Farbraumvergleich
sRGB ist gewissermaßen der kleinste gemeinsame Nenner für das Zusammenspiel verschiedener Eingabe und Ausgabegeräte im Consumerbereich. Zudem geht Windows von sRGB aus, wenn zu einem Gerät oder einer Grafikdatei kein Farbprofil vorliegt.
Viele Farbdrucker arbeiten auf Normalpapier mit dem sRGB-Profil. Auch deshalb ist der sRGB-Farbraum im Gegensatz zum Isocoated-Druckfarbraum für „Normalanwender“ von Bedeutung.
Interessant ist der Vergleich zum Isocoated-Farbraum des Offset-Drucks, da dieser in der Regel dem Mindesten entspricht, was aktuelle Tintenstrahldrucker bewältigen können. Viele moderne Tintenstrahldrucker und Druckverfahren decken darüber hinaus einen noch größeren Bereich ab.
Erläuterung der 3D Ansichten: Das schwarze Netz stellt den jeweiligen Standard-Farbraum dar, das weiße den Monitorfarbraum. Die tatsächliche Schnittmenge beider Farbräume macht der bunte Würfel kenntlich. Der Monitorfarbraum kann den tatsächlichen Farbraum dann nicht mehr darstellen, wenn das schwarze Netz aus dem Würfel herausragt. Wenn der Monitorfarbraum größer ist als der jeweilige Standardfarbraum, so ragt das weiße Netz aus dem Würfel heraus.
Isocoated: 91 % Abdeckung
sRGB: 95 % Abdeckung
Der sRGB Farbraum wird mit 95 Prozent gut abgedeckt. Die Schnittmenge mit dem Isocoated-Farbraum liegt mit 91 Prozent für ein Gerät ohne erweiterten Farbraum ebenfalls auf solidem Niveau.
deltaE Abweichung
Erläuterung der deltaE Abweichung: Die Abweichung der Farbwerte wird in deltaE 94 (dE) angegeben. Gemessen werden mehrere Grauabstufungen, die primären (RGB) und die sekundären (CMY) Grundfarben. Ein deltaE Wert von 1 entspricht dem kleinsten Farbunterschied, den das menschliche Auge wahrnehmen kann. Bei den Farben erkennen die meisten Menschen ab einem Wert von 3 einen Unterschied. Unsere Augen sind allerdings für Grüntöne besonders empfindlich, so dass bei diesen bereits kleinere Unterschiede wahrgenommen werden. Die durchschnittliche Abweichung sollte unter 3 dE liegen, das Maximum unter 10 dE, besser unter 6 dE. Bis 10 dE haben zwei Farben aber noch genügend Ähnlichkeit zueinander.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB Standard
Werkseinstellung | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6744 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 395 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,51 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 775 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,12 |
In der Werkseinstellung liegen Helligkeit und Schwarzpunkt mit knapp 400 respektive 0,51 cd/m² zu hoch. Der angestrebte Weißpunkt wird um knapp 250 Kelvin verfehlt. Kaum Anlass zur Kritik geben die Abweichungen der Grauwerte. Ausgehend vom erreichten Weißpunkt, weisen sie faktisch keine farblichen Abweichungen auf. Das Bildschirmgamma sinkt über die Grauachse um etwa 0,1 und bleibt damit relativ stabil. Die Abweichungen in den Farbwerten zeigen, im positiven Sinne, deutlich, dass es sich um ein Gerät ohne erweiterten Farbraum handelt. Der sRGB-Modus führt zu keinen signifikanten Änderungen.
Da die Werkseinstellung als Ausgangspunkt für die meisten Benutzer sehr wichtig ist, haben wir mit HCFR noch eine genauere Darstellung aufbereitet:
Vergleich des Bildmodus „1“ mit dem sRGB Standard
Bildmodus „1“ | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 9979 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 298 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,51 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 583 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,14 |
Stellvertretend für die vordefinierten (und frei veränderbaren) Bildmodi, haben wir noch den Bildmodus „1“ vermessen. Bis auf eine um ca. 100 cd/m² niedrigere Helligkeit und einen Weißpunkt von rund 10.000 Kelvin, ist das Ergebnis mit den vorigen Messwerten vergleichbar. Insbesondere die Grautöne werden wieder sehr gut reproduziert. Etwas rätselhaft bleibt, warum der Schwarzpunkt, trotz der verringerten Helligkeit, nicht absinkt. Das legt den Schluss nahe, dass nicht die Backlight-Helligkeit, sondern nur der Weißpegel reduziert wurde. Aus den Werkseinstellungen heraus, erreichen wir bei einer Helligkeit von knapp 290 cd/m² einen Schwarzpunkt von 0,36 cd/m², was einem Kontrast von etwa 800:1 entspricht.
Profilgenauigkeit sRGB
Kalibriert | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6504 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 140 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,23 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 608 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,17 |
Im kalibrierten Zustand überprüfen wir zunächst die Profilgenauigkeit. Geringe Abweichungen lassen darauf schließen, dass die Monitorcharakteristik korrekt erfasst wurde und stabil bleibt. Das CMM (ColorManagementModule) farbmanagementfähiger Software kann damit ein möglichst (die Grenze setzt spätestens der Monitorfarbraum) ideales Tonwertmapping, gemäß dem ausgewählten Rendering-Intent, durchführen.
Der NEC 2490WUXi gibt sich hier keine Blöße. Das erstellte Profil beschreibt den Monitor sehr exakt und die Abdeckung von sRGB ist hoch genug, um in diesem Farbraum vernünftig arbeiten zu können.
Vergleich des kalibrierten Profils mit dem sRGB Standard
Kalibriert | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6535 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 140 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,23 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 608 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,17 |
Um einen ersten Eindruck von den tatsächlichen Abweichungen in farbmanagementfähiger Software zu geben, haben wir in Adobe Photoshop entsprechende Testpattern erzeugt, mit dem sRGB Profil versehen und ausgemessen. Als CMM kam Adobe (ACE) zum Einsatz, mit dem Rendering-Intent „perzeptiv“. Da der Quellfarbraum nur an einigen Stellen etwas größer als der Monitorfarbraum ist (siehe 3D Farbraumvergleich) und somit kaum Farben außerhalb des Zielfarbraums liegen, sollten die Abweichungen durch nur geringe Kompression niedrig ausfallen – was sie auch tun. Nur im Blau- und Magentabereich, treten etwas höhere Abweichungen auf.n n
Im OSD haben wir für die Kalibrierung mit einem Weißpunkt von 6500K und einer Helligkeit von 140 cd/m² folgende Einstellungen abweichend von der Werkseinstellung gewählt: Helligkeit: 14.9%, Kontrast: 50%, Blacklevel: 50%, Rot: 243, Grün: 255, Blau: 224.