Test AOC AG276QZD2: QD-OLED-Gaming für E-Sportler
4/8

Coating

Mikroskopischer Blick auf die Subpixel mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der AOC AG276QZD2 besitzt eine Glossy-Oberfläche und kommt ohne zusätzliche weiße Subpixel aus. Die RGB-Farbpixel sind in Größe und Anzahl unterschiedlich dimensioniert. Aufgrund der Pixelstruktur handelt es sich um ein QD-OLED-Panel der zweiten Generation.

Coating des AOC AG276QZD2
Coating des AOC AG276QZD2
Coating der ersten Generation
Coating der ersten Generation

Das dreieckige RGB-Subpixel-Layout der ersten Generation führt zu leichten Textsäumen. Die zweite Generation verbessert dies durch eine optimierte Subpixelgröße und -form mit mehr Pixelfüllung, was die Textdarstellung etwas verbessert. Die dritte Generation soll die Darstellung von Schrift weiter optimieren und deutlich heller sein, kommt nach unserer Kenntnis aber bisher noch nicht in aktuell erhältlichen Modellen zum Einsatz.

Die Schrift wirkt etwas weniger harmonisch als bei einem klassischen RGB-Panel, aber Farbsäume, die oftmals kritisiert werden, haben wir nicht ausmachen können. Bei Büroarbeit und allgemeiner Nutzung sind uns keine Probleme bei der Darstellung von Schrift unter Windows 11 bei einer Skalierung von 100 und 125 % aufgefallen, obwohl dies je nach Nutzer variieren kann.

Die Spiegelungen der Oberfläche sind deutlich ausgeprägt. Sicherlich kommen Farben so sehr viel brillanter zur Geltung, doch ist die Oberfläche in sonnendurchfluteten Räumen, besonders wenn der Bildinhalt dunkel ist, nicht immer optimal.

Blickwinkel

Die Herstellerangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne Monitore typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des AOC AG276QZD2 bei horizontalem Blickwinkel von etwa ±60 Grad.

Blickwinkeleigenschaften vom OLED-Panel des AOC AG276QZD2
Blickwinkeleigenschaften vom OLED-Panel

Aufgrund der selbstleuchtenden Pixel gibt es nahezu keine Einschränkungen bezüglich des Blickwinkels. Bei sämtlichen Blickrichtungen bleiben sowohl die Farben als auch der Kontrast stabil.

Interpolation

Ein Schärferegler ist im OSD nicht vorhanden. Wir testen die Interpolation am DisplayPort, weil nur hier 240 Hz möglich sind und Gamer sicherlich diese Bildwiederholfrequenz nutzen wollen. Wir haben aber unter HDMI die ermittelten Ergebnisse zumindest kurz verifiziert. Die Schärfe in der nativen Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1920 x 1080 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte erreicht wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf. Insgesamt ist das Ergebnis als ausgesprochen gut zu bezeichnen.

Im PC-Betrieb sollte die Skalierung der Grafikkarte überlassen werden, die das Bildsignal als Vollbild, Seitenverhältnis oder 1:1 korrekt wiedergeben kann. Leider nehmen die Interpolationsmöglichkeiten der Monitore in diesem Bereich immer mehr ab. Da wir aber testen wollen, was der AOC AG276QZD2 leistet, haben wir in den Einstellungen der Grafikkarte festgelegt, dass das Anzeigegerät die Skalierung übernehmen soll und ein 1:1-Bild von der Grafikkarte ausgegeben wird.

Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet das Gerät unter DisplayPort die Optionen „Breitbild“, „Seitenverhältnis“ und „4:3“. Die im Handbuch zusätzlich genannten Skalierungsoptionen wie „1:1“, „17“ 4:3“, „19“ 4:3“, „19“ 5:4“, „19“W 16:10“, „21,5“W 16:9“ usw. stehen lediglich unter HDMI zur Verfügung – und das auch nur unter den SD- und HD-Auflösungen. Bei den PC-Auflösungen ist weder unter DisplayPort noch unter HDMI eine Skalierung möglich – sie ist ausgegraut. Das Signal wird immer 1:1 ausgegeben, also so, wie wir es der Grafikkarte vorgegeben haben.

Die Einstellung kann auf der dritten Seite der Rubrik „Extra“ vorgenommen werden, und die dafür notwendigen 17 (!) Klicks sind nervig und benutzerunfreundlich.

Die Skalierungsoptionen des AOC AG276QZD2 sind unausgereift. Wir empfehlen Ihnen, die Interpolation am PC der Grafikkarte zu überlassen. Das ist deutlich bequemer.

