Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1 DisplayPro und das Spektrofotometer X-Rite i1 Pro eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen:
| Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
| sRGB | 97 % | 99 % |
| Adobe RGB | – | 73 % |
| DCI P3 RGB | – | 74 % |
| ECI-RGB v2 | – | 67 % |
Das Ergebnis ist nach der Kalibrierung etwas besser, in der Realität dürfte der Unterschied dagegen nicht spürbar sein. Der Acer würde für beide Werte eine sehr gute Benotung bekommen, die wir entsprechend auch vergeben haben.
Farbmodus: Warm (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.

Die Gammakurve verläuft nicht ganz optimal, und der Range-Wert ist minimal zu hoch, um eine sehr gute Benotung zu erzielen. Insgesamt zeigen die Messergebnisse aber ordentliche Werte für ein Gerät, das auf Gaming und nicht Bildbearbeitung ausgelegt ist. Erfreulich sind der Weißpunkt, der nicht weit von den gewünschten 6500 Kelvin entfernt liegt, der hohe Kontrast und die geringen Werte bei den Grauabweichungen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Sobald ein Wert in der Werkseinstellung geändert wird, wechselt das Gerät direkt vom Standard- in den User-Modus. Geändert haben wir gegenüber der Werkseinstellung lediglich den Farbmodus auf „sRGB“.
Die Grauwerte und die Gammakurve bleiben praktisch identisch gegenüber der Werkseinstellung. Bei den Farbwerten gibt es aber einige stärkere Abweichungen, die auch den Durchschnitt negativ beeinflussen und insgesamt daher knapp eine gute Benotung verpasst wird. Sollen tatsächlich farbkritische Arbeiten durchgeführt werden, ist deshalb eine Kalibrierung zu empfehlen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:
| Bildmodus: | User |
| Helligkeit: | 37 |
| Kontrast: | 50 |
| Gamma eingestellt: | 2,2 |
| Gamma gemessen: | 2,19 |
| Farbtemperatur: | User |
| RGB: | 45/41/50 |
| Color-Gamut: | k. A. |
| DUE Priority: | Nicht vorhanden |
| Schärfe: | Nicht einstallbar |
| Reaktionszeit: | Normal |
Profilvalidierung

Der Acer XF270HUA besitzt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Die durchschnittlichen Abweichungen bei den Farb- und Grauwerten sind sehr gering und damit sehr gut. Die maximale Abweichung bei den Farbwerten würde ebenfalls zu einem sehr guten Ergebnis führen. Der zu hohe Range-Wert bei den Grauwerten führt insgesamt aber nur zu einer guten Benotung in diesem Bereich.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Fast alle Werte bewegen sich nach der Kalibrierung nahe an ihren Idealwerten, wobei zwei Ausnahmen zu nennen sind. Der Range-Wert bei den Grauwerten ist weiterhin etwas zu hoch, und bei den Farbwerten sticht der Blauwert heraus.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Reaktionsverhalten
Den Acer XF270HUA haben wir in nativer Auflösung am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm auch in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 4 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden. Der Acer besitzt drei Reglerpositionen für die Overdrive-Funktion („Aus“, „Normal“, „Extrem“). In der Werkseinstellung ist die Option „Normal“ aktiviert.











Das Bild des Monitors ist tatsächlich leicht unscharf, was besonders beim Lesen von Text nervt (beim Spielen merkt man es nicht). Bislang habe ich keinen Weg gefunden das zu beheben. Die Unschärfe lässt sich mit diesem Testbild hier „messen“: http://www.lagom.nl/lcd-test/sharpness.php
Bild mit dem Acer XF270HUA: https://www.prad.de/board/core/attachment/12255-img-20190827-090107-0-jpg/?thumbnail=1
Bild mit einem anderen Monitor, der keine Unschärfe aufweist: https://www.prad.de/board/core/attachment/12256-img-20190827-091914-1-jpg/?thumbnail=1
Hallo, danke für den Test.
Haben Sie die Overdrive-Einstellung „Normal“ mit dem Freesync getestet? Ist Overdrive wirklich aktiviert? Ich habe mir diesen Monitor gekauft und habe die alle Overdrive-Einstellungen ohne Freesync verglichen. Wenn ich Freesync einschalte, die Overdrive-Einstellung ist Normal im OSD, aber sieht es in Tests aber so aus, als Overdrive ist nicht aktiviert.
Bei der Farbraumabdeckung steht für sRGB 79% vor und 99% nach der Kalibration. Im Text drunter steht:
„Das Ergebnis ist nach der Kalibrierung etwas besser, in der Realität dürfte der Unterschied von einem Prozentpunkt dagegen nicht spürbar sein. “
Liegt hier ein Fehler vor?
Das ist ein Zahlendreher und muss 97 % heißen. Danke für den Hinweis, ich werde das ändern.
Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Ist der Monitor eine gute Wahl? Oder ist die Bildqualität beim Predator XB271HUbmiprz nochmals deutlich besser? Welchen würdet ihr empfehlen, da der Predator doch nochmal deutlich teurer ist.
Vielen Dank im Vorraus
Christoph
Ich habe 3 davon und alle haben denselben Fehler: einige Testbilder von http://www.lagom.nl/lcd-test/inversion.php#invpattern haben starkes Grün- oder Lila-stich. Und also Schatten, zB. von dem Run… Dialog.
Das passiert mit Werkseinstellungen.
Habe verschiedene Kabel und mit 2 PC getestet.
MfG,
David
Dass passiert in full-screen Modus (F11).
Danke für den Test. Ist mein Eindruck richtig, dass der Monitor nicht über eine Schärfe-Einstellung verfügt?
Habe das Gerät im Markt aufgebaut gesehen und fand das Bild einen Tick zu weich. Beim kurzen Ausprobieren habe ich aber keinen Regler für die Bildschärfe gefunden. Der Super-Sharpness-Modus hingegen hat die Farbdarstellung verändert, sodass graue Schriften dunkle Konturen bekommen haben.
Besten Dank für die Antwort.
Eine Einstellung für die Schärfe ist bei diesem Gerät nicht verbaut (siehe Seite 2 des Testberichts)