Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

Ab Werk – ohne Aktivierung des Schalters zur Verbesserung der Bildhomogenität – fallen sowohl Helligkeitsverteilung (Average: 8,61 %, Maximum: 15,49 %) als auch Farbreinheit (Average: 1,86, Maximum: 3,14) nur zufriedenstellend aus.
Während Schalter zur Verbesserung der Bildhomogenität bei manch anderem Hersteller nur Pseudocharakter haben, kann diese Option beim LG 32UD99-W durchaus überzeugen. Sowohl Helligkeitsverteilung (Average: 5,14 %, Maximum: 12,2 %) als auch Farbreinheit (Average: 1,24, Maximum: 2,33) lassen sich damit auf ein gutes Ergebnis verbessern.
Auch wenn man beim Kontrast Einbußen in Kauf nehmen muss, empfehlen wir daher, die Verbesserung der Bildhomogenität generell zu aktivieren, insbesondere für die EBV. Für Unterhaltungszwecke kann man sie schließlich jederzeit deaktivieren.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der LG besitzt eine leicht stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des LG 32UD99-W bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.
LG hat dem 32UD99-W ein hochwertiges AH-IPS-Panel mit White-LED-Hintergrundbeleuchtung spendiert. Die Blickwinkelneutralität ist insgesamt sehr gut – vor allem die Farben bleiben auch bei extremeren Blickwinkeln völlig stabil. Wahrnehmbar ist primär eine Reduzierung von Helligkeit und Kontrast. Durch die beim Schwarzbild am besten zu erkennende Aufhellung in dunklen Bereichen geht dort auch etwas die Zeichnung verloren. Die Farbtemperatur scheint sich dagegen kaum zu ändern und wird allenfalls minimal wärmer (bei horizontalen Blickwinkeln).
Insgesamt ein sehr gutes Ergebnis, das das Gerät auch EBV-tauglich macht.
Interpolation
Der Bildschärferegler wirkt auch an den digitalen Eingängen. Die Standardeinstellung 50 scheint gut gewählt, wir haben sie so belassen.
Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1280 x 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfeeindruck. Farbsäume treten nicht auf.
Zur Skalierung bietet das OSD die Optionen „Original“ (seitengerecht), „Breitbild“ (ggfls. mit Verzerrung) und „1:1“ für die pixelgenaue Darstellung an. Die seitengerechte Skalierung konnte in allen getesteten Auflösungen überzeugen.
In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.
Signal | Verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedregabe |
Unskalierte Wiedergabe |
SD (4:3) | ja | ja |
HD (1080p) | ja | ja |
HD (720p) | ja | ja |
PC (5:4) | ja | ja |
PC (4:3) | ja | ja |
PC (16:10) | ja | ja |
PC (16:9) | ja | ja |
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Grafikbereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB- und Adobe-RGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Sofern das Gerät eine vollwertige Hardware-Kalibration besitzt, wird stattdessen diese in Verbindung mit der Hersteller-Software verwendet.
Farbraumvergleich in CIELAB (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB
Farbraumabdeckung nach der Software-Kalibration
Der sRGB-Farbraum wird von der bunten Schnittmenge praktisch vollständig umschlossen. Der native Monitor-Farbraum (weißes Gitter) geht aber in Richtung Grün, Rot und Gelb deutlich über sRGB hinaus. Laut LG wird der DCI-P3-Farbraum zu 95 % abgedeckt. Dieser Farbraum ist allerdings eher zu Unterhaltungszwecken konzipiert worden und entspricht keinem gängigen Standard in EBV und Druck. Im Vergleich zu Adobe RGB ist DCI-P3 zwar ähnlich groß, aber leicht in Richtung Rot verschoben.
