Test Gigabyte G24F: Schneller Gaming-Monitor zum kleinen Preis

24 Zoll großer IPS-Monitor mit 170 Hz zeigt beim Gaming Spitzenleistungen und besticht mit hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis

Einleitung

Dieser Testbericht entstand in Kooperation mit dem YouTube-Kanal „Techless“. Aus diesem Grund weichen der Aufbau und die ermittelten Ergebnisse von den klassischen PRAD-Tests ab. Wir hoffen dennoch, dass auch dieser Artikel für unsere Leser interessant ist, und empfehlen das in diesem Bericht verlinkte Video zum Test.

Im Test: Gigabyte G24F (Bild: Gigabyte)
Im Test: Gigabyte G24F (Bild: Gigabyte)

Warum der G24F besonders ist

Der Gigabyte G24F definiert neu, was wir von einem günstigen Gaming-Monitor erwarten dürfen. Für gerade einmal knapp 200 Euro liefert der Hersteller einen hervorragenden Gamer, der auch bei der Bildqualität überzeugen kann.

Okay, zugegeben: Das Datenblatt des Gigabyte G24F sieht an sich gar nicht so besonders aus. Der G24F hat so ziemlich die gleichen Spezifikationen wie alle anderen guten IPS-Gaming-Monitore der 200-Euro-Klasse. Lediglich die Bildwiederholrate hat der Hersteller leicht auf 170 Hz erhöht – im Vergleich zu unseren klassenüblichen 144 Hz bzw. 165 Hz. Wir werden natürlich noch darauf eingehen, ob das eine nützliche Verbesserung ist. Aber es sei vorweggenommen: Eine Erhöhung der Bildwiederholrate um 18 % oder sogar um nur 3 % ist wirklich kein Grund zum Jubeln.

Gigabyte G24F Review - Highly Recommended

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Video: Gigabyte G24F Review

Was wirklich zählt: Welche Performance der Hersteller aus den technischen Spezifikationen herausholen kann. Und Gigabyte hat hier wirklich gute Arbeit geleistet. Na ja, das Unternehmen hat auch ein paar Dinge gründlich vermasselt, vor allem die standardmäßigen Bildeinstellungen, aber eins nach dem anderen.

Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des Gigabyte G24F.

Ergonomie & Design

Klasse ist jedenfalls, dass Gigabyte darauf verzichtet hat, den Monitor mit unnötigen farbigen Akzenten zu versehen. Das Design des G24F ist wirklich nichts Besonderes, aber mit seinem komplett schwarzen Look fügt er sich gut in fast jedes Setup ein. Gigabyte hat aber leider nicht das allerbeste Plastik verwendet, und die glänzenden Teile sehen etwas billig aus. Doch andererseits ist der G24F ein sehr erschwinglicher Monitor, sodass der Hersteller natürlich an manchen Ecken sparen musste. So ist es nicht verwunderlich, dass Gigabyte auch auf das Verbauen von Lautsprechern verzichtet – wahrscheinlich als weitere Sparmaßnahme.

Maximaler Neigungswinkel des Displays nach vorne
Maximaler Neigungswinkel nach vorn
Maximaler Neigungswinkel des Displays nach hinten
Maximaler Neigungswinkel nach hinten
Display mit minimaler Höhe
Minimale Höhe
Display mit maximaler Höhe
Maximale Höhe

Aber der verstellbare Standfuß, der glücklicherweise nicht dem Rotstift zum Opfer gefallen ist, ist auf jeden Fall ein willkommenes Feature. Die Höhenverstellung lässt sich frei zwischen sehr niedrigen und hohen Positionen einstellen. Die Neigungsverstellung bietet ebenfalls mehr als ausreichend Spielraum. Pivot und Drehung sind jedoch beide fix. Somit kann der G24F auch nicht ins Hochformat geschwenkt werden. Davon abgesehen lässt die Ergonomie keine Wünsche offen.

