Reaktionsverhalten
Für das TN-Panel des BenQ E2400HD wird eine Reaktionszeit von 2 ms angegeben, die sich auf einen Grau-zu-Grau-Wechsel bezieht. Dieser Wert lässt auf die Implementierung einer Overdrive-Schaltung schließen, die dann auch mit dem „AMA“ (Advanced Motion Accelerator) Einzug erhalten hat.
Eine Aggressivitäts-Steuerung der Overdrive-Schaltung, zumindest in zwei Stufen, ist nicht möglich. Ebenfalls kann „AMA“ nicht komplett abgeschaltet werden. Die Overdrive-Technologie wurde von BenQ gut implementiert und somit stellt dieser Umstand kein Nachteil dar. Unschöne Corona-Effekte, das helle Nachleuchten dunkler Konturen, sind selbst in synthetischen Testsituationen nicht sichtbar.
Die subjektive Darstellungsqualität in Spielen ist gut, sofern man die Einschränkungen eines TN-Panels bezüglich des Blickwinkels beachtet. Die Atmosphäre düsterer Spiele wird durch den niedrigen Schwarzpunkt bei weiterhin hohem Kontrast bewahrt.
Wie alle Hold-Type-Geräte mit statischem Backlight, weist auch der BenQ E2400HD eine leichte Bewegungsunschärfe auf, die aber als unkritisch einzustufen ist.
Input-Lag
Neben der Reaktionszeit ist vor allem der vielzitierte Input-Lag für die Spieletauglichkeit entscheidend. Vergeht zwischen Eingabe und optischer Rückmeldung zu viel Zeit, wird insbesondere der Fraktion der „Hardcore-Spieler“ die Steuerung zu indirekt.
Der BenQ E2400HD schlägt sich im „Stoppuhr-Test“ gegen einen CRT hervorragend. Im Durchschnitt ermitteln wir einen Wert von 7 ms. Große Teile unserer Meßreihe zeigen gar keine Verzögerung. Selbst einzelne Spitzen bleiben unterhalb der Bildanzeigedauer bei einer Refreshrate von 60Hz (16 ms).
Wenngleich der Durchschnittswert oft wenig aussagekräftig ist, können wir festhalten, dass die Verzögerung auch im ungünstigsten Fall bei maximal einem Bild liegt. Der subjektive Eindruck stützt die Messungen. Der BenQ E2400HD ermöglicht eine absolut direkte Steuerung. Damit eignet sich der BenQ E2400HD sehr gut für die Wiedergabe schneller Spiele.
DVD und Video
In diesem Abschnitt geht es allein um den Rechner als Zuspieler. Auf externe Videoquellen werden wir später noch ausführlich eingehen.
Der BenQ E2400HD unterstützt am DVI-Port Signale, die mit HDCP geschützt sind. Blu-ray oder HD-DVD Discs können also problemlos am Rechner wiedergegeben werden.
Die Wiedergabequalität selbst hängt nicht nur vom Bildschirm ab, sondern zu einem sehr großen Teil auch von der Verarbeitung der Signale. So ist es zum Beispiel von dem auf PAL-DVD vorliegenden „576i50“ bis zu einem progressiven Signal in Panelauflösung ein recht weiter Weg, der mit vielen Stolpersteinen gepflastert ist.
Entsprechend unterschiedlich kann das Ergebnis sein. Natürlich muss die durch den Bildschirm bereitgestellte „Basisqualität“ stimmen. Wenn große Lichthöfe, deutliche Schlieren oder ein schlechter Schwarzwert zu beklagen sind, kann auch die beste Konfiguration des Rechners bzw. der Software nichts mehr retten.
Diesen Anforderungen kann der BenQ E2400HD entsprechen, obwohl er sich aufgrund des TN-Panels nicht unbedingt für den Kinoabend in großer Runde eignet. Für solche Anlässe ist allerdings sowieso ein Bildschirm mit deutlich größerer Bilddiagonale notwendig.
Die guten Ergebnisse, die wir im Rahmen der Vergleichsmessungen ermittelt haben, machen sich auch im Videobereich bemerkbar. Die Detailzeichnung in dunklen Tonwerten ist sehr gut und das Bild wirkt ausgesprochen natürlich. Der BenQ E2400HD nimmt hier unter den bislang getesteten TN-Panels eine Spitzenposition ein.
Der sRGB ähnliche Farbraum des Gerätes passt sehr gut zu den heute üblichen Quellfarbräumen (ITU-R BT.601 (SD) und ITU-R BT.709 (HD)). Übersättigte Farben sind deswegen nicht zu befürchten. Insbesondere Hauttöne bleiben sehr dezent.
Videosignalverarbeitung
BenQ schweigt sich bezüglich der verwendeten Elektronik, die zur Videosignalverarbeitung eingestzt wird, aus. Die weiteren Tests werden zeigen, inwiefern sich der E2400HD für die Wiedergabe von Videoquellen abseits des PCs als Videoprozessor eignet.
Unterstützte Refreshraten
Im Bereich der Computer-Displays ist eine ausschließliche Unterstützung von Signalen mit 60Hz noch weit verbreitet. Wir erhoffen uns vom BenQ E2400HD zumindest noch eine korrekte Unterstützung von Signalen mit 50Hz, die auch auf dem Papier versprochen wird.
Damit lassen sich in der Theorie zumindest alle PAL-Signale und NTSC-Videomaterial judderfrei, das bedeutet ohne zusätzliche Ruckler durch eine unpassende Zielfrequenz, anzeigen. NTSC-DVDs mit Filmmaterial, entsprechende TV-Sendungen, Blu-ray und HD-DVD erfordern jedoch eine Frequenz von 24Hz inklusive ganzzahligen Vielfachen.
Um das tatsächliche Verhalten des BenQ E2400HD diesbezüglich zu testen, haben wir das Gerät an einen Videoprozessor angeschlossen. Der iScan VP50Pro bietet unter anderem variable Ausgabefrequenzen und ein Testmuster in Form eines durch das Bild laufenden Balkens an, mit dem ein einfacher Juddertest durchgeführt werden kann.
Nach den Tests steht fest, dass der BenQ E2400HD hier zumindest unsere Mindestanforderungen an ein Multimedia-Display erfüllt. 50Hz und 60Hz werden völlig judderfrei dargestellt. Leider werden 24Hz oder 48Hz nicht unterstützt, das Display meldet hier eine unpassende Frequenz.
Dabei kommt man immerhin bis gut 49Hz, bevor die Elektronik die Synchronisierung verliert. Erwähnenswert ist die Tatsache, dass der BenQ jede Zwischenstufe judderfrei darstellt. Die Elektronik ist grundsätzlich also sehr flexibel.