UGRA-Test
Abschließend haben wir den BenQ E2400HD auf die Vorgaben der UGRA kalibriert (5800K, Gamma 1,8 und 120 cd/m²), um seine Tauglichkeit für die digitale Druckvorstufe/Softproof zu bestimmen. Er besteht die anschließende Zertifizierung nicht, weil im Zuge der Kalibration der Tonwertumfang zu stark (89,7 %) reduziert wird.
In Anbetracht der Tatsache, dass der Bildschirm sicher nicht mit dem Fokus auf EBV (Elektronische Bildverarbeitung) entwickelt wurde, ist dieser Umstand aber zu verschmerzen. Privatanwender können im kalibrierten Zustand oder in der Werkseinstellung ihre Urlaubsbilder bearbeiten und durchaus ansprechende Ergebnisse erzielen. Grafiker werden sowieso auf andere Bildschirme zurückgreifen.
Soundqualität
Im Gehäuse sind zwei Lautsprecher mit einer Leistung von je einem Watt verbaut. Dabei können Audiosignale per 3,5 Zoll Klinkenstecker, oder zusätzlich zum Bildsignal per HDMI-Kabel in PCM übertragen werden.
Klangwunder darf man allerdings nicht erwarten. Für die DVD-Wiedergabe oder Spiele sollte man dringend auf separate Boxen ausweichen.
Interpolation
Der BenQ E2400HD verfügt über eine ausgereifte Lösung zur Skalierung. Mit Blick auf die Marktpositionierung ist dies ein sehr wichtiges Feature. Bei Zuspielung durch den PC ist man also grundsätzlich nicht darauf angewiesen, die Skalierung von der Grafikkarte übernehmen zu lassen. Aufgrund mangelhafter Treiberunterstützung der Grafikkartenhersteller, kann das Ergebnis der Grafikkarten momentan leider nicht als optimal betrachtet werden.
Die folgenden Bilder geben einen groben Eindruck über die Qualität der Skalierung wieder. Der Schärferegler stand auf Stufe drei von fünf. Der Abstand der Kamera zum Bildschirm ist stets identisch und es wird immer seitengerecht auf Vollbild skaliert.
Eine pixelgenaue Anzeige (1:1 Darstellung) nicht nativer Auflösungen ist nicht möglich, die Auswahl beschränkt sich auf Vollbild oder seitengerechte Interpolation.
Allerdings gibt es einen Fallstrick. Der BenQ E2400HD verarbeitet nur Signale mit Seitenverhältnissen von 16:9 und 4:3 korrekt. Spielt man in 16:10 (z.B. 1.680 x 1.050) zu, wird das Bild auf den gesamten Bildschirm gestreckt.
Im Falle eines Seitenverhältnisses von 5:4 (z.B. 1.280 x 1.024), streckt der BenQ das Bild auf ein Seitenverhältnis von 4:3. Beides führt zu Verzerrungen, die wir in der folgenden Bilderserie illustrieren. Der Kreis muss bei korrekter Beachtung des Seitenverhältnisses völlig rund sein.
Interpolation Spiele
Um die Skalierung in Spielen zu verdeutlichen, haben wir identische Auflösungen in „Civilization IV – Beyond the Sword“ genutzt.
Bildschärfe
Mit dem Schärferegler kann man die Skalierung beeinflussen. Standardmäßig ist die Stufe 3 ausgewählt, die auch die besten Resultate liefert. Kleinere Werte ergeben ein sichtbar unschärferes Bild, während ab Stufe 4 Doppelkonturen sichtbar werden. Am Beispiel der Auflösung 1.280 x 720 haben wir die Ergebnisse der fünf Stufen bildhaft dokumentiert.
Die Skalierung gelingt dem BenQ E2400HD noch gut. Die Leistungen bei grafischem Inhalt fallen besser als bei reinem Text aus. Reicht die Leistung in Spielen nicht aus, sollte man die höchste noch ruckelfrei darstellbare Auflösung wählen, um den größten Informationsgehalt zu wahren. Ein echter Minuspunkt ist allerdings die Beschränkung auf Auflösungen mit einem Seitenverhältnis von 16:9 bzw. 4:3, sofern man keine Verzerrungen produzieren möchte.
Ein Ausweg wäre die Skalierung per Grafikkarte. Hier bekommt der Bildschirm, unabhängig von der gewählten Auflösung, immer ein Signal in Panelauflösung. Bei seitengerechter Skalierung dann schon mit korrekt ausfallenden schwarzen Balken.
Anwendungen
Mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten, verteilt auf 24-Zoll, ergibt sich für den PC-Benutzer zunächst ein ungewohnt breites Bild. Dabei geht es allerdings nur um wenige Zentimeter gegenüber einem vergleichbaren Modell mit dem heute noch üblicheren Seitenverhältnis von 16:10.
Die Pixelgröße von 0,276 mm ergibt eine Pixeldichte von 92 ppi, die knapp unter dem WUXGA-Pendant mit 1.920 x 1.200 Pixeln liegt. Damit lässt sich problemlos arbeiten, auch wenn für die typischen Anwendungen am PC die zusätzlichen 120 Zeilen eines Modells mit 1.920 x 1.200 durchaus sinnvoll sind.
Die Höhe des Bildschirms reicht nur ganz ohne Menüleiste aus, um zwei Din-A4-Dokumente in Orginalgröße darzustellen. Die Anzeigefläche ermöglicht dennoch bequemes und effizientes Arbeiten an entsprechenden Dokumenten.
Verschiedene Anwendungen können parallel und überlappungsfrei nebeneinander ausgeführt werden. Ein Word-Dokument findet problemlos neben einem Browserfenster Platz. Fotos können großflächig angezeigt werden, ohne dass der Raum für Paletten, Tools oder weitere Fenster knapp wird.