Rückseite des Gigabyte G24F
Rückseite des G24F

Anschlüsse

Beim Gigabyte G24F befinden sich alle Anschlüsse auf der Gehäuserückseite und sind nach unten ausgerichtet. Das Schnittstellenangebot ist vielfältig. Neben einem DisplayPort (1.2a) und zwei HDMI-Eingängen (2.0) bietet der Proband einen Kopfhörerausgang und zwei USB-Typ-A-Buchsen in Version 3.0.

2 x HDMI 2.0, 1 x DisplayPort 1.2, 1 x Line-Out, 1 x USB-B 3.0, 2 x USB-A 3.0 und 1 x Netzanschluss (Bild: Gigabyte)
2 x HDMI 2.0, 1 x DisplayPort 1.2, 1 x Line-Out, 1 x USB-B 3.0, 2 x USB-A 3.0 und 1 x Netzanschluss (Bild: Gigabyte)

Bedienung und OSD

Auch die Bedienung des OSDs gibt keinen Anlass zur Beschwerde. Gigabyte setzt auf einen Joystick anstelle von umständlichen Tasten, was die flotte Navigation durch das Menü erleichtert. Letzteres reagiert ausreichend schnell, und alle Funktionen finden sich in etwa da, wo man sie erwarten würde. Mit an Bord sind auch Gaming-Features wie ein Black Equalizer und eine Color-Vibrance-Funktion, mit denen man nach Belieben die Optik des Spiels anpassen und sich ggf. einen kleinen Vorteil erschleichen kann.

OSD: Black-Equalizer-Feature im Unterpunkt "Gaming"
Black-Equalizer-Feature im Unterpunkt „Gaming“
OSD: Color-Vibrance-Feature etwas versteckt in den Bildeinstellungen
Color-Vibrance-Feature etwas versteckt in den Bildeinstellungen

Bildqualität

Helligkeit, Kontrast und Ausleuchtung

Aber werfen wir doch mal einen Blick darauf, was das Display zu bieten hat. Mit der Helligkeitseinstellung auf 100 % erreichen wir 302 cd/m², was für die meisten Leute ausreichen dürfte. Auf der niedrigsten Stufe kann der G24F auf nur 51 cd/m² heruntergedreht werden, was für die Verwendung des Monitors in der Nacht ideal ist. Wir sind definitiv froh, dass der G24F einen so großen Einstellbereich hat, was leider alles andere als selbstverständlich ist.

Monitor-Einstellung Leuchtdichte
0 51 cd/m²
33 138 cd/m²
100 302 cd/m²

Das Kontrastverhältnis des G24F ist ebenfalls ziemlich gut, vor allem wenn man bedenkt, dass es sich um ein IPS-Panel handelt. Ein Kontrast von 1157:1 (gemessen bei 140 cd/m²) ist für ein IPS-Panel in diesem Zusammenhang definitiv überdurchschnittlich gut. Das ist zwar nicht ganz so hoch wie beim IPS-Panel des Klassenprimus MSI G241, der ein natives Kontrastverhältnis von fast 1500:1 erreicht, aber deutlich höher als zum Beispiel beim LG 24GN600, der gerade einmal an der 800:1-Marke kratzt. Für das Spielen von Ego-Shootern ist auch ein niedrigerer Kontrast kein wirkliches Hindernis. Für die Foto- oder Videobearbeitung oder das Ansehen von Filmen ist ein besserer Kontrast jedoch ein sehr willkommenes Feature.

Auch wenn das Kontrastverhältnis des G24F im Kontext der IPS-Technik wirklich gut ist, erzeugt er damit noch kein Kino-Feeling. Helle Bildinhalte sehen erwartungsgemäß gut aus. Sehr dunkle Szenen offenbaren allerdings, dass man hier kein VA- oder sogar OLED-Panel vor sich hat. Für das Anschauen von YouTube-Videos oder Spielfilmen leistet der G24F jedoch wirklich gute Dienste.

