Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 9,52 % und einem Maximalwert von 17,63 % in beiden Fällen als befriedigend zu werten. Die Farbhomogenität kann im Durchschnitt (Delta-C-Average: 1,64) und bei der Maximalabweichung (Delta-C-Maximum: 2,87) insgesamt ein gutes bis befriedigendes Ergebnis erzielen.
Der AOC CU34E4CW besitzt im OSD einen Uniformity-Modus, der für eine homogene Helligkeitsverteilung sorgen soll. In diesem Modus kann lediglich die Helligkeit reguliert werden, bei 100 % liegt sie bei 204 cd/m². Die Ergebnisse sind allerdings enttäuschend. Bei der Helligkeitsverteilung im Uniformity-Modus sind sie marginal besser, aber ebenfalls lediglich befriedigend. Bei der Farbreinheit sind die Resultate identisch.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der AOC CU34E4CW besitzt eine leicht abgestumpfte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Die Herstellerangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des AOC CU34E4CW bei horizontalen Blickwinkeln von etwa ±60 Grad.
VA-Panels können bei der Blickwinkelstabilität nicht an IPS- oder gar OLED-Exemplare heranreichen. Bei frontaler Sicht ist die Qualität von Farb- und Kontrastdarstellung des AOC CU34E4CW ausgesprochen gut. Das ändert sich jedoch, sobald man von oben oder seitlich auf die Bildoberfläche schaut. Hier wird kein voll befriedigendes Ergebnis mehr erzielt. Bei extremen Winkeln in der Horizontalen und Vertikalen hellt das Bild sehr deutlich auf und verliert an Kontrast.
Hinzu kommt, dass beim Scrollen der Text an Schärfe verliert. Ganz extrem ist dies bei roter und grüner Schrift auf schwarzem Hintergrund. Der Text ist dann praktisch unleserlich.
Interpolation
Ein Schärferegler steht im OSD unter „Bild -> Schärfe“ zur Verfügung und wirkt auch in der nativen Auflösung. Der Schärferegler ist werkseitig auf den Wert „50“ eingestellt und kann in Zehnerschritten von „0 bis 100“ angepasst werden. In der nativen Auflösung ergibt das Schärfen keinen Sinn und verschlechtert die Darstellungsqualität sichtbar. Wer unter 3440 × 1440 die Schriftstärke anpassen möchte, sollte besser das Windows-Bordmittel ClearType verwenden. Bei Auflösungen, die von der nativen abweichen, kann ein Wert von über 50 genutzt werden – die Ergebnisse sind ansprechend. Reduzieren sollte man die Schärfe aber in keinem Fall.
Die Schärfe in der nativen Auflösung ist erwartungsgemäß ausgezeichnet. Bei 1920 × 1200 ist das Ergebnis ebenfalls sehenswert, der Unschärfe-Eindruck fällt nur mäßig auf. Farbsäume treten nicht auf. Insgesamt ist das Resultat als gut zu bezeichnen.
Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet das Gerät unter „Bild -> Seitenverhältnis“ die Optionen „Vollbild“, „Seitenverhältnis“ und „1:1“. Wir testen die Interpolation am HDMI- und DisplayPort-Anschluss, wo das Verhalten identisch ausfällt.
Im PC-Betrieb sollte die Skalierung der Grafikkarte überlassen werden, die das Bildsignal als Vollbild, Seitenverhältnis oder 1:1 wiedergeben kann. Da wir aber die Möglichkeiten des AOC CU34E4CW testen wollen, haben wir in den Einstellungen der Grafikkarte festgelegt, dass das Anzeigegerät die Skalierung übernehmen soll und ein 1:1-Bild von der Grafikkarte ausgegeben wird. Beim Test der 1:1-Darstellung wird ein Vollbild zugespielt.
Der Monitor kann das zugespielte 1:1-Signal lediglich als Vollbild oder 1:1 darstellen, die Option „Seitengerecht“ steht nicht zur Verfügung und ist ausgegraut. Wir haben dies an zwei unterschiedlichen Rechnern überprüft. Bei Zuspielung eines Vollbilds können die SD- und HD-Signale 1:1 dargestellt werden. Bei den PC-Auflösungen steht entweder überhaupt keine Skalierungsmöglichkeit zur Verfügung, oder das Bild wird bei 1:1 im korrekten Seitenverhältnis dargestellt. 1:1 funktioniert dagegen bei keiner von uns getesteten Auflösung.
Die Skalierungsoptionen des AOC CU34E4CW sind unausgereift und funktionieren nicht korrekt. Hier sollte, wie bereits erwähnt, die Interpolation der Grafikkarte überlassen werden, was auch optimal funktioniert. Lediglich bei einer externen Zuspielung wie beispielsweise per Chromecast über HDMI muss der Monitor diese Aufgabe zwingend übernehmen. Hierauf gehen wir unter „Audiovisuelle Medienwiedergabe“ näher ein.