 Signal Verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedergabe Unskalierte Wiedergabe
SD (480p) Ja Ja (nur HDMI)
SD (576p) Ja Ja (nur HDMI)
HD (720p) Ja Ja (nur HDMI)
HD (1080p) Ja Ja (nur HDMI)
UHD (4K) Nein Nein
PC (5:4) Nein Ja
PC (4:3) Nein Ja
PC (16:10) Nein Ja
PC (16:9) Nein Ja

Farbwiedergabe

Zunächst wird die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset und – falls vorhanden – in einem vordefinierten Modus (sRGB, Adobe RGB oder DCI-P3) getestet. Anschließend wird das Testgerät mit DisplayCAL kalibriert. Falls eine Hardware-Kalibrierung möglich ist, wird der Monitor zusätzlich mit der Software des Herstellers kalibriert. Für die Messungen wird eine eigene Software verwendet, als Messgerät kommt das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro Plus zum Einsatz.

Hinsichtlich Farbraumvolumen verspricht der Proband 138 % sRGB, 98 % Adobe RGB und 99 % DCI-P3. Die Grafiken zeigen die Abdeckung in den Farbräumen sRGB und DCI-P3, einmal im jeweiligen Modus des Monitors und nach der Software-Kalibrierung. Ein Adobe-RGB-Modus steht nicht zur Verfügung. Der jeweilige Modus sollte das größere Farbraumvolumen idealerweise entsprechend einschränken, was auch ordentlich gelingt. Beim Farbraumvolumen messen wir 162 % sRGB, 112 % Adobe RGB und 115 % DCI-P3. Die Farbraumabdeckung nach der Kalibrierung beträgt 100 % sRGB und 99 % DCI-P3.

Ein fehlender Farbumfang wird durch ein schwarzes Gitter gekennzeichnet, eine größere Abdeckung durch ein hellgraues Gitter.

Abdeckung des sRGB-Farbraums im sRGB-Modus, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums im sRGB-Modus, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums im sRGB-Modus, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums im sRGB-Modus, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des DCI-P3-Farbraums im DCI-P3-Modus, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des DCI-P3-Farbraums im DCI-P3-Modus, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des DCI-P3-Farbraums im DCI-P3-Modus, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des DCI-P3-Farbraums im DCI-P3-Modus, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums nach der Software-Kalibrierung, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums nach der Software-Kalibrierung, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums nach der Software-Kalibrierung, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums nach der Software-Kalibrierung, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des DCI-P3-Farbraums nach der Software-Kalibrierung, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des DCI-P3-Farbraums nach der Software-Kalibrierung, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des DCI-P3-Farbraums nach der Software-Kalibrierung, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des DCI-P3-Farbraums nach der Software-Kalibrierung, 3D-Schnitt 2
Farbraum Abdeckung im Werks-Preset Abdeckung nach Kalibrierung
sRGB 97 % 100 %
Adobe RGB 93 %
ECI-RGB v2 86 %
DCI-P3 RGB 96 % 99 %
ISO Coated v2 (FOGRA39L) 99 %

Interessante Themen

7 Gedanken zu „Test AOC AG276QZD2: QD-OLED-Gaming für E-Sportler“

  1. Kleine Ergänzung:
    Es hätte auch der Fakt, dass es sich um ein Glanz-Panel handelt, noch hervorgehoben werden können.
    Jedoch machen sich mMn. viel zu viele darüber Gedanken. Wenn ich meine Monitore so stelle, dass das Fenster im Großteil des Bildschirms reflektiert wird, sehe ich auf dem AOC mehr als auf meinen Glanz IPS Monitoren, die die Reflektion „breitschmieren“ und das eigentliche Problem verstärken. Kleine Lichtquellen sind allerdings bei einem Glanzmonitor nerviger und die werden bei matten Displays gut kaschiert.
    Auch ist bei sehr heller Umgebung nicht mehr viel vom OLED-Schwarz zu sehen, da das Panel dann eher hellgrau wird.
    Allerdings sind auch hier in der gleichen Situation die matten IPS-Displays mMn. nicht wirklich brauchbarer, das wird denke ich gerne überschätzt.
    Dunkle Inhalte wie ein mystisches Spiel oder einen Film schaue ich mir eh nicht an, während die Sonne ins Zimmer knallt, da ist der Vergleich mit anderen matten Displays mMn. überflüssig.
    Die Blickwinkel sind zudem stabiler als bei jedem anderen Display was ich je hatte und dadurch auch mit glänzenden Reflektionen immer noch angenehmer als andere Monitore!

