Test Dell S2722QC: 4K-Allrounder überzeugt
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Technik

Betriebsgeräusch

Wir haben beim Dell S2722QC keine Betriebsgeräusche wahrnehmen können. Sowohl im Standby wie auch in Betrieb arbeitet der Monitor völlig geräuschlos – unabhängig davon, welche Helligkeit eingestellt ist. Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.

Stromverbrauch

Hersteller Gemessen
Betrieb maximal 155 W 34,32 W
Betrieb typisch 24,8 W
140 cd/m² k. A. 21,64 W
Betrieb minimal k. A. 15,6 W
Energiespar­modus (Standby) 0,3 W 1,5 bis 2 W
Ausgeschaltet (Soft Off) 0,2 W < 0,2 W
Ausgeschaltet (Netzschalter)

* Messwerte ohne zusätzliche Verbraucher (Lautsprecher und USB)

Dell nennt im Datenblatt einen Maximalverbrauch von 155 Watt. Selbst wenn man die maximal 65 Watt starke USB-C-Stromversorgung für externe Geräte davon abzieht, bleiben unsere Messungen bei maximaler Helligkeitsstufe mit 34,32 Watt noch weit darunter.

Erstaunlich hoch ist der Strombedarf allerdings im Standby. Wir messen hier selbst nach längerem Verharren im Ruhemodus zwischen 1,5 und 2 Watt. Beim Dell S2722QC muss man daher erst die Soft-off-Taste bemühen, um die Leistungsaufnahme auf das übliche Standby-Niveau zu senken. Einen Netzschalter, um den Monitor komplett vom Stromnetz zu trennen, hat der Proband nicht.

Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz zeigt das Messgerät 21,64 Watt an. Die Effizienz bei dieser Helligkeit berechnet sich zu zumindest guten 1,3 cd/W.

Anschlüsse

Bei den Signaleingängen bietet der Dell S2722QC zweimal HDMI sowie einmal USB C mit DisplayPort-Modus und Stromversorgung von bis zu 65 Watt. Für eine Verbindung zum DisplayPort-Ausgang einer Grafikkarte benötigt man daher ein Adapter-Kabel (USB-C auf DP), das allerdings nur sehr schwer zu bekommen ist.

Anschlüsse des Dell S2722QC
Anschlüsse

Auch der USB-Hub kann nur bei einer bestehenden USB-C-Verbindung für den Daten-Upstream genutzt werden. Der Hub versorgt dann zwei Downstream-Ports. Einer ist gleich hinten bei den Anschlüssen zu finden. Ein zweiter ist am Rahmen links unten platziert und eignet sich daher gut für häufig wechselnde Anschlüsse – beispielsweise von USB-Sticks. Beide verfügen über USB-3.2-Gen-1-Geschwindigkeit. Das hört sich modern und schnell an, ist aber de facto das altbekannte USB 3.0 mit 5 Gbit/s.

Gut zugänglich: Zweiter USB-Port im Monitorrahmen links unten
Gut zugänglich: Zweiter USB-Port im Rahmen links unten

Bedienung

Bedient wird der Dell S2722QC über fünf „echte“ Tasten, die sich rechts an der Unterseite des Rahmens befinden. Die Power-Taste ist dabei deutlich größer und daher leicht von den vier Buttons für die Navigation zu unterscheiden. Die Navigationstasten sind vielleicht etwas klein geraten, haben aber einen klaren Druckpunkt und lassen sich gut bedienen.

Tasten und Bedienung des Dell S2722QC
Tasten und Bedienung

Beim ersten Tastendruck öffnet sich eine Schnellauswahl. Die ersten beiden Direkttasten können dabei im Systemmenü fast beliebig mit wichtigen Funktionen belegt werden. Die dritte Taste führt in das Hauptmenü. Danach dienen die Tasten der Navigation, die insgesamt sehr intuitiv und schlüssig gelungen ist.

OSD

Das Hauptmenü wirkt mit neun Hauptmenü-Ebenen allerdings etwas aufgebläht. Das hätte man besser straffen können. Nichtsdestoweniger findet man sich auch ohne Handbuch leicht zurecht und alle Funktionen dort, wo man sie vermutet.