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 94 % | 99 % |
Adobe RGB | nicht ermittelt | 81 % |
ECI-RGB v2 | nicht ermittelt | 74 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | nicht ermittelt | 94 % |
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Bildmodus: | Anwender |
Helligkeit: | 100 |
Kontrast: | 70 |
Gamma: | Modus 2 |
Farbtemperatur: | Benutzer |
RGB: | 50/50/50 |
Color-Gamut: | k.A. |
Bildhomogenität: | Aus |
Schärfe: | 50 |
Reaktionszeit: | normal |
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Der LG 32UD99-W liefert in der Werkseinstellung ein sehr gutes Ergebnis. Die Graubalance ist im Durchschnitt, wie auch bei der Range, sehr gut. Allerdings liegt der Weißpunkt mit 7700 K erheblich kälter als die gewünschten 6500 K. Der Gammawert liegt im Durchschnitt bei 2,11 und taucht mit zunehmender Helligkeit etwas nach unten ab.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Der LG 32UD99-W besitzt auch einen speziellen sRGB-Modus. Die Farbtemperatur ist mit 7300 K aber nur geringfügig besser an die D65-Norm angepasst. Die Graubalance ist wie gehabt sehr gut. Die Farbabweichungen (Delta-E94-Average: 1.11) sind gut. Die Farbraumabdeckung ist mit 94 % noch optimierungsfähig – vor allem angesichts des eigentlichen Potenzials des LG 32UD99-W. Das wird er uns erst nach der Kalibration zeigen.
Der Durchschnittswert für das Gamma sieht mit 2,12 zwar ganz ordentlich aus, aber der Kurvenverlauf ist nicht normgerecht. Immerhin wurde die Helligkeit auf arbeitstaugliche 149 cd/m² eingepegelt.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Danke für den Test, aufgrund dessen ich mir den Monitor auch gekauft habe. Allerdings bekomme ich keine „stabile“ USB Verbindung hin. Mal geht es, mal nicht (TCP bleibt dann grau und bemängelt die fehlende USB Verbindung, und im Gerätemanager sind zwei Geräte mit Ausrufezeichen markiert: „Billboard Device“ und „TUSB3410 EEcode ser). Beim PC- Neustart schlägt TCP vor, die USB Verbindung zu prüfen und gegebenenfalls eine andere Buchse zu verwenden.
Ein einziges mal ist die Kalibrierung mit dem Spyder 4 Pro durchgelaufen, danach war die ursprünglich blendende Helligkeit auf ein angenehmes Niveau reduziert, aber der gesamte Bildeindruck wirkte irgendwie matt und auch etwas zu kühl. Die Darstellung war in keinster Weise mit dem zu vergleichen, was ich seit 8 Jahren mit (Software-) kalibrierten IPS Displays verschiedenster Typen gewohnt bin. Denke also, das da was schief gelaufen ist, obwohl die nach der Kal. angezeigten Werte in etwa dem Screenshot im Artikel entsprachen (nur die Gamma Abweichung ging bei mir um 8% nach unten, etwas über 2 statt der gewünschten 2,2 – warum wird die eigentlich bei der HW Kalibrierung nicht genauer hingetrimmt?)
Würde mich freuen zu erfahren, wie Ihr das hinbekommen habt bzw. welchen Treiber ihr verwendet habt (den von C’T vorgeschlagenen Texas Instruments „Windows-10-Treiber für USB-zu-seriell-Controller TI TUSB3410“ habe ich erfolglos probiert).
Habe Windows 7 Prof. 64
Grüße
Andy
Probleme hatten wir im Test am DisplayPort (Grafikkarten-bedingt, nur Intel, gelöst wie beschrieben) und anfänglich mit der Software TCP. Letzteres wurde von LG behoben und nachgeliefert. Einen Download-Link hat Andreas Roth in früheren Kommentaren angehängt.
Wie wir getestet und gemessen haben: Video-Signal via DP, USB-Verbindung via USC-Adapter an ganz normalen USB-3.0-Anschluss am PC. Die mitgelieferten LG-Treiber wurden zwar installiert, für den Betrieb als ganz normalen USB-3.0-Hub zur Erkennung und Datenübertragung vom PC zum Monitor sollte das aber eigentlich keine Rolle spielen. Wir haben aber auch ein anderes Colorimeter verwendet (x-Rite, i1 Display Pro).
Gibts sowas auch kleiner (27 Zoll oder 24 Zoll) ?
In 4K? Für eine Kaufberatung nutze doch bitte unser Forum.
Die ersten UHD-Monitore ab, keine Ahnung (2014?), hatten nur 24″-27″ evtl. 28″.
Das hier war schon groß.
Am Ende ist es ja ein Monitor. Und mit Pivot-Funktion.
Bei mehr als 32″ ist Pivot schon vom davor sitzen evtl. „Rasiersitz“.
Das ist hochkant ~72cm hoch.
Evtl. nicht ab Tischkante, sondern ab dem Fuß.
