Bildqualität
Asus wirbt beim VE278Q mit der Asus Smart Contrast Ratio (ASCR) Technologie, die die Hintergrundbeleuchtung dynamisch an die jeweiligen Lichtbedingungen anpasst und so ein Kontrastverhältnis von bis zu 10.000.000:1 erreichen kann.
In diesem Modus soll das Bild selbst bei extremer Umgebung optimal und lebensecht wiedergegeben werden. Einstellbar ist die ASCR Technologie aber nicht in den beiden Standardmodi „sRGB“ oder „Standard“, sondern nur in den restlichen vier vordefinierten Modi.
Die Farbwiedergabe war subjektiv betrachtet gut. Bei den Testbildern konnte weder ein Banding noch ein Dithering festgestellt werden, zudem waren die Farbabstufungen bis in einen hohen Bereich erkennbar.
Der Kontrast ist auf 80 Prozent voreingestellt. In dieser Einstellung konnten beim Weißwert nur Werte bis 250 differenziert werden, beim Schwarzwert hingegen bis zum Wert 3. Eine Verstellung des Kontrastes brachte nur bei sehr extremen Abweichungen von den Werkseinstellungen eine Verbesserung des Weißwertes, dafür aber gleichzeitig auch eine Verschlechterung beim Schwarzwert, so dass wir empfehlen, die Einstellung von 80 beizubehalten.
Die Herstellerangaben von 300 cd/m² konnten nicht bestätigt werden, mit knapp 250 cd/m² weicht unser höchster gemessener Wert fast 17 Prozent von den Herstellerangaben ab. Der kleinste Helligkeitswert lag bei 85 cd/m², so dass sich ein nicht ganz so breites Einstellspektrum von 165 cd/m² ergibt.
Der Kontrast liegt fast durchgängig zwischen 950:1 und 1000:1 und kann damit überzeugen. Den vom Hersteller angegebenen dynamischen Kontrast von 10.000.000:1 konnten wir in unserem Test nicht überprüfen.
Helligkeitsverteilung
Wir untersuchen Helligkeitsverteilung und Bildhomogenität an einem weißen Testbild, das wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die Helligkeitsabweichung in Prozent und das DeltaC (d.h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den zentral gemessenen Wert. Für das DeltaC liegt die Wahrnehmungsschwelle, in Bezug auf Unbunttöne als Referenz, bereits bei etwa 0,5. Ein DeltaC von 4 sollte nicht signifikant überschritten werden, sonst ist mit größeren Farbstichen zu rechnen.
Die Abweichungen bei der Helligkeit und beim Weißpunkt fallen noch befriedigend aus. Bei einem Foto mit längerer Belichtungszeit eines schwarzen Hintergrundes kann man zudem kleine Lichthöfe und eine leichte Wolkenbildung erkennen. Die Farbverfälschungen sind hauptsächlich durch den schlechten Blickwinkel entstanden. Im normalen Betrieb konnten hingegen keine so deutlichen Abweichungen wahrgenommen werden.
Blickwinkel
Der Blickwinkel ist wie üblich bei Monitoren mit TN-Panel nicht optimal. Bei einem Blick von oben werden die Farben sehr schnell verfälscht wiedergegeben, von unten betrachtet tritt der typische Negativeffekt auf. Die seitlichen Blickwinkel sind hingegen relativ stabil. Durch die Größe des Monitors treten aber auch schon bei einem direkten Blick auf den Bildschirm leichte Verfälschungen in den Randbereichen auf.
Ausmessung und Kalibration
Wir haben im Folgenden den Asus VE278Q vor und nach Kalibration und Profilierung umfangreich vermessen und die Ergebnisse ausgewertet. Diese sind insbesondere für die elektronische Bildverarbeitung interessant. Für den Office-Betrieb und Spiele ist zumindest eine ausreichende Neutralität des Bildschirms wichtig. Die Messungen werden in einer eigenen Software ausgewertet. Das ermöglicht exakte und detaillierte Aussagen zum vorliegenden Testgerät.
Farbraumvergleich in Lab (D50)
Zunächst haben wir ermittelt, wie gut der Asus VE278Q verschiedene Farbräume abdeckt. Als Referenz nutzen wir den Arbeitsfarbraum sRGB. Da es sich um einen Bildschirm ohne erweiterten Farbraum handelt, ist ein Arbeiten mit AdobeRGB oder ECI-RGB 2.0 nicht sinnvoll möglich.
sRGB ist gewissermaßen der kleinste gemeinsame Nenner für das Zusammenspiel verschiedener Eingabe und Ausgabegeräte im Consumerbereich. Zum Funktionieren dieser „sRGB-Kette“ ohne Farbmanagement sollten allerdings alle beteiligten Komponenten die Spezifikationen möglichst exakt erfüllen, oder selbständig geeignete Transformationen durchführen. Für einen modernen Tintenstrahldrucker, der i.d.R. einen deutlich größeren Farbraum abdecken kann, bedeutet dies, dass treiberseitige Umrechnungen vorgenommen werden müssen. Ein Bildschirm mit erweitertem Farbraum muss einen brauchbaren sRGB-Modus besitzen.
3D-Farbraumvergleich
Erläuterung der 3D Ansichten: Das schwarze Netz stellt den jeweiligen Standard-Farbraum dar, das weiße den Monitorfarbraum. Die tatsächliche Schnittmenge beider Farbräume macht der bunte Würfel kenntlich. Der Monitorfarbraum kann den tatsächlichen Farbraum dann nicht mehr darstellen, wenn das schwarze Netz aus dem Würfel herausragt. Wenn der Monitorfarbraum größer ist als der jeweilige Standardfarbraum, so ragt das weiße Netz aus dem Würfel heraus.
Die Farbraumansicht wurde anhand des während der Profilierung erstellten ICC-Matrix-Profils mit dem Programm ICC3D generiert. Es berechnet für die Aufbereitung eine Vielzahl von Stützstellen aus den vorhandenen Parametern. Durch die Kalibration auf den für den jeweiligen Arbeitsfarbraum empfohlenen Weißpunkt, der aber keine zwingende Vorgabe darstellt, wird der Farbraum gegenüber der Werkseinstellung etwas eingeschränkt bzw. verändert (umso stärker, je weiter die Intensität der Farbkanäle reduziert werden musste).
Die Abweichungen zu den im UGRA-Test ermittelten Abdeckungen kommen dadurch zustande, dass die dort vermessene Tonwerte im Hinblick auf ein maximales DeltaE (originäre Definition von 1976) von 5 ausgewertet werden. Eine hier ermittelte Abdeckung von 100 Prozent führt daher nicht zwangsläufig zu einer vollständigen Abdeckung des angegebenen Referenzfarbraumes.
ISOcoated (FOGRA39): 88 % Abdeckung
sRGB: 92 % Abdeckung
Beide Farbräume werden nicht zu 100 Prozent abgedeckt, was aber auch nicht erwartet wurde. Für einen Monitor mit TN-Panel, welcher nicht hauptsächlich zur Bildbearbeitung dienen wird, sind beide Ergebnisse noch als gut zu bezeichnen.