    Antworten
  2. Ich habe mir den Monitor gekauft, besonders weil er hier in Sachen Homogenität und nat. allgemein der Bildqualität ziemlich gelobt wurde.
    Dazu muss ich sagen, dass ich etwas negativ von dem Text überrascht war, da es hier so klang, als wären die Textfransen nicht wirklich sichtbar. Mit meinen Augen, die vorher ein 4K Panel mit gleicher Größe gewöhnt waren, kann ich die Text-Fransen doch recht gut sehen. Allerdings muss ich sagen, ist es immer noch besser lesbar als ein UP2716D, welchen ich auch besessen habe und welcher immer unscharf schien, wenn es um Text ging. Außerdem habe ich mich erstaunlich schnell umgewöhnt und komme mit dem Text doch super zurecht. Im Dark Mode, welcher ohnehin überall läuft wo es geht, ist das auch weniger auffällig, als mit dunklem Text vor hellem Hintergrund.
    Ansonsten ist dieser Monitor wirklich Klasse in allen Punkten! Die 240 Hz fallen direkt im Vergleich auf, wenn man „nur“ 144 Hz einstellt. Die Bildklarheit bei Bewegung ist klasse, selbst wenn man die 240 Hz nicht erreicht. Auch wenn ein Spiel mal unter 60 Hz fühlt sich Dank Adaptive Sync dieses immer noch flüssiger an, als vorher mit einem IPS Panel. Der Monitor reagiert halt schneller und es ist keinerlei Ghosting erkennbar.
    Spätestens wenn man dann HDR richtig konfiguriert hat und dieses in Aktion sieht, möchte man nicht mehr zurück. Ich vermisse meinen 4K IPS keine Sekunde mehr seitdem.
    Ich empfehle, das Bildprofil von AOC (beim „Treiber“-Download dabei und somit auch unter Linux/MacOS einfach als .icm Datei installierbar) direkt zu holen, welches leider nur für den SDR Modus gilt. Sonst natürlich die Windows-HDR-Kalibrierung nutzen und wenn HDR aktiviert ist, das HDR-Peak Profil auswählen. Die automatisch erkannten Profile sind nicht ganz akkurat und dadurch verschieben sich Gamma und Farbraum, das muss nicht sein. Windows HDR scheint endlich nutzbar zu sein und mit RTX HDR (oder notfalls Auto-HDR seitens Windows) kann man auch älteren Spielen sehr viel Leben einhauchen.
    Übrigens hat der Monitor einen Auto-Brightness-Limiter, der sich scheinbar nicht ausschalten lässt, aber nur im HDR Modus. Weiß gar nicht, ob das im Review hier erwähnt wurde. Finde das etwas störend beim Browsen/im Alltag aber sogar recht angenehm, da es weiße Vollbildfenster weniger die Augen blenden lässt.
    Die LED Beleuchtung sowie der Kopfhörerständer sind ein super Bonus und der asymmetrische Ständer fällt nicht wirklich auf, da ich mehr auf den Monitor schaue als auf den Standfuß ;).
    War anfangs etwas skeptisch, ob es wirklich schlau ist, einen 4K Monitor mit diesem hier zu ersetzen. Habe jetzt seit über einer Woche den Monitor im Einsatz und profitiere von den offensichtlichen (OLED, Reaktionszeit, Input-Lag etc. etc.) Vorteilen. Endlich muss ich mir keine ungleichmäßig ausgeleuchteten dunkelgrauen Flächen mehr anschauen.

    Antworten
  3. Liebes Team von Prad.de,

    ich bin mir nicht ganz sicher, ob der Monitor für mich geeignet ist.
    Bei aktuellen Spielen profitiert man sicherlich von der überragenden Bildqualität, die OLED gegenüber IPS und VA (TN ist ohnehin Mist) bestitzt. Aber viele aktuelle Spiele lassen sich mit „Mittelklasse“ Grafikkarten, wie RX 7700XT u. RX 6800XT selbst mit Upsclaing kaum üpber 70 FPS spielen. Sind Reaktionszeit und Input-Lag des Displays mit Kontrahenten (Samsung S60GG) halbwegs vergleichbar? 360 FPS sind eh kaum erreichbar, aber ~60-120 FPS bei aktuellen Spielen mit teils reduzierten Einstellungen kein Hexenwerk.
    Beste Grüße

    Antworten
  4. Also echt jetzt, der Testbericht geht sowas von runter wie Öl (!)… Es liest sich einfach so, als ob man sich mit diesem Monitor hier nicht weniger, als die eierlegende Wollmilchsau schlechthin ins Haus holt… Und dann is dat Ding da auch noch „glossy“!

    Antworten
  5. Hi, da ich kein Colorimeter habe, wäre es super wenn du das Farbprofil als Download bereitstellen könntest. Oder würdest du davon abraten, da die Unterschiede der Panels zu gravierend sein können?

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

* Sie müssen das Kästchen aktivieren, ansonsten können Sie keinen Kommentar erstellen. Sollten Sie dennoch versuchen Ihren Kommentar zu posten, ohne akzeptiert zu haben, wird eine neue Seite geöffnet und Sie erhalten einen Hinweis. Alle eingetragenen Daten, inklusive des Kommentars, gehen dabei verloren!

Nichts verpassen mit unserem Newsletter
Noch mehr Informationen über Display-Technologien in deine Mailbox!
  • Die Top-Artikel der Woche als kompakte Zusammenfassung (wöchentlich)
  • Sonderaktionen wie Lesertests, Spezial-Angebote oder PRAD-Gewinnspiele
(unregelmäßig)
Nichts verpassen mit unserem Newsletter
Noch mehr Informationen über Display-Technologien in deine Mailbox!
Sonderaktionen wie Lesertest, Spezial-Angebote oder PRAD-Gewinnspiele (unregelmäßig)
Die Top-Artikel der Woche als kompakte Zusammenfassung (wöchentlich)