Hab es gerade mal mit Maßstab gemessen, ist noch im Rahmen dessen, was davor sitzend an einen englischen Schreibtisch (durch die Schublade unter der Tischkante kann man die Oberschenkel nicht bis unter die Tischkante bringen) ansehen kann.
OT: Die 500cd/m² sind aber deutlich heller als die sonst üblichen 300cd/m².
Für mich die momentan beste Wahl als Macbook Pro User, dank usb-c und DCI-P3 Farbraum.
Werden die dynamische HDR10+ Medien als HDR10 oder als SDR dargestellt ?
Das Teil ist ein Fake. Es kann kein HDR10, keine Farbtiefe von 10bit und keinen 3-dimensionalen Klang.
Technische Daten LG: Farbdarstellung 1,073 Mrd. (8Bit+FRC)
FRC ist ein billiger Trick, um aus 8bit Farbtiefe noch ein bisschen mehr Pseudo-Farbe rauszuholen.
Und ohne HDR10 ist der max. 500€ wert.
Ich vermute, die Steigerung wird beim 32uk950 sichtbar, aber nicht gleich wesentlich sein.
Dennoch wird meine Wahl den 32uk950 oder den 38WK95C treffen. Mal schauen, wie es sich entwickelt und wie die ersten Reviews ausfallen.
2 Fragen:
1) Wie schnell/einfach ist das Umschalten der Signalquelle? Möchte den Monitor an einem PC, einem Laptop und an ein MacbookPro anschließen.
2) Wird der LG 32UK950 noch mal eine wesentliche Steigerung darstellen? Was ist Eure Meinung? Überlege, ob ich noch bis Sommer warten soll.
Ein Druck auf den Stick, nach links auf Input und du kannst die Eingänge umschalten. Geht sehr fix und ist wirklich einfach in der Bedienung.
Gibt es keine Diskussionen mehr zu Testberichten im Forum seit dem Relaunch? Es gäbe noch einiges zu dem Monitor zu schreiben, was aufgrund der sehr eingeschränkten Möglichkeiten hier nicht sinnvoll ist.
Doch natürlich, ich bin leider etwas langsam. Ich mache das in den nächsten 60 Minuten. Man kommt dann im Inhaltsverzeichnis (unten letzte Seite) direkt zu diesem Thema im Forum.
Ok, ich hatte nicht viel erwartet, als ich eben sah das ihr ein HDR Monitor getestet habt. Bisher war es ja eher so, dass diese Monitor 1. sehr teuer und 2. nicht gerade überzeugend waren. Der hier klingt ja wirklich sehr gut. Das lässt ja hoffen, dass bald mehr brauchbare Gerät in der Preisregion zu haben sind. Vielleicht fange ich mal mit dem sparen darauf an. 😉
Ich habe lange auf diesen Test gewartet. Vieles entspricht meinen Praxiserfahrungen. Bei der Anwendung des HDR Modus muß bei Youtube Videos 4k HDR z.b. immer die richtige Einstellung gewählt werden Licht 100.und HDR Effekt. Bei UHD Blue Ray Zuspielung über HDMI erfolgt die HDR Einstellung automatisch. Bei Reciever Zuspielung über HDMI muß wieder selbst eingestellt werden,wenn man will. Bei tv Sendungen nutze ich oft die Einstellung Foto. Den C-Eingang benutze ich für mein Smartphon -Bilder und Videos.
Im Test wird True Color Pro 4.0 erwähnt. Das wird weder auf der Webseite von LG zu dem Monitor angeboten, noch ist es über eine Suchmaschine zu finden. Ein Link wäre toll.
Da die vorherigen Version Probleme bereitet hat, wurde aufgrund unserer Ergebnisse ein Software-Update durchgeführt. Ich nehme an die neue Version wird auch in Kürze auf der LG Webseite zum Download angeboten.
Danke für den Test. Ich habe den Monitor seit fast einem haben Jahr und bin, nachdem das Panel getauscht wurde, auch zufrieden. Der Test deckt sich mit meinen Erfahrungen.
Ärgerlich ist die Software „True Color Pro“. Es gab in den letzten Monaten mehrere Versionen und keine davon hat funktioniert.
Ich hoffe LG stellt diese den Usern bald zur Verfügung.
Den Download-Link zu True Color Pro 4.0 findet ihr im Forenbeitrag zu diesem Test:
https://www.prad.de/board/thread/53297-test-32-zoll-4k-allround-monitor-lg-32ud99-w-mit-hdr-prad-de/