nicht mit der Wahl der Signalquelle.

    Ein KVM-Switch ist für mich etwas völlig anderes! Falls Du einen Tipp (vielleicht einen Link zu einer Anleitung?) für mich hast, der mein Problem löst, wäre ich Dir sehr dankbar.

    Abgesehen vom beschriebenen Mangel gibt es noch weitere. Zuerst die Kleinigkeiten: Das Kabel-Management ist eher schlicht (eine Plastiknase), der Standfuß verrutscht auf meinem Schreibtisch sehr leicht – mein alter Monitor rutscht gar nicht. Aber damit könnte ich ohne Probleme leben.

    Es gibt aber einen weiteren, aus meiner Sicht ziemlich krassen Designfehler. Falls man ein zweites Display unmittelbar neben dem Acer betreiben möchte (das ist im Office/Homeoffice nicht so unüblich), muss man sich entscheiden, worauf man lieber verzichten möchte: auf die Bedienung via OSD (rechts) oder aber auf die seitlichen USB-Ports (links)! Okay, man kann die Monitore mit entsprechendem Abstand aufstellen. Aber das geht auch anders, mein bisheriger Monitor beweist es.

    Mein fünf Jahre alter Monitor konnte in Sachen Ergonomie so ziemlich alles besser. Darum kann ich die fünf vergebenen Punkte in den Kategorien Ergonomie und Bedienung/OSD überhaupt nicht nachvollziehen. Ansonsten ist mir nichts Weiteres negativ aufgefallen, allerdings habe ich den Monitor bisher auch nur für das Verfassen dieses Kommentars genutzt.

    Für mich (bisher) leider ein klarer Fehlkauf.

    Beste Grüße
    Bernd

    Antworten
  5. Hallo Damian, ich danke dir vielmals für diesen Testbericht. Ich habe nun 2 solche Monitore bei mir zu Hause stehen und bin sehr zufrieden. Ich wollte einen Monitor mit KVM Switch fürs Homeoffice und das EIZO Pendant EV2795 kostet mehr als doppelt so viel deshalb habe ich mich für Acer entschieden.

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