Test Acer Nitro XV273KP – Zocken und Bildbearbeitung geht doch!
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Spielbetrieb mit FreeSync

Bei eingeschalteter Synchronisation zwischen Grafikkarte und Display erlebt man letztendlich ein sehr flüssiges Gameplay, das aufgrund der feinen Auflösung des UHD-Bildschirms eine wahre Augenweide ist.

LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung
LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung

Einziges Manko: Die Synchronisation zwischen Grafikkarte und Monitor beginnt erst ab 48 Hz und nicht, wie bei einigen anderen Displays, schon bei 40 Hz. Diese 8 Hz können bei weniger potenten Grafikkarten bereits zum Problem werden.

144 Hz

Um eine Aktualisierungsrate von 144 Hz zu erreichen muss vorweg ein wenig getrickst werden. Jetzt wird auch erst klar, warum dem Zubehör zwei DisplayPort-Kabel beiliegen. Zunächst müssen beide DisplayPort-Schnittstellen am Monitor mit den Kabeln belegt werden, die ebenso an die Grafikkarte angeschlossen werden. Danach muss zusätzlich im OSD-Menü unter „System -> 4K“ der 144-Hz-Modus aktiviert werden.

LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung
LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung

Erst jetzt kann in den Systemeinstellungen des Computers die Aktualisierungsrate von 144 Hz angewählt werden. Das Gameplay ist allerdings mit variablen Aktualisierungsraten eindeutig besser als bei einer Bildwiederholungsrate von 144 Hz, zumal der Acer XV273KP auch an NVIDIA-Grafikkarten mit variablen Aktualisierungsraten dienen kann und sogar offiziell zertifiziert ist. Diesen Umstand kann man sich also ersparen.

DisplayHDR 400

Während Acer beim PE270K, den wir im letzten Jahr getestet haben, noch auf eigene Vorgaben setzte, ist der XV273KP nun auch offiziell vom VESA-Konsortium abgesegnet und kann voller Stolz das DisplayHDR-400-Label tragen. Hierfür gibt es Mindestanforderungen, die allesamt erfüllt werden müssen. Diese an dieser Stelle komplett abzuarbeiten, würde den Rahmen sprengen. Alle notwendigen Specs sind aber auf der Display-HDR-Website einzusehen. Hier wird auch der Acer XV273KP als „Certified Display“ ausgewiesen.

Die Realität sieht allerdings ein wenig anders aus und scheint auch bei HDR-Games etwas tricky und noch nicht voll ausgereift. Beim Versuch, das Spiel F1 2018 in HDR zu spielen, wird man bitter enttäuscht, da HDR nicht aktiviert werden kann. Auch die Ansätze verschiedener Communitys, die XML-Datei des Spiels zu ändern, sind nicht von Erfolg gekrönt. Leider liegt uns kein weiteres HDR-Spiel vor, um hier nähere Aussagen über das Gameplay mit HDR treffen zu können.

Sound

Der Acer XV273KP verfügt über zwei Lautsprecher mit jeweils 4 Watt. Sie strahlen unterhalb des Monitors nach unten ab. Entgegen anderen Display-Lautsprechern sind sie zwar kraftvoller, doch der Ton ist weniger prickelnd. Die Höhen werden ordentlich wiedergegeben, aber dem Bass fehlt es einfach an Tiefe.

DVD und Video

An den beiden HDMI-Schnittstellen können Zuspieler wie Spielekonsolen, BD-Player und HDTV-Receiver angeschlossen werden. Der Ton wird direkt an die internen Lautsprecher oder, falls belegt, an die Kopfhörerbuchse weitergeleitet.

Durch die vielen Modi ist der Acer XV273KP natürlich das optimale Wiedergabegerät für Filme und deckt eigentlich alles ab, was das Herz begehrt. Selbst der ab Werk voreingestellte Standardmodus zeigt schon ein sehr gutes Bild. Wer es farblich etwas kräftiger mag, wechselt im OSD unter „Farbe -> Farbraum“ auf „DCI“ und erhält zudem ein knackigeres Bild mit einem Gamma von etwa 2,6. Der Unterschied ist auf den beiden Bildern unterhalb gut zu erkennen.

Bildeindruck Farbraum „Standard“ (Quelle: „Sintel“)
Bildeindruck Farbraum „Standard“ (Quelle: „Sintel“)
Bildeindruck Farbraum „DCI“ (Quelle: „Sintel“)
Bildeindruck Farbraum „DCI“ (Quelle: „Sintel“)

Der HDR-Modus reißt einen jetzt nicht wirklich vom Hocker. Zwar kann man erkennen, dass helle Objekte leuchtender erscheinen, allerdings darf man von einem DisplayHDR-400-Gerät auch keine Wunder erwarten, da die Spitzenleuchtkraft dafür einfach zu gering ist. Für den richtigen HDR-Look muss man auf DisplayHDR 600 oder gar DisplayHDR 1000 zurückgreifen.

