Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in Prozent und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei 10 % bis 20 %.
Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 10,52 % nicht mehr gut, der Maximalwert mit 19,09 % ebenfalls nur befriedigend. Die Farbhomogenität fällt dagegen gut und sehr gleichmäßig aus. Die Maximalabweichung beträgt in der oberen rechten Ecke 2,69 Delta C. Auch subjektiv ist die Ungleichmäßigkeit in der Ausleuchtung in einfarbigen Flächen deutlich zu sehen. Außerhalb der EBV dürfte das in der Praxis allerdings kaum jemand stören.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der ASUS MX27UQ besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Das Foto zeigt den Bildschirm des MX27UQ bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.
IPS-Panels sind generell für ihre gute Blickwinkelneutralität bekannt, dennoch gibt es auch hier feine Unterschiede. Das AH-IPS-Panel des MX27UQ macht hier wieder einen besonders guten Eindruck. Trotz des großen Displays spielt es bei „normalen“ Blickwinkeln bzw. Kopfbewegungen am Schreibtisch hinsichtlich Helligkeit und Farben keine Rolle, ob sich das Motiv in der Bildmitte oder an den Rändern der Bildfläche befindet.
Bei extremeren Blickwinkeln – wie sie z. B. beim Betrachten eines Films oder einer Präsentation mit mehreren Personen vorkommen – kommt es vor allem zu einem Verlust beim Kontrast und einer leichten Abdunkelung. Am stärksten ist das bei Betrachtungswinkeln von oben zu sehen. Farbverschiebungen sind dagegen subjektiv kaum zu beobachten. Selbst die Zeichnung in den schwarzen Rippen-Shirts der abgebildeten Damen bleibt bei extremen Blickwinkeln gut erhalten.
Insgesamt ist die Blickwinkelstabilität des MX27UQ ausgezeichnet.
Interpolation
Der Bildschärferegler wirkt auch an den digitalen Eingängen. Eine Veränderung ist allerdings nur in bestimmten Bildmodi möglich. Im getesteten Standardmodus ist der Regler ausgegraut und auch der ggfls. verwendete Wert nicht einsehbar.
Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1280 x 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfeeindruck. Farbsäume treten nicht auf.
In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.
Negativ fällt hier allerdings auf, dass das OSD am DisplayPort keinerlei Möglichkeit anbietet, das gewünschte Seitenverhältnis einzustellen. Das Bild wird generell als Vollbild dargestellt. Vom nativen Format abweichende Seitenverhältnisse können somit nur verzerrt wiedergegeben werden. Die entsprechende Option „Kontrollen“ im Menü „Bildeinrichtung“ wird man unter diesem Namen sicher nicht so ohne Weiteres finden. Bei Anschluss via DisplayPort ist sie ausgegraut und funktioniert unverständlicherweise nur bei HDMI-Zuspielung.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-Rite-i1-DisplayPro-Colorimeter und ein X-Rite-i1-Pro-Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Bei der Farbraumuntersuchung ermitteln wir zunächst die Abdeckung des sRGB-Farbraums. Hier liefert der MX27UQ mit 99 Prozent nach der Kalibrierung ein sehr gutes Ergebnis. Aber auch vor der Kalibrierung ist das Ergebnis mit 99 Prozent im Bildmodus „sRGB“ bereits sehr gut.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben:
Bildmodus: | Standard |
Helligkeit: | 90 |
Kontrast: | 80 |
Gamma: | keine Einstellmöglichkeit |
Farbtemperatur: | „Anwendermodus“, RGB jeweils auf 100 |
Der MX27UQ liefert bereits in der Werkseinstellung ein gutes Ergebnis. Der Weißpunkt ist mit 6900 K etwas kühler als die gewünschten 6500 K. Der Gammawert liegt bei 2,36 und zeigt einen recht ungleichmäßigen Verlauf.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Ein dedizierter sRGB-Modus ist beim ASUS MX27UQ vorhanden. Auch hier liefert er bereits ab Werk ein gutes Ergebnis. Der Weißpunkt trifft die 6500 K der sRGB-Norm mit 6571 K fast perfekt. Die Graustufen sind noch etwas besser abgestimmt und erzielen ein sehr gutes Ergebnis. Die Abweichungen bei den Buntfarben sind insgesamt gut. Der Gammawert hat sich mit 2,29 auch dem Soll angenähert. Lediglich die Gammakurve verläuft nach wie vor nicht regelmäßig. Für einen unkalibrierten Monitor ist das Ergebnis aber dennoch ansprechend. Wer seinen Monitor nicht kalibriert, sollte sich zumindest bei der EBV für diesen Modus entscheiden. Da hier allerdings nicht einmal die Helligkeit reguliert werden kann, ist außerhalb der EBV der Standardmodus die bessere Wahl.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.