Anwendungen
22-Zoll-Monitoren bieten nicht so umfangreichen Platz für Anwendungen wie 24-Zöller, aber es reicht mit gewissen Einschränkungen soeben für eine gleichzeitige Bearbeitung von zwei Din-A4-Seiten. Diese passen zwar nur randlos in den Arbeitsbereich, aber damit lässt sich gut leben. Natürlich kann man alternativ auch mehrere Anwendungen auf dem verfügbaren Platz nebeneinander anordnen, wobei Fenster sich teils leicht überlappen. Die Schriftgröße ist durch den Pixelabstand von 0,282 mm angenehmer als bei 24-Zoll-Geräten und vergleichbar mit 26-Zoll- Monitoren.
DVD und Video
Kein Problem stellt die Wiedergabe von HD-Material über den PC dar, auch wenn der Monitor natürlich aufgrund seiner Auflösung von 1.680 x 1.050 nicht jeden Bildpunkt des höher aufgelösten Bildmaterials wiedergeben kann. Da dem Monitor ein HDMI-Anschluss fehlt, muss man für die externe Zuspielung von HD-Material, z.B. über eine PS3, einen DVI-zu-HDMI-Adapter oder gleich ein passendes Kabel mit diesen Anschlüssen einsetzen. In dem Fall ist die Wiedergabe von 1080p, 720p und 576p ebenso problemlos möglich wie das Abspielen von DVDs. Ja, richtig gelesen: 1080p ist anstandslos möglich; der Monitor zeigt sogar die volle Auflösung als Eingangssignal an.
Nur die seitengerechte Darstellung versagt hier komplett, da diese versucht, das Bild horizontal zu stauchen. Es ist also nur möglich, das Bild in Vollbildansicht mit dem leicht verzerrten Format von 16:10 zu genießen.
Die Details von 1080p-Videos werden gut wiedergegeben. Auf den ersten Blick fällt der Unterschied zu einem echten Full-HD-Monitor nicht auf. Auch im Format 720p zugespielte Signale bereiten dem Monitor keine Probleme. Der Detailverlust ist im Vergleich zu 1080p nur gering, der Schärfegrade minimal kleiner.
Bei 576p ist, der Auflösung entsprechend, der Detailgrad merklich reduziert. Wer die beste Videowiedergabe auf diesem Display erreichen möchte, sollte also entgegen der nativen Auflösung zu Full-HD-Inhalten greifen.
Links: 1080p in guter Qualität, zugespielt über PS3. Rechts: 576p mit reduzierten Details, ebenfalls über PS3.
Bei Zuspielung eines 1080i-Signals zittert das Bild minimal in der Höhe. Die Schrift im Menü der PS3 wird dadurch schlechter lesbar. Da diese Auflösung nur interpoliert dargestellt werden kann, ist das Zittern weniger stark ausgeprägt, als es bei FullHD-Monitoren der Fall ist, bei denen das Bild um exakt ein Pixel seine Position verändert.
Videosignale unterschiedlicher Frequenzen stellt der Monitor erfreulich problemlos dar. Ein Juddertest, bei dem ein Balken mit konstanter Geschwindigkeit über den Bildschirm scrollt, prüft, ob Ruckler dadurch entstehen, dass das Eingangssignal in einer anderen Frequenz vom Monitor wiedergegeben wird, als der, mit der es zugespielt wurde. Bei einer Auswahl von 24 Hz wurde eine Fehlermeldung eingeblendet, ansonsten blieb der Monitor schwarz.
48 Hz, 50 Hz und 60 Hz wurden hingegen perfekt und auf Anhieb ruckelfrei wiedergegeben. Dabei ist besonders 48 Hz zu loben, da dieser Wert als ganzzahliges Vielfaches von 24 Hz ideal für Filme in 24p geeignet ist. Für eine Darstellung von 72 Hz war es nötig, in dem Grafikkartentreiber zunächst eine benutzerdefinierte Auflösung mit stark reduziertem Blanking zu definieren, damit die benötigte Datenrate gering genug ausfällt. Wählt man in der nativen Auflösung einfach nur 72 Hz aus, so ist das Bild stark verzerrt und nicht mehr nutzbar. Erstellt man eine passende Auflösung selbst, kann der Monitor sogar 72 Hz judderfrei wiedergeben.
Fazit
Iiyama hat mit dem ProLite B2206WS einen 22 Zoll TFT mit schnellem TN-Panel für den Business-Markt kreiert, der auf Grund seines quasi nicht vorhandenem Input-Lags auch für Spieler interessant sein könnte. Diese Nutzung wird zwar durch die geringe Reaktionszeit nachhaltig unterstützt, gleichzeitig jedoch wegen der stark eingeschränkten Blickwinkel in Frage gestellt. Gerade bei dunklen Bildinhalten, sei es nun in einem Computerspiel oder auch Video, trüben die Blickwinkel die Darstellungsqualität nachhaltig.
Die Blickwinkelabhängigkeit ist hierbei dermaßen dominant ausgeprägt, dass sie auch in alltäglicher Verwendung, sogar bei der Bearbeitung von schlichten Exceltabellen, deutlich störend auffällt.
Für anspruchsvolle Hobby-Grafikbearbeitung ist das Display nicht nur aus diesem Grund ungeeignet. Zusätzlich trüben die recht großen Schwankungen in der Helligkeitsverteilung und die Neigung zum Banding die Wiedergabe von Bildmaterial jeglicher Art.
Der Farbraum und die Farbpräzision reichen selbstverständlich für farbunkritische Einsatzgebiete wie Spiele, Videobetrachtung sowie einfache Büroarbeiten vollkommen aus, können sogar im Vergleich zu Wide-Gamut-Monitoren natürlicher wirken.
Während die ergonomischen Eigenschaften des Gerätes durch Höhenverstellung, Schwenk-, Neige- und Pivotmechanismen positiv ausfällt, zeigt das Gerät bei der Verarbeitung einige Schwächen.
Obwohl das Gerät mit einem niedrigen Verkaufspreis von ungefähr 175,00 Euro verlockend wirkt, ist der Iiyama aus unserer Sicht – die negativen Punkte zusammengenommen – leider kein Schnäppchen. Spieler sollten vor dem Kauf unbedingt überprüfen, ober die Blickwinkel für die späteren Zecke ausreichend sind.
Bewertung
Bildstabilität: | (digital) (analog) |
Blickwinkelabhängigkeit (v/h): | / |
Kontrasthöhe: | |
Farbraum: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Graustufenauflösung: | |
Helligkeitsverteilung: | |
Interpoliertes Bild: | |
Gehäuseverarbeitung/Mechanik: | |
Bedienung/OSD: | |
Geeignet für Gelegenheitsspieler: | |
Geeignet für Hardcorespieler: | |
Geeignet für DVD/Video: | |
Preis [incl. MWSt. in Euro]: | |
Gesamtwertung: |
3.3 AUSREICHEND |
Technische Spezifikationen: Iiyama ProLite B2206WS
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