Bildeindruck ohne HDR
Bildeindruck ohne HDR
Bildeindruck mit HDR
Bildeindruck mit HDR

Skalierung, Bildraten und Deinterlacing

Das Bildformat ist auf „Vollbild“ voreingestellt. So werden Full HD und Material in „HD ready“ bildschirmfüllend dargestellt. Auch SD-Material erkennt der Acer XV273KP richtig und skaliert es auf die volle Bildschirmhöhe mit den üblichen Seitenrändern.

Zwar wird im Datenblatt nicht erwähnt, ob das Display Interlaced-Material annimmt, aber angeschlossen an einen HDTV-Receiver gibt es keine Probleme bei der Darstellung. Ein Deinterlacer ist allerdings nicht verbaut, da einzig Halbbildfolgen im 2:2-Rhythmus sehenswert angezeigt werden. Kammbildung und ein heftiger Moiré-Effekt werden sichtbar, wenn ein ungerader Rhythmus vorliegt.

Neben einer vorbildlichen Farbdarstellung kann der Acer XV273KP sogar an HDMI mit einer 24p-Darstellung aufwarten. Das macht ihn auch für Cineasten interessant.

Overscan

Overscan bietet der Acer XV273KP nicht an.

Farbmodelle und Signallevel

Auch hier reagiert das Testgerät vorbildlich. An HDMI wird direkt Videolevel (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235) gewählt. Zusätzlich bietet das OSD-Menü unter „System -> HDMI-Schwarzpegel“ die Optionen „Normal“ und „Gering“, um reagieren zu können, wenn hier Probleme auftreten.

Oliver Jachmann

... spielt seit seiner Kindheit Rennsimulationen am Computer. Seit 2013 verstärkt er unser Team und schreibt hauptsächlich Testberichte von Gaming-Monitoren. Seinen Ausgleich findet er im Sport und bezeichnet sich selbst als Fitness-Freak.

Interessante Themen

16 Gedanken zu „Test Acer Nitro XV273KP – Zocken und Bildbearbeitung geht doch!“

  1. Guten Abend zusammen,

    Also es war sehr ausführlich muss ich sagen.
    Was ich noch nicht ganz verstanden habe, warum bei einem G- Sync Monitor so oft freesync erwähnt wird.
    AMD und Nvidia wenn ich das richtig verstanden habe ?.
    Was mich zu der nexten Frage bringt, könnte ich also einen pc Nutzen mit einer GeForce Grafikkarte (G-Sync) als auch eine Xbox one x (freesync) 120hz HDMI Schnittstelle.

    Und was ist der Unterschied zwischen G-sync Kompertibel und ultimate ?

    Würde mich auf eine Antwort freuen.

    Antworten
  2. Hallo @Oliver Jachmann,
    ich bin seit einigen Tagen Besitzer des getesteten Monitors, u.a. aufgrund ihres umfangreichen positiven Tests, beschäftige mich aber noch mit einer Frage zu den Overdrive und Freesync Einstellungen.
    Was ich dabei nicht ganz verstehe ist die Abhängigkeit der Frequenz zu den Schaltzeiten, dazu zwei Fragen.
    1.) Im Test steht, dass die Schaltzeiten des Monitors im 60Hz Betrieb ohne Freesync (z.B. Konsolenbetrieb) zu langsam sind. Wenn ich nun eine Xbox One X verwende und Freesync aktiviere, verbessern sich dann die Schaltzeiten trotz 60Hz Modus?
    2.) Wenn ich den Monitor bei 120Hz/144Hz ohne Freesync betreibe, unterscheiden sich dann die Schaltzeiten in Abhängigkeit der aktuell anliegenden FPS? Also bei 100Hz?
    Vorab schon mal vielen Dank und viele Grüße
    Christoph

    Antworten
    • Hallo Christoph,
      zu 1:
      Diese Aussage bezieht sich einzig auf mein subjektives Empfinden, wie ich das Bild gesehen habe. Im 60 Hz-Betrieb war die Anzeige bei schnellen Schwenks verschmiert. Wir können die Reaktionszeit bei variablen Bildwiederholungsraten nicht messen. Wenn adaptive Sync aktiviert wurde, kannst Du Dich nicht mehr im 60 Hz-Modus befinden, da die Bildwiederholungsrate ja variiert. Hier geht es einzig um den 60 Hz-Betrieb. Da spielen aber natürlich auch noch die geringen FPS eine Rolle, die das Bild zusätzlich unansehnlich machen.

      zu 2:
      Wir messen immer nur bei 60 Hz und der maximalen nativen Aktualisierungsrate. Sicherlich gibt es hier bestimmt Abweichungen, aber diese Frage kann ich Dir nicht mit Sicherheit beantworten.

      Viele Grüße
      Oliver

      Antworten
  3. Danke für den super ausführlichen Test! Hast du mir einen Tipp? Ich würde gerne deine Meinung zwischen diesem und dem Acer Predator XB321HK hören. Ist der XB321HK was die Farben angeht genau so gut? Man liest nur gutes über den und ich schwanke zwischen 32 Zoll und 27 mit 120hz.

    danke 😉

    Antworten
  4. Danke für den ausführlichen Test!