Ausleuchtung des IPS-Panels bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung des IPS-Panles bei verlängerter Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung

Die Gleichmäßigkeit der Hintergrundbeleuchtung ist bei unserem Testgerät allerdings nicht die gerade die beste, was in sehr dunklen Szenen sichtbar wird. Es gibt zwei hellere Flecken in den beiden oberen Ecken, und die Langzeitbelichtung macht sie deutlich sichtbar. Immerhin sind dank des guten Kontrastverhältnisses die helleren Flecken unseres G24F in den meisten Alltagssituationen nicht sehr auffällig. Natürlich kann sich die Ausleuchtung deutlich von Monitor zu Monitor unterscheiden.

Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.

Diagramm der Helligkeitsverteilung in %
Helligkeitsverteilung in %
Diagramm der Farbreinheit in Delta C
Farbreinheit in Delta C

Auch die Bildhomogenität ist natürlich nicht bei jedem Exemplar des G24F identisch. Unser Testexemplar jedenfalls ist recht homogen und weicht hinsichtlich der Helligkeit nur maximal 6,96 % von der Bildmitte ab. Die durchschnittliche Abweichung über den gesamten Bildschirm liegt bei 3,90 %. Auch die Farbreinheit gibt mit einem maximalen Delta C von 1,24 und einem durchschnittlichen Wert von 0,41 keinen Anlass zur Beschwerde.

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Coating und Subpixel des Gigabyte G24F
Coating und Subpixel des Gigabyte G24F
Referenzbild Coating
Referenzbild Coating

Ein genauer Blick auf das Panel offenbart uns das Coating und das Subpixel-Layout. Letzteres zeigt keine Auffälligkeiten und bildet Schrift und Text scharf ab. Das Coating ist offensichtlich leicht matt und verhindert damit erfolgreich starke Reflexionen.

Blickwinkel und farbmetrische Tests

Aber welches Panel hat der G24F eigentlich verbaut? Das Werksmenü verrät uns, dass der G24F auf das M238HCA-L7Z von Innolux setzt. Panels von Innolux traf man bislang im 24-Zoll-Segment doch eher selten an.

Dank der IPS-Technik lässt sich das Display des G24F ebenso gut seitlich betrachten. Auch wer direkt vor dem Monitor sitzt, profitiert von der guten Blickwinkelstabilität, denn der Blick in die Ecken des Bildschirms trifft natürlich schon zwangsläufig in einem leichten Winkel auf das Display. Der G24F zeigt im Alltagseinsatz jedoch keine nennenswerten Kontrastverluste oder Farbstiche bei üblichen Blickwinkeln.

Abdeckung des sRGB-Farbraums
Abdeckung des sRGB-Farbraums

Das Innolux-Panel verhilft dem Gigabyte G24F zu einem relativ großen Farbraum, der grob 80 % Adobe RGB und DCI-P3 abdeckt. Was aber noch wichtiger ist: sRGB wird nahezu vollständig abgedeckt. Und der gesamte Farbraum ist mit 122,6 % sRGB sogar ein gutes Stück größer als das, was ein typischer Standard-Gamut-Monitor bietet.

Farbraum Abdeckung
sRGB 97,9 %
Adobe RGB 79,5 %
DCI-P3 82,8 %

Das hat natürlich seine Vor- und Nachteile. Einerseits kann die daraus resultierende stärkere Farbsättigung beim Spielen von Shootern von Vorteil sein. Das ist insbesondere bei Titeln wie CoD Warzone der Fall, das von Haus eine eher zurückhaltende Farbpalette aufweist. Auf der anderen Seite ist Übersättigung schlicht und einfach nicht farbecht. Doch der leicht übersättigte Look, den wir dank des etwa 1,2-fachen sRGB-Farbvolumens des G24F erhalten, wird von vielen Anwendern als wenig störend, wenn nicht sogar als angenehm empfunden. Im Allgemeinen hat ein Monitor mit einem größeren Farbraum mehr Vor- als Nachteile zu bieten.

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