OSD: Wahl der Signalquelle (Screenshot: Dell-Handbuch)
OSD: Wahl der Signalquelle (Screenshot: Dell-Handbuch)
OSD: Farb-Einstellungen (Screenshot: Dell-Handbuch)
OSD: Farb-Einstellungen (Screenshot: Dell-Handbuch)
OSD: Display-Einstellungen (Screenshot: Dell-Handbuch)
OSD: Display-Einstellungen (Screenshot: Dell-Handbuch)
OSD: PiP- und PbP-Funktionen (Screenshot: Dell-Handbuch)
OSD: PiP- und PbP-Funktionen (Screenshot: Dell-Handbuch)

Erwähnenswert sind hier vor allem die PiP/PbP-Funktionen und die recht umfangreichen Individualisierungsmöglichkeiten. Bei den Farb-Einstellungen geht der Dell S2722QC aber über das für einen Büromonitor notwendige Minimum nicht hinaus. Einstellungen für das Gamma und die Farbtemperatur haben wir bei der Kalibrierung vermisst. Im Benutzermodus wird allerdings ein RGB-Regler sichtbar.

OSD: OSD-Konfiguration (Screenshot: Dell-Handbuch)
OSD: OSD-Konfiguration (Screenshot: Dell-Handbuch)
OSD: Individualisierung (Screenshot: Dell-Handbuch)
OSD: Individualisierung (Screenshot: Dell-Handbuch)

Bildqualität

Der Panel-Rahmen und die Oberfläche des Panels sind matt und wirksam entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt nur schwache Reflexionen auf dem Bildschirm.

Beim Reset (Werkseinstellungen) stellt der Monitor folgende Werte ein:

Bildmodus: „Standard“
Helligkeit: 75
Kontrast: 75
Gamma: Keine Einstellmöglichkeit
Farbtemperatur: Keine Einstellmöglichkeit
RGB: Nur im Benutzermodus
Color-Gamut: n. v.
DUE Priority: n. v.
Schärfe: 50
Reaktionszeit: Normal

Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.

Auflösung

Der Dell S2722QC verfügt nativ mit 3840 x 2160 Pixeln über die im PC-Bereich übliche 4K-Auflösung. Zum Thema Vor- und Nachteile von hohen Auflösungen sind wir bereits im Grundlagenartikel „Auflösung – welche ist die richtige?“ ausführlicher eingegangen.

Während man im Grafikbereich und bei der Nachbearbeitung von Fotos bei der 27-Zoll-Diagonalen durchaus auch der WQHD-Auflösung den Vorzug geben kann, hat die 4K-Auflösung im Office-Bereich beim Lesen von langen Texten eigentlich nur Vorteile. Das Gleiche gilt für die Videobearbeitung und das Anschauen von Videos.

Graustufen

Die Graubalance hinterlässt beim Dell S2722QC subjektiv bereits ab Werk einen sehr guten Eindruck. Alle Graustufen wirken völlig neutral. Die rechte und die linke Bildschirmhälfte wirken dabei ebenfalls komplett identisch. Die hellsten Stufen sind vollständig und die dunkelsten Stufen bis einschließlich Stufe 6 (gerade noch) zu erkennen. Auch feine Grauverläufe wirken sehr gleichmäßig fließend. Ab Werk konnten wir dabei weder Farbschimmer noch Banding-Effekte ausmachen.

Graustufendarstellung vom IPS-Panel des Dell S2722QC
Graustufen

Hinsichtlich der Blickwinkel-Abhängigkeit macht der Dell S2722QC bereits bei den Graustufen einen recht guten Eindruck. Selbst bei extremeren horizontalen Blickwinkeln bleibt die Differenzierbarkeit der hellsten und dunkelsten Stufen praktisch unverändert erhalten. Der übliche Helligkeitsverlust fällt ebenfalls eher unterdurchschnittlich aus.

Die Farbtemperatur bleibt dabei aber nur in der Horizontalen unverändert. Bei vertikalen Blickwinkeln wirkt das Bild insbesondere von oben betrachtet deutlich kühler, und sehr helle Inhalte bekommen einen leichten Blaustich.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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6 Gedanken zu „Test Dell S2722QC: 4K-Allrounder überzeugt“

  1. Hallo Manuel,

    vielen lieben Dank für diesen ausführlichen und sehr professionellen Test.
    Ich kannte eure Seite vorher gar nicht, echt top.
    Habe ihn mir jetzt im Dell Sale geschossen.
    Ich verstehe, dass eure Kalibrierung keine allgemeingültig besitzt.
    Da ich aktuell keine Möglichkeit habe ihn selbst zu kalibrieren würde ich dennoch gerne einfach eure Werte übernehmen. Oder soll ich ihn einfach auf Werkseinstellung lassen? Ich betreibe keine Video, Bildbearbeitung o.Ä.

    Vielen Dank nochmal für diesen sehr detaillierten und interessanten Test.

    Schöne Grüße aus Braunschweig
    Felix

    Antworten

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