Bildqualität
Das TN-Panel des 22-Zoll-Sprösslings von Iiyama ist mit 2 ms (grau-zu-grau) bzw. 5 ms für einen kompletten schwarz-weiß-schwarz-Wechsel erstaunlich flott, bedenkt man, dass es sich hier um ein Gerät handelt, welches offiziell in der Business-Klasse angesiedelt ist und nicht primär für anspruchsvolle Gamer entwickelt wurde.
Der Kontrastregler steht am Werk auf 70, was die ideale Einstellung für diesen Monitor darstellt. Erhöht man den Wert, fallen sofort die hellsten Farbabstufungen zusammen und werden durch den jeweiligen Maximalwert ersetzt, bei einem Graukeil also durch Weiß. Erhöht man die Einstellung auf das Maximum von 100, so fallen annähernd 30 Prozent aller Abstufungen weg, so dass ein Drittel des Monitors keinen Farbverlauf mehr zeigt, sondern eine rein weiße Fläche. Warum ein Monitorhersteller eine solche Option überhaupt einbaut, ist nicht ersichtlich, denn nutzbar ist das Bild dann eher nicht.
Verringert man den Kontrast auf Werte unterhalb von 70, fallen die hellsten Abstufungen weg und werden durch dunklere ersetzt. Weiß wird also gräulich. Es ist somit nicht ratsam, von der Werkseinstellung in irgendeine Richtung abzuweichen.
Aktiviert man den ACR-Modus zur Erhöhung des Kontrastes, fallen ebenfalls einige der hellsten Farbtöne zusammen. Von dessen Verwendung raten wir deshalb ab.
Die einzelnen Farbkanäle stehen werksseitig auf einem Wert von 70. Die Einstellungen verhalten sich ähnlich wie die Kontrasteinstellungen. Eine Erhöhung über 70 hinaus ist somit strikt zu vermeiden.
Die Unterteilung dieser 70 Schritte erfolgt ungleichmäßig mit je ein oder zwei Tastendrücken, erlaubt aber letztendlich eine gute Justierung der Primärfarben.
Blickwinkel
Das in diesem 16:10-Monitor verwendete TN-Panel verfügt laut Datenblatt über einen Blickwinkelbereich von 160 Grad vertikal und 170 Grad horizontal. In der Praxis finden sich bereits unter idealen Betrachtungswinkeln Abschattungen im oberen Bildschirmbereich. Betrachtet man eine weiße Excel-Tabelle und sitzt dabei nur etwas zu weit links, erscheint die Fläche direkt vor einem fast schon bläulich weiß, während der rechte Bereich eher beige und matt wirkt.
Selbst für einen Monitor mit TN Panel sind diese Blickwinkelabhängigkeiten nicht mehr zufriedenstellend.
Homogenität
Eintönige Farbflächen stellt der B2206WS überwiegend gleichmäßig und ohne starke Abschattungen dar. Subjektiv ist die Darstellung einer rein weißen Fläche nicht perfekt farbneutral, selbst wenn der Betrachtungswinkel ideal gewählt wurde.
Bei der Schwarzdarstellung sind besonders an der unteren Panelkante bläuliche Aufhellungen zu erkennen. Diese Aufhellungen sind nicht nur in dunklen Umgebungen sichtbar, fallen aber bei helleren Bildschirminhalten nicht mehr auf. Auch am oberen Bildschirmrand ist eine leichte, weniger stark ausgeprägte Aufhellung zu erkennen.
Helligkeitsverteilung
Zur Homogenität gehört natürlich auch eine Ausmessung der Helligkeitsverteilung. Hierfür wurde der Monitor auf 140 cd/m² bei 6500 K kalibriert und dann an 15 gleichmäßig über den Bildschirm verteilten Punkten die jeweilige Helligkeit ermittelt.
Die größte Abweichung vom Zentrum wurde oben links ermittelt, mit einer Helligkeit von 110 cd/m², was 78 Prozent vom Sollwert entspricht. Eine Abweichung von 22 Prozent ist als ausreichend einzustufen, subjektiv sind unter Umständen bereits leichte Abdunklungen festzustellen. Dies ist kein einzelner niedriger Messwert, sondern betrifft fast die gesamte linke Seite des Monitors.
Gleichzeitig zu den Helligkeitsabweichungen lassen sich bei einigen Monitoren teils starke Schwankungen der Farbtemperatur beobachten. Nicht einmal die Kalibrierung auf 6500K garantiert, dass dieser Weißpunkt zumindest in einem gewissen Rahmen eingehalten wird.
Ebenfalls an 15 Messpunkten haben wir also auch die Schwankungen des Weißpunktes aufgenommen. Da dies kein Monitor für Grafiker ist, sparen wir uns allerdings die dazu passende Grafik. Die maximale Abweichung zum Zentrum liegt bei 591 Kelvin in der linken unteren Ecke.
Helligkeit
Helligkeit | Hersteller | Gemessen Modus „Standard“ | Gemessen Kalibriert |
100 | 300 cd/m² | 297 cd/m² | 257 cd/m² |
50 | k.A. | 157 cd/m² | – |
40 | k.A. | – | 140 cd/m² |
0 | k.A. | 67 cd/m² | – |
Die maximale Helligkeit wurde unter der Farbtemperatur „Standard“, also ohne Anpassung der Farbkanäle ermittelt. Lange Wartezeiten sind bei moderaten Veränderungen nicht nötig, da der Monitor schnell und unproblematisch die gewünschten Werte umsetzt.
Mit 297 cd/m² verfehlt das Gerät die Herstellerspezifikationen von 300 cd/m² ganz knapp. Diese Helligkeit ist natürlich mehr als ausreichend und sollte für den täglichen Gebrauch deutlich reduziert werden.
Mit der niedrigen Untergrenze von 67 cd/m² lassen sich nicht nur alle üblichen Kalibrierungsziele erreichen, sondern auch Benutzer mit dem Wunsch nach einem Monitor mit geringer Leuchtkraft zufriedenstellen. Sobald im Rahmen einer Kalibrierung die Grundfarben nach unten angepasst werden, reduziert sich die minimal erreichbare Helligkeit zusätzlich. Die nach PRAD-Vorgaben empfohlene Helligkeit von 140 cd/m² wurde bei dem Testgerät durch die folgende Einstellung erreicht:
Rot: 65, Grün: 65, Blau: 70, Helligkeit: 40, Kontrast: 70, Gamma-Modus 3.
Banding
Die Darstellung von Graukeilen und Farbverläufen ist auch bei Werkseinstellungen nicht gleichmäßig unterteilt und weist ein deutlich sichtbares Banding auf.
Hierbei ist erwähnenswert, dass die unterschiedlichen Gamma-Modi, die der Hersteller anbietet, nicht recht zur Beschreibung passen. Während der Hersteller den Modus 1 als Normalfall angibt und Gamma-Modus 3 als „high contrast“ bewirbt, hat sich herausgestellt, dass der Gamma-Modus 3 die geringsten Abstufungen im Graukeil bietet und gleichzeitig bereits ab Werk einen Gamma-Wert von 2,22 bietet. Gamma-Modus 1 liegt bei 2,6 und Gamma-Modus 3 sogar bei einem Wert von 3.
Banding ist bereits in den nicht angepassten Werkseinstellungen sichtbar (in der vergrößerten Ansicht zu erkennen).
Geräuschverhalten
Der Monitor ist absolut geräuschlos.