Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der BenQ besitzt eine Oberfläche, die matt-abgestumpft erscheint und dazu mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion versehen ist.
Blickwinkel
Vor allem bei einer Sicht von oben, aber auch aus den drei anderen Richtungen nimmt die Helligkeit des angezeigten Bildes ab. Auffällige Farbverfälschungen konnten wir dagegen nicht ausmachen, und so kann das Gerät auch von mehreren Personen gleichzeitig betrachtet werden, ohne dass mit großen Einbußen bei der Darstellungsqualität gelebt werden muss.
Interpolation
Der nativen Full-HD-Auflösung mit 1920 x 1080 Pixel haben wir die kleinere 16:9-Auflösung mit 1280 x 720 Pixel grafisch gegenübergestellt. Die Darstellungsqualität ist auch bei der kleineren Auflösung als sehr gut zu bezeichnen. Unschärfen konnten wir keine wahrnehmen, und auch bei einem längeren Testbetrieb fielen keine negativen Eigenschaften auf.
Kleinere Auflösungen kann der Monitor entweder im Vollbild oder seitengerecht vergrößert darstellen. Eine 1:1-Darstellung kann nicht ausgewählt werden. Im Testbetrieb per DisplayPort war jedoch immer nur die Einstellung für ein Vollbild auswählbar. Die Darstellung erfolgte tatsächlich aber immer seitengerecht vergrößert. Verzerrte Darstellungen gab es entsprechend nicht, ein Erzwingen der Darstellung auf das Vollbild war aber leider nicht möglich. Insgesamt vergeben wir daher nur eine gute Benotung, obwohl die eigentliche Interpolationsleistung eine sehr gute Benotung verdient hätte.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1 DisplayPro und das Spektrofotometer X-Rite i1 Pro eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen:
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 92 % | 91,5 % |
Adobe RGB | – | 66,5 % |
ECI-RGB v2 | – | 58,9 % |
Die Werte nach der Kalibrierung können wir feiner auslesen, daher besitzen diese Nachkommastellen. Das Ergebnis bleibt nach der Kalibrierung identisch, der BenQ weist eine gute sRGB-Farbraumabdeckung von etwa 92 % auf.
Farbmodus: Normal (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Optisch erkennbar sind die erhöhten Abweichungen bei den Grauwerten und eine unregelmäßige Gammakurve, die im hinteren Teil stark abnimmt. Der Weißpunkt liegt dagegen sehr nahe an den gewünschten 6500 Kelvin und der Kontrast bei über 1000:1. Diese beiden positiven Aspekte können die negative Benotung in diesem Bereich aber nicht mehr verhindern.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Die Grauwerte und die Gammakurve bleiben fast identisch zur ersten Messung und führen damit auch in diesem Bereich zu einer negativen Benotung. Die Abweichungen bei den Farbwerten wären allein mit einer neutralen Benotung belegt worden. Die Ausführungen zum Weißpunkt und Kontrast können ebenfalls wiederholt werden.
Wenn das Gerät für farbkritische Arbeiten verwendet werden soll, ist eine Kalibrierung auf jeden Fall zu empfehlen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | Benutzer |
Helligkeit: | 41 |
Kontrast: | 50 |
Gamma eingestellt: | 3 |
Gamma gemessen: | 2,39 |
Farbtemperatur: | Benutzereinstellungen |
RGB: | 100/100/92 |
Color-Gamut: | k. A. |
DUE Priority: | nicht vorhanden |
Schärfe: | 5 |
Reaktionszeit: | Hoch |
Der gemessene Gammawert ist vor der Kalibrierung nicht optimal. Wir haben die Gamma-Einstellung trotzdem nicht verändert, da in jeder Einstellung der gleiche Wert gemessen werden konnte. Eine wirkliche Veränderung konnten wir nicht ausmachen.
Profilvalidierung

Der BenQ BL2480T besitzt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Die durchschnittlichen Abweichungen bei den Farb- und Grauwerten sind sehr gering und damit sehr gut. Leicht erhöhte maximale Abweichungen in beiden Bereichen führen insgesamt aber nur zu einer guten Benotung in diesem Bereich.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Das Ergebnis zeigt fast perfekte Grauwerte, aber auch einige Abweichungen bei den Farbwerten. Diese resultieren aus dem nicht vollständig abgedeckten sRGB-Farbraum des Monitors. Insgesamt führt dies aber noch zu einem guten Ergebnis, und das Gerät kann nach der Kalibrierung auch für gelegentliche Bildbearbeitungen genutzt werden.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Thank you very much for such a detailed test.