Interpolation
Ein Schärferegler steht im OSD unter „Signal/Schärfe“ zur Verfügung und wirkt auch in der nativen Auflösung. Werkseitig ist der Schärferegler auf den Wert 0 eingestellt und kann von 0 bis 2 angepasst werden. In der nativen Auflösung ergibt das Schärfen keinen Sinn. Wer unter 1920 × 1080 die Schriftstärke anpassen möchte, sollte besser das Windows-Bordmittel ClearType verwenden. Bei Auflösungen, die von der nativen Auflösung abweichen, kann ein Wert von 1 bis 2 eine schärfere Darstellung bewirken. Allerdings wird die pixelige Darstellung bei Buchstaben wie beispielsweise dem „S“ auch deutlicher sichtbar.
Wir testen die Interpolation am USB-C-Anschluss. Die Schärfe in der nativen Auflösung ist erwartungsgemäß gut. Bei 1280 × 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte erreicht wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf. Insgesamt ist das Ergebnis als gut zu bezeichnen.
Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet das Gerät unter „Signal -> Bilderweiterung“ die Optionen „Vollbild“ und „Seitenverhältnis“.
Im PC-Betrieb sollte die Skalierung der Grafikkarte überlassen werden, die das Bildsignal als Vollbild, Seitenverhältnis oder 1:1 wiedergeben kann. Da wir aber die Möglichkeiten des EIZO FLT testen wollen, haben wir in den Einstellungen der Grafikkarte festgelegt, dass das Anzeigegerät die Skalierung übernehmen soll und ein 1:1-Bild von der Grafikkarte ausgegeben wird. Eine 1:1-Darstellung bietet der EIZO FLT selbst nicht an.
Die Skalierungsoptionen des FLT funktionieren wie erwartet. Bequemer ist es, wie bereits erwähnt, die Interpolation der Grafikkarte überlassen – zumal eine externe Zuspielung, wie beispielsweise per Chromecast über HDMI, nicht möglich ist.
Im Grafikkartentreiber wurden uns 59 und 60 Hz bei 1080p und 720p angeboten.
Signal | Verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedergabe |
Unskalierte Wiedergabe |
SD (480p) | Ja | Nein |
SD (576p) | Nein | Nein |
HD (720p) | Ja | Nein |
HD (1080p) | Ja (nativ) | Ja (nativ) |
UHD (4K) | Nein | Nein |
PC (5:4) | Ja | Nein |
PC (4:3) | Ja | Nein |
PC (16:10) | Ja | Nein |
PC (16:9) | Ja | Nein |
Farbwiedergabe
Zunächst wird die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset und – falls vorhanden – in einem vordefinierten Modus (sRGB, Adobe RGB oder DCI-P3) getestet. Anschließend wird das Testgerät mit iColor Display kalibriert. Falls eine Hardware-Kalibrierung möglich ist, wird der Monitor zusätzlich mit der Software des Herstellers kalibriert. Für die Messungen wird eine eigene Software verwendet, als Messgerät kommt das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro Plus zum Einsatz.
Bezüglich des Farbspektrums macht EIZO beim FLT keine Angaben. Die Grafiken zeigen die sRGB-Farbraumabdeckung im Werkszustand und nach der Kalibrierung. Unter „Farmodi“ steht ein sRGB-Modus zur Verfügung. Die Helligkeit kann im sRGB-Modus angepasst werden, was nicht jeder Hersteller ermöglicht.
Im sRGB-Modus wird der sRGB-Farbraum zu 97 % abgedeckt und nach der Kalibrierung zu 99 %. Den etwas erweiterten Farbraum sollte der sRGB-Modus idealerweise entsprechend einschränken. Wie aus den nachfolgenden Grafiken hervorgeht, gelingt dies ausgesprochen gut. Ein fehlender Farbumfang wird durch ein schwarzes Gitter gekennzeichnet, eine größere Abdeckung durch ein hellgraues Gitter.
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 97 % | 99 % |
Adobe RGB | – | 73 % |
ECI-RGB v2 | – | 65 % |
DCI-P3 RGB | – | 74 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 91 % |
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Farbmodus: User1 (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Die Graubalance (Delta-C-Average: 0,57) ist messtechnisch bereits ab Werk sehr gut. Die Delta-C-Range erzielt mit 0,70 ebenfalls einen sehr guten Wert. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen und ist für einen Business-Monitor schon beeindruckend. Die Farbtemperatur ist mit 6319 K zwar etwas wärmer als die Vorgabe von 6500 K, was aber verschmerzbar ist. Das Gamma (Durchschnitt: 2,14) liegt knapp im Soll.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Bei der Graubalance (Delta-C-Average: 0,56; Delta-C-Range: 0,94) und den Farbwerten (Delta-E2000-Average: 0,82) sind die Ergebnisse sehr gut. Die Maximalabweichung liegt bei 3,74 Delta E2000 (RGB: 255 0 0). Der Gammaverlauf beträgt im Schnitt 2,14 und verläuft annähernd korrekt.
Um eine Leuchtdichte von 140 cd/m² zu erzielen, sollte bei der Helligkeit ein Wert von 84 % gewählt werden.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung wurden im OSD folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | User1 |
Helligkeit: | 84 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | 2,2 |
Farbtemperatur: | Aus |
RGB: | 85/85/100 |
Schärfe: | 0 |
Profilvalidierung

Der EIZO FLT zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Alle Kalibrierungsziele wurden erreicht. Die Graubalance erreicht eine sehr gute Wertung (Delta-C-Average: 0,45), die Range kann mit 1,67 Delta C eine gute Wertung erzielen. Die Farbwerte sind sehr gut (Delta-E2000-Average: 0,26; Delta-E2000-Maximum: 1,05).
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Die Graubalance (Delta-C-Average: 0,45) ist sehr gut und die Range mit 1,71 Delta C gut. Die Farbwerte sind (Delta-E2000-Average: 0,29) ebenfalls als sehr gut zu werten. Der Gammawert beträgt im Schnitt 2,19, und die Gammakurve verläuft korrekt. Die maximale Farbabweichung beläuft sich auf Delta C 1,31 (RGB: 63 0 0).
Die „Range“ bei Delta C (ΔC) bezieht sich auf den Bereich oder die Spanne der Farbunterschiede zwischen zwei Farben oder Farbwerten. Delta C ist eine Metrik, die in der Farbmessung und -analyse verwendet wird, um den Farbunterschied zwischen zwei Farbproben zu quantifizieren. Es misst, wie stark die Farben voneinander abweichen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Designtechnisch durchaus interessant. Aber bei uns in der Firma achten wir doch sehr auf den Preis. Da finde ich die 500,-€ zu teuer, selbst wenn man sich dadurch in den folgenden Jahren Strom spart. Dann lieber ein Lenovo Monitor, wo von unseren Dienstleister auch die Lenovo Notebook’s und PC’s betreut, bestellen. Einen guten Rabatt aushandeln und sich keine Sorgen während der Zeit, wo man alle Geräte steuerlich abschreibt, machen… Düfte deutlich billiger sein…