Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 15 bis 20 %.

Die Helligkeitsverteilung erzielt mit einem Durchschnittswert von 11,78 % und einem Maximalwert von 15,87 % ein befriedigendes Ergebnis. Die Farbhomogenität kann im Durchschnitt (Delta-C-Average: 1,35) und bei der Maximalabweichung (Delta-C-Maximum: 3,15) ein knapp gutes Ergebnis erzielen.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel mit Fokus auf der Bildschirmoberfläche: Der LG 24BA560-B besitzt eine matte Oberfläche mit mikroskopischen Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Die Herstellerangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des LG 24BA650-B bei horizontalem Blickwinkel von etwa ±60 Grad.
Dank des IPS-Panels bleiben die Farben auch bei sehr großen Betrachtungswinkeln stabil. Bei extremen vertikalen Blickwinkeln kann das Bild leicht abdunkeln, die Farbtemperatur bleibt jedoch weitgehend unverändert. Horizontal wirkt das Bild etwas heller. Insgesamt sind die Blickwinkel stabil und die Blickwinkelstabilität als gut zu bewerten.
Interpolation
Im OSD-Menü unter „Bild -> Bildanpassung“ befindet sich ein Schärferegler, der auch in der nativen Auflösung funktioniert. Werkseitig ist dieser auf 50 eingestellt und kann in 10er-Schritten von 0 bis 100 angepasst werden. In der nativen Auflösung ist das Schärfen jedoch nicht sinnvoll. Für die Anpassung der Schriftstärke bei einer Auflösung von 1920 x 1080 empfiehlt sich die Verwendung des Windows-Bordmittels ClearType. Bei abweichenden Auflösungen kann ein Wert zwischen 60 und 100 zu einer schärferen Darstellung führen. Die Ergebnisse sind gut und selbst bei der höchsten Einstellung nicht überzeichnet.
Wir testen die Interpolation am DisplayPort. Die Schärfe in der nativen Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1280 x 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte erreicht wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit minimalem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf. Insgesamt ist das Ergebnis als gut bis sehr gut zu bezeichnen.
Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet das Gerät unter „Eingang -> Seitenverhältnis“ die Optionen „Vollbild“ und „Original“ – wobei die Bezeichnung „4:3“ wohl passender gewesen wäre.
Im PC-Betrieb sollte die Skalierung der Grafikkarte überlassen werden, die das Bildsignal als Vollbild, Seitenverhältnis oder 1:1 wiedergeben kann. Da wir aber die Möglichkeiten des LG 24BA560-B testen wollen, haben wir in den Einstellungen der Grafikkarte festgelegt, dass das Anzeigegerät die Skalierung übernehmen soll und ein 1:1-Bild von der Grafikkarte ausgegeben wird.
Die Skalierungsoptionen des LG 24BA560-B funktionieren bei den Videoformaten korrekt und bei den PC-Auflösungen zumindest teilweise, aber nicht bei allen von uns getesteten Auflösungen. Insofern sollte man, wie bereits erwähnt, die Interpolation der Grafikkarte überlassen, dann können alle Formate korrekt dargestellt werden.
Signal | Verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedergabe | Unskalierte Wiedergabe |
SD (16:9 – anamorph) | ja | nein |
SD (4:3) | ja | nein |
HD (720p) | ja | nein |
HD (1080p) | ja | nein |
UHD (4K) | nein | nein |
PC (5:4) | nein | nein |
PC (4:3) | ja (teilweise) | nein |
PC (16:10) | nein | nein |
PC (16:9) | ja (teilweise) | nein |
Farbwiedergabe
Bei einem Business-Monitor für 155 Euro stellt sich die Frage nach dem Sinn einer Kalibrierung. Niemand wird sich ernsthaft fragen, ob man am LG 24BA560-B farbverbindliche Bildbearbeitung betreiben kann. Viel wichtiger ist eine subjektiv gute bis sehr gute Farbdarstellung. Und das kann das Display ab Werk. Dennoch wollen wir die tatsächlichen Messwerte ermitteln.
Zunächst wird die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset und – falls vorhanden – in einem vordefinierten Modus (sRGB, Adobe RGB oder DCI-P3) getestet. Anschließend wird das Testgerät mit DisplayCAL kalibriert. Falls eine Hardware-Kalibrierung möglich ist, wird der Monitor zusätzlich mit der Software des Herstellers kalibriert. Für die Messungen wird eine eigene Software verwendet, als Messgerät kommt das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro Plus zum Einsatz.
Bezüglich des Farbspektrums verspricht LG beim 24BA560-B 99 % sRGB. Die Grafiken zeigen die sRGB-Farbraumabdeckung im Werkszustand und nach der Kalibrierung. Einen sRGB-Modus, der den erweiterten Farbraum im Idealfall entsprechend einschränken sollte, besitzt der Bildschirm nicht.
Unter „Bildmodus“ stehen zwar vordefinierte Modi zur Verfügung, jedoch nicht als Farbmodus (sRGB). Die „Farbtemperatur“ ist ab Werk auf „Benutzer“ eingestellt, kann aber auch individuell angepasst werden („Warm“, „Mittel“ und „Kalt“).
Ein fehlender Farbumfang wird durch ein schwarzes Gitter angezeigt, eine größere Abdeckung durch ein hellgraues Gitter. Der Farbumfang geht beim LG 24BA560-B sichtbar über sRGB hinaus. Ob ab Werk oder nach der Kalibrierung: Ein Unterschied ist nicht erkennbar.
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 99 % | 99 % |
Adobe RGB | – | 77 % |
ECI-RGB v2 | – | 70 % |
DCI-P3 RGB | – | 84 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 92 % |