    Hast du mir vielleicht eine persönliche Einschätzung der Bildqualität zwischen diesem Monitor und dem Acer XB321HK?
    32 Zoll finde ich eigentlich besser aber ich hätte schon gerne die 120hz mit G-Sync.

    Reicht das ältere Panel des Acer Predator XB321HK an dieses heran? Der 32 Zoll Acer wird in vielen Test als sehr gut bewertet und mich würde deine Einschätzung interessieren.

    Danke!!

    Antworten
  5. Sehr interessant wäre auch ein Test der „Interpolation“ für FullHD gewesen. Gerade bei 4K sollte es ja sehr gut klappen. Ich persönlich finde die Kombination sehr interessant um in FullHD spielen zu können, aber auf dem Desktop eine 4K Auflösung zu nutzen.

    Antworten
    • Hallo Norlatch,
      das bereitet 4K Panels keine Probleme, da 1 Pixel einfach auf 4 Pixel dargestellt werden. Der Qualitätsverlust ist da sehr gering und durchaus eine gute Möglichkeit für schwächere Grafikkarten!

      Viele Grüße
      Oliver

      Antworten
      • Wurde das tatsächlich getestet oder ist das eine Vermutung? Mir ist bewusst das das mathematisch sehr gut klappt aber in der Praxis wäre ich auch nicht überrascht wenn das Display dennoch in irgendeiner Form ‚interpoliert‘. Genau so etwas wünsche ich mir in Test damit man es vorher weiß.

        Antworten
  6. Einerseits empfehlt ihr, „den Acer XV273KP bei 120 Hz und mittlerem Overdrive zu betreiben“. Andererseits schreibt ihr, man erlebe bei eingeschaltetem FreeSync „letztendlich ein sehr flüssiges Gameplay, das aufgrund der feinen Auflösung des UHD-Bildschirms eine wahre Augenweide“ sei. Weiter vorn steht allerdings, dass Overdrive und FreeSync sich nicht gleichzeitig aktivieren lassen. Was ist denn nun die beste Einstellung für Gaming? Overdrive oder FreeSync? Oder wovon hängt das ab?

    Antworten
    • Hallo Tobias,
      da hast Du wirklich recht, dass das sehr verwirrend geschrieben ist! Dafür möchte ich mich auch entschuldigen. Bei abgeschaltetem Freesync ist die beste Einstellung 120Hz + mittlerer Overdrive. Das beste Gameplay wird allerdings bei aktiviertem Freesync erreicht. Hier ist der Overdrive fix auf „Mittel“ eingestellt.

      Viele Grüße und sorry für das Durcheinander
      Oliver

      Antworten
  7. Hey, das könnte genau das Teil sein, auf das ich gewartet habe. Wie sieht es mit dem IPS Glow bei dunkler Umgebung und dunklen Bildinhalten aus? Habt Ihr dazu vielleicht ein Video? Bei YouTube habe ich ein paar gefunden und dort sieht es echt gut aus.

    Antworten
  8. das ist doch einmal ein Lichtblick!

    ein Gerät mit gleichen Eckdaten, das Euren Test mit ähnlichem Ergebnis absolviert, jedoch in 32 Zoll…
    …und dann würde auch ich schwach werden. Und bitte auch OHNE künstliche Krümmung!

    Desktop in 2160p, sim-racing in 1080p wäre meine Wünschkombo. Von 24 auf 28 Zoll allerdings ist mir das viele Geld nicht wert. Das ist dann bestimmt eine gute Pixeldichte für Dokumentenbearbeitung und scharfe Textdarstellung. Und bestimmt auch toll für shooter-Spieler. Aber es gibt eben auch andere Spiele-genres, die von schnelleren Bildwiederholraten profitieren. Auch wenn ich es im Allgemeinen begrüße, wenn wir baldmöglichst die 60Hz-Ära bei den Bildschirmen komplett beenden… (auch wenn das bislang eher unrealistisch anmuten mochte)

    Wurde die farbmetrische Beurteilung eigentlich bei 60Hz oder 120 Hz vorgenommen? Das wurde mir beim Lesen des Textes leider nicht deutlich oder ich habe es überlesen.

    Antworten
    • Das würde mich auch interessieren. Da die Gesamtlatenz bei 120hz sinkt, finden hier vl. Weniger exakte Emulationsschritte für srgb statt. Daher macht es vl. Einen unterschied..

      Antworten
    • Hallo @Heiko, @Peter Pan
      ich messe die Monitore immer bei 60Hz. Kann ich aber in der Zukunft auch bei höheren Aktualisierungsraten vornehmen. Dafür muss das Gerät auch für die Bildbearbeitung geeignet sein. Bei TN-Panels ist der Aufwand natürlich Blödsinn.

      Viele Grüße
      Oliver

      Antworten

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