Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.
Die durchschnittliche Abweichung bei der Helligkeitsverteilung liegt bei 10,5 %, der maximale Wert in einem Messfeld zudem bei 16,79 %. Beide Werte verhindern eine gute Benotung in diesem Bereich. Mit dem bloßen Auge sichtbar werden die Abweichungen allerdings erst ab etwa 20 % pro Messfeld, wodurch wir subjektiv auch keine Beeinträchtigungen wahrgenommen haben.
Bei der Farbreinheit zeigt sich dagegen ein ganz anderes Bild. Mit einer maximalen Abweichung von 2,14 Delta C sowie einem Durchschnitt von nur 1,14 Delta C wird ein sehr gutes Ergebnis nur haarscharf verpasst. Ähnliche Werte sind ansonsten eher bei Geräten zu finden, die für die Bildbearbeitung, aber nicht fürs Gaming entwickelt wurden.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der ASUS VG279QL1A besitzt eine matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Die Bilder aus allen vier Blickwinkeln wirken dunkler als bei einer frontalen Sicht, obwohl weder an den Monitoreinstellungen noch an der Kamera Parameter verändert wurden. Farbverfälschungen konnten wir dagegen nicht beobachten, und auch der Kontrast wirkt ähnlich gut. Der Proband ist zudem flexibel verstellbar, wodurch die Effekte deutlich abgeschwächt werden können. Gamer, die nicht perfekt gerade vor dem Monitor sitzen, sondern zum Beispiel aus einer niedrigeren Position wie einem Sofa oder Bett darauf schauen, müssen daher kaum Abstriche bei der Bilddarstellung machen.
Interpolation
Der ASUS VG279QL1A besitzt nur zwei Einstelloptionen, um kleinere als die native Auflösung darzustellen. Vorhanden sind die Optionen „Vollbild“ und „4:3“. Wünschenswert wäre ein 1:1-Betrieb gewesen, der vor allem bei der relativ kleinen nativen Auflösung Sinn ergeben könnte, da keine zu großen schwarzen Balken an den Seiten eingeblendet werden müssten. Hilfreich ist dies vor allem bei exotischen Formaten. Anwender, die vor allem halbwegs aktuelle Spiele auf dem Monitor spielen möchten, werden immer eine 16:9-Auflösung wählen und daher keine Einschränkungen in diesem Bereich spüren.
Bei unserem Testrechner mit Windows 10 werden die Werte des Monitors überschrieben und immer seitengerecht vergrößert dargestellt. Beim ASUS VG279QL1A war die Einstellung im OSD ausgegraut, auch wenn eine kleinere als die native Auflösung dargestellt wurde, sodass keine Einstellungen vorgenommen werden konnten und stets eine seitengerechte Vergrößerung erfolgte. Dies kennen wir auch schon von anderen Monitormodellen. Beim Anschluss eines BD-Players war der Effekt leider identisch, was ungewöhnlich ist – es konnte über den Bildschirm daher nicht manuell eingegriffen werden.
Die kleinere 16:9-Auflösung mit 1280 x 720 Pixeln wurde vom ASUS VG279QL1A angenehm mit nur einer geringen Unschärfe dargestellt. Einen Schärferegler besitzt der Monitor nicht, sodass nicht gegengesteuert werden konnte. In Spielen fiel die Unschärfe nach wenigen Minuten allerdings nicht mehr auf, und selbst das Arbeiten im Desktop-Betrieb war akzeptabel möglich. Die Interpolationsleistung ist daher gut, die Einstelloptionen aber in der Praxis nicht vorhanden.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro und das Spektrofotometer X-Rite i1Pro eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Eine sRGB-Farbraumabdeckung von 99 % führt zu einer sehr guten Benotung. Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse nach der Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen. Der Hersteller nennt einen Farbraum von 125 % sRGB, was bedeutet, dass der Farbraum 25 % größer ist als der tatsächliche sRGB-Farbraum. Außerdem wird eine DCI-P3-Abdeckung von 95 % versprochen.
Farbraum | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 99 % |
Adobe RGB | 78 % |
ECI-RGB v2 | 69 % |
DCI-P3 RGB | 81 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | 94 % |