Test Gigabyte G24F: Schneller Gaming-Monitor zum kleinen Preis
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24 Zoll großer IPS-Monitor mit 170 Hz zeigt beim Gaming Spitzenleistungen und besticht mit hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis

Farbgenauigkeit

Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden einige Käufer des G24F aber zunächst sehr enttäuscht sein, wenn sie ihren Monitor zum ersten Mal einschalten. Denn das Bild hat ab Werk einen recht deutlichen Grünstich. Wir rätseln etwas, was sich Gigabyte bei der Wahl der Standardeinstellungen gedacht hat, aber zum Glück können wir sie recht einfach verbessern.

Diagramm der Farbwiedergabe in der Werkseinstellung
Farbwiedergabe in der Werkseinstellung

Das ist allerdings etwas bedauerlich für diejenigen, die ihren Bildschirm einfach mit den werkseitigen Standardeinstellungen nutzen. Vor allem der Weißpunkt des G24F liegt recht weit vom standardmäßigen D65-Weißpunkt entfernt, was zu dem bereits erwähnten Grünstich führt.

Gigabyte bietet allerdings auch einen sRGB-Modus, der eine einfache Lösung für unsere Grünstich-Problematik darstellen könnte. Das ist aber leider nicht der Fall. Tatsächlich ist der sRGB-Modus insgesamt sogar noch schlechter. Da bleibt uns nur noch die Empfehlung auszusprechen, den sRGB-Modus auf keinen Fall zu verwenden.

Diagramm der Farbwiedergabe im sRGB-Modus
Farbwiedergabe im sRGB-Modus

Bleiben wir also bei den Modi ohne Farbraumlimit, denn mit ein paar einfachen Änderungen können wir hier die Bildqualität drastisch verbessern. Wie die nachfolgende Abbildung zeigt, liefert der G24F nach ein paar Anpassungen ein ziemlich gutes Ergebnis. Wir erhalten nach wie vor einen etwas hohen Delta-E-Wert, aber das war durchaus zu erwarten, da der G24F einen größeren Farbraum als sRGB darstellt und wir hier gegen sRGB messen. Allerdings ist auch der Delta-H-Wert etwas höher, als wir es gern sehen würden. Das offenbart uns, dass die Farbtöne an sich ebenfalls ein wenig daneben sind. Für den alltäglichen Gebrauch ist dies jedoch nichts, was uns zu sehr beunruhigen sollte.

Diagramm der Farbwiedergabe nach Anpassung der Einstellungen und nach Kalibrierung und Profilierung
Farbwiedergabe nach Anpassung der Einstellungen und nach Kalibrierung und Profilierung

Natürlich sollte man seinen Monitor kalibrieren und profilieren, wenn man farbkritische Anwendungszwecke wie etwa Foto- oder Videobearbeitung hat. Und nach der Kalibrierung und Profilierung des Gigabyte G24F erhalten wir erwartungsgemäß hervorragende Ergebnisse.

Wenn eine individuelle Kalibrierung nicht infrage kommt, empfehlen wir die Verwendung folgender Einstellungen:

Picture „Custom“
Brightness 33 (für 140 cd/m² – sollte an Umgebung angepasst werden)
Gamma „Off“
Color Temp. „User Define“
Red: 100
Green: 99
Blue: 99

Dazu empfehlen wir auch die Verwendung des G24F-ICC-Profils, das wir zum Download anbieten. Es wird allerdings keine perfekten Ergebnisse liefern und ersetzt daher auf keinen Fall eine individuelle Kalibrierung. In jedem Fall sollte man zumindest die Farbtemperatur auf „User Define“ umstellen – allein diese Einstellung bringt den Weißpunkt deutlich näher zum Ideal und entfernt somit den gröbsten Farbstich.

Reaktionsverhalten

165 Hz + 5 Hz

Und wenn man gerade schon im Menü zugange ist, kann man auch gleich die Übertaktungsoption im Unterpunkt „Display“ aktivieren. Das Aktivieren dieser Option geht mit der etwas kryptischen Warnung einher, dass die Übertaktung etwaige unerwünschte Nebeneffekte verursachen könnte – was auch immer das bedeuten mag. In unserem Test jedenfalls konnten wir keine Nachteile feststellen. Also gibt es so weit keinen Grund, die zusätzlichen 5 Hz nicht zu nutzen.

Allerdings wird der G24F durch die sanfte Übertaktung definitiv nicht merklich besser: Um ganz ehrlich zu sein, würden wir bei einem Blindtest zwischen 165 und 170 Hz wohl kläglich versagen. Selbiges gilt wahrscheinlich sogar für den Unterschied zwischen 144 und 170 Hz. Deutlich entscheidender für die letztendliche Beurteilung des Monitors ist die tatsächliche Leistung des Bildschirms und nicht etwa eine kleine Erhöhung der Bildwiederholrate.

OSD: Aktivieren der Overclock-Option zeigt Warnung
Aktivieren der Overclock-Option zeigt Warnung

FreeSync und G-Sync

Es trifft sich gut, dass der Gigabyte G24F voll mit seinen Gaming-Fähigkeiten überzeugen kann. Die Reaktionszeiten bzw. die Geisterbildung werden wir gleich betrachten, aber zuerst möchten wir noch ein paar Worte über FreeSync und G-Sync verlieren. Der G24F wurde von AMD mit dem FreeSync-Premium-Gütesiegel ausgestattet, was letztendlich bedeutet, dass der Monitor FreeSync mit „Low Framerate Compensation“ (LFC) unterstützt. In unserem Test setzt LFC bei ungefähr 55 fps ein.

FreeSync-Premium-Logo auf der Website von Gigabyte (Bild: Gigabyte)
FreeSync-Premium-Logo auf der Website von Gigabyte (Bild: Gigabyte)

NVIDIA hat den G24F leider nicht als G-Sync-kompatibel zertifiziert, was für uns bedeutet, dass wir G-Sync manuell in der NVIDIA-Systemsteuerung aktivieren müssen. In unserem Testeinsatz im Zusammenspiel mit einer GeForce RTX 2070 SUPER funktionierte G-Sync ohne jegliche Fehler. Selbst im Stresstest leistete sich der G24F kein einziges Flackern oder ähnliche Bildfehler.

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