Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 15 bis 20 %.

Die Helligkeitsverteilung erzielt mit einem Durchschnittswert von 3,76 % und einem Maximalwert von 10,68 % in beiden Fällen ein gutes Ergebnis. Die Farbhomogenität zeigt im Durchschnitt (Delta-C-Average: 1,04) ein knapp sehr gutes Resultat und bei der Maximalabweichung (Delta-C-Maximum: 2,78) ein gutes Ergebnis.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel mit Fokus auf der Bildschirmoberfläche: Der LG 27BA75QB besitzt eine matte Oberfläche mit mikroskopischen Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Die Herstellerangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des LG 27BA75QB bei horizontalem Blickwinkel von ±60 Grad.
Dank des verbauten IPS-Panels bleiben die Farben selbst bei sehr weiten Blickwinkeln stabil. Bei extremen Winkeln in der Vertikalen und Horizontalen hellt das Bild etwas auf, allerdings verändert sich die Farbtemperatur kaum. Insgesamt sind die Blickwinkel stabil. Die Blickwinkelstabilität ist als gut zu werten.
Interpolation
Ein Schärferegler steht im OSD unter „Bild -> Bildanpassung“ zur Verfügung und wirkt auch in der nativen Auflösung. Werkseitig ist der Schärferegler auf den Wert 50 eingestellt und kann in 10er-Schritten von 0 bis 100 angepasst werden. In der nativen Auflösung ergibt das Schärfen keinen Sinn. Wer in der nativen Auflösung die Schriftstärke anpassen möchte, sollte besser das Windows-Bordmittel ClearType verwenden. Bei Auflösungen, die von der nativen abweichen, kann ein Wert von 60 bis 100 eine schärfere Darstellung bewirken. Die Ergebnisse sind gut und auch in der höchsten Einstellung nicht überzeichnet.
Wir testen die Interpolation am DisplayPort. Die Schärfe in der nativen Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1920 x 1080 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte erreicht wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf. Insgesamt ist das Ergebnis als gut zu bezeichnen.
Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet das Gerät unter „Eingang -> Seitenverhältnis“ die Optionen „Vollbild“ und „4:3“. Wobei Vollbild in diesem Fall 16:9 bedeutet.
Im PC-Betrieb sollte die Skalierung der Grafikkarte überlassen werden, die das Bildsignal als Vollbild, Seitenverhältnis oder 1:1 wiedergeben kann. Da wir aber die Möglichkeiten des LG 27BA75QB testen wollen, haben wir in den Einstellungen der Grafikkarte festgelegt, dass das Anzeigegerät die Skalierung übernehmen soll und ein 1:1-Bild von der Grafikkarte ausgegeben wird. Beim Test der 1:1-Darstellung wird ein Vollbild zugespielt.
Die Skalierungsoptionen des LG 27BA75QB funktionieren nur bei 16:9- und 4:3-Formaten. Bei den Formaten 16:10, 5:4 oder 1:1 muss er passen, was aber nicht sonderlich tragisch ist, da wie bereits erwähnt die Grafikkarte die Interpolation einwandfrei darstellt.
Signal | Anzeige maximale Fläche ohne Verzerrung | Unskalierte Wiedergabe |
SD (480p) | Ja | Nein |
SD (576p) | Ja | Nein |
HD (720p) | Ja | Nein |
HD (1080p) | Ja | Nein |
UHD (4K) | Nein | Nein |
PC (5:4) | Nein | Nein |
PC (4:3) | Ja | Nein |
PC (16:10) | Nein | Nein |
PC (16:9) | Ja (teilweise) | Nein |
Farbwiedergabe
Zunächst wird die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset und – falls vorhanden – in einem vordefinierten Modus (sRGB, Adobe RGB oder DCI-P3) getestet. Anschließend wird das Testgerät mit DisplayCAL kalibriert. Falls eine Hardware-Kalibrierung möglich ist, wird der Monitor zusätzlich mit der Software des Herstellers kalibriert. Für die Messungen wird eine eigene Software verwendet, als Messgerät kommt das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro Plus zum Einsatz.
Bezüglich des Farbspektrums macht LG keine konkreten Angaben. Die Grafiken zeigen die sRGB-Farbraumabdeckung im Werkszustand und nach der Kalibrierung. Einen sRGB-Modus, der den erweiterten Farbraum im Idealfall entsprechend einschränken sollte, besitzt der Bildschirm nicht.
Unter „Bildmodus“ stehen zwar vordefinierte Modi zur Verfügung, jedoch nicht als Farbmodus (sRGB). Die „Farbtemperatur“ ist ab Werk auf „Benutzer“ eingestellt, kann aber auch individuell angepasst werden („Warm“, „Mittel“, „Kalt“ und „Manuell“). Bei „Manuell“ ist die Auswahl nur über die Voreinstellungen W1 bis W8 möglich, wobei „W“ für warm und das „C“ bei C1 bis C10 für kalt steht. Welcher Wert in Kelvin hinter dem jeweiligen Auswahlpunkt steht, bleibt unbekannt. Eine Bezeichnung der Werte in Kelvin wäre wesentlich benutzerfreundlicher. Die mittlere Position hat den Wert 0 und soll einen Weißpunkt von 6500 K darstellen. Nach unseren Messungen liegt der Wert 0 bei 6765 K und ist geringfügig kälter als D65.
Ein fehlender Farbumfang wird durch ein schwarzes Gitter angezeigt, eine größere Abdeckung durch ein hellgraues Gitter.
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 90 % | 95 % |
Adobe RGB | – | 67 % |
ECI-RGB v2 | – | 60 % |
DCI-P3 RGB | – | 66 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 90 % |