Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Mit 17,5 Millisekunden ist die Signalverzögerung schon etwas länger, nach der Spieletauglichkeit des Overdrive hätte man sich hier einen deutlich kürzeren Wert erhofft.
Die halbe mittlere Bildwechselzeit ist mit nur 3,9 Millisekunden (OD +2) zwar sehr kurz, die mittlere Gesamtlatenz kommt dennoch auf insgesamt 21,4 Millisekunden. Für engagierte Spieler ist dieses Ergebnis leider enttäuschend, alle anderen werden davon nichts bemerken.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des XB2776QS ist mit White LED bestückt. Die Helligkeitsregelung arbeitet mit dem verbreiteten PWM-Verfahren.
Voll aufgedreht leuchtet das Backlight kontinuierlich, doch abgeregelt auf 140 cd/m² am Arbeitsplatz (gelbe Kurve) zeigt das Chart die PWM-typische Rechteckschwingung. Die Schaltfrequenz beträgt 240 Hz, die Tastrate liegt bei nur 34 Prozent. Sehr empfindliche Menschen könnten daher beim XB2776QS ein Backlight-Flimmern wahrnehmen.
Subjektive Beurteilung
Im Praxistest waren bei Spielen und Videos keine ungewöhnlichen Nachzieheffekte oder Bewegungsunschärfen zu sehen.
Sound
Für die Tonwiedergabe verfügt der XB2776QS über zwei kleine Lautsprecher mit je 1,5 Watt Leistung, die aus dem Bildschirmgehäuse über den Lüftungsschlitz hinten nach schräg oben abstrahlen. Die Klangqualität für simple Hintergrundmusik oder ein gelegentliches YouTube Video am Arbeitsplatz ausreichend, es klingt nicht so extrem blechern wie man es von solchen kleinen Lautsprechern häufig gewohnt ist.
Als Tonquelle dient entweder der Audio-Eingang mit 3,5 mm Klinkenstecker oder der HDMI Anschluss. Eine Mute-Taste ist nicht vorhanden, die Lautstärke kann über eine der OST-Bedientasten gesteuert werden.
DVD und Video
Für HD-Zuspieler wie Blu-Ray-Player, HDTV-Empfänger und Spielekonsolen bietet der XB2776QS eine HDMI-Buchse an. Zwei Lautsprecher mit je 1,5 Watt sind für den Ton zuständig.
Die i-Style-Option des XB2776QS kennt eine Video-Einstellung, die sich aber mit einer Farbtemperaturvorgabe von eiskalten 9300K gleich disqualifiziert. Wir verlassen uns also wieder einmal auf die ausgemessenen Modi. Die sRGB-Einstellung im OSD kam leider nicht in Frage, denn sie war uns selbst für das abendliche Wohnzimmer noch zu hell. Also schauten wir uns das Testvideo in der Werkseinstellung 6500K mit unverändertem Gamma 2.2 und ausgeschaltetem Overdrive an.
Das Full-HD-Video vom BluRay-Player bringt ein sehr scharfes Bild. Die Werkseinstellung Schärfe 30 ist ein wenig überschärft mit Neigung zu Halos, die nächstkleinere Einstellung 26 passt perfekt. Die Farben wirken kräftig, gelegentlich auch ein wenig überzeichnet. Dunkle und blasse Hauttöne werden gut wiedergegeben. Schwarzwert und Bildkontrast sind sehr gut, in dunklen wie in hellen Szenen ist die Detailzeichnung einwandfrei. Nachzieheffekte bei schnellen Szenen konnten wir nicht beobachten.
Sehr positiv ist die geringe Blickwinkelabhängigkeit der Farbwiedergabe. Auch seitlich sitzende Zuschauer sehen kräftige Farben bei gutem Kontrast. Der typische IPS-Glow ist weniger stark ausgeprägt als bei manchen anderen Modellen, in sehr dunklen Szenen aber auffällig.
Skalierung und Deinterlacing
Für die Anpassung des Bildformats bietet der XB2776QS die Einstellungen Vollbild, 1:1 und Aspect – letzteres bringt immer ein möglichst großes seitengerecht skaliertes Bild auf den Schirm. Damit werden alle wichtigen Einsatzzwecke bei HD- und SD-Material abgedeckt. Zwei skurrile Ausnahmen haben wir gefunden, deren Sinn uns nicht klar ist: 576i hat auch als Vollbild schwarze Ränder, dasselbe gilt für 720p50, obwohl dies sogar ein natives 16:9-Format ist. 720p60 kommt dann aber randlos wie es soll, genauso wie alle 1080er Formate.
Progressives Material wird mit 60p und 50p einwandfrei und ohne Judder wiedergegeben, 24p ist nicht möglich. Auch 1080p30 wie bei Kameras oder MHL ist keine zulässige Bildfrequenz.
Halbbildmaterial haben wir mit 50i und 60i getestet, letztlich aber ohne Erfolg: das Bild zitterte so stark, dass man nicht länger hinsehen mochte. Ein Deinterlacer ist also nicht an Bord, hier muss ein guter BD-Player aushelfen.
Overscan
Eine Overscan-Option bietet das OSD des XB2776QS nicht an.
Farbmodelle und Signallevel
Auch Einstellmöglichkeiten für den korrekten RGB-Signalumfang und das verwendete Farbmodell am HDMI-Eingang werden nicht geboten. Im Test passten die Werte am PC automatisch, den BluRay-Player mussten wir dagegen manuell auf vollen RGB-Umfang einstellen. Dies muss nicht für alle möglichen Gerätekombinationen gelten, es empfiehlt sich aber, einen Player mit genügend Einstellmöglichkeiten zu wählen.
Was mich bei 27“ Monitoren immer wundert ist, dass über die Ergonomie bei 2560 x 1440 eher geschwiegen wird.
Ich habe mal einen Monitor von diesem Formformat ausprobiert und könnte ihn ehrlich gesagt niemandem in einem Büro mit gutem Gewissen hinstellen.
Die Schriften sind einfach zu klein. Wenn man das jemand gibt, dreht er in Word die Schriftgröße hoch – dann wars das mit einer standardisierten Schriftgröße in der Firma.
Meiner Meinung nach verdient ein 2560×1440 bei 27“ in Ergonomie (wegen der dpi, die weit außerhalb des üblichen liegen) ein dickes Minus.
Und wenn man den Monitor mit weniger Auflösung betreibt kann man besser gleich zu einem günstigeren 24“ greifen.