Unterstützte Refreshraten
Im Bereich der Computer-Displays ist eine ausschließliche Unterstützung von Signalen mit 60Hz noch weit verbreitet. NEC verspricht auch eine Unterstützung von 50Hz Videosignalen per DVI.
Um das tatsächliche Verhalten des NEC 2490WUXi diesbezüglich zu testen, haben wir das Gerät an einen Videoprozessor angeschlossen. Der Lumagen RadianceXD bietet unter anderem variable Ausgabefrequenzen. Mit entsprechenden Testvideos wird dann ein Juddertest durchgeführt.
Die Elektronik des NEC 2490WUXi zeigt sich zunächst ausgesprochen variabel. Signale mit 24Hz, 48Hz und 50Hz werden, neben den obligatorischen 60Hz, unterstützt. Leider ist eine judderfreie Darstellung dann aber doch nur in 60Hz möglich.
Daher kann man davon ausgehen, dass jede Eingangsfrequenz intern in 60Hz konvertiert wird. Damit ist eine judderfreie Wiedergabe von PAL-SD- und HD-Material, NTSC-SD- und HD-Material von Filmquelle und Blu-ray, ebenfalls von Filmquelle, leider nicht möglich.
Deinterlacing
Der NEC 2490WUXi verbaut keinen Deinterlacer. Entsprechend kann nicht halbbildbasiert zugespielt werden.
Skalierung
Die Anforderungen an die Skalierung von Videomaterial sind in vielen Bereichen mit denen von Videospielen vergleichbar.
Die Testbildreihe basiert auf einem anamorphen Video mit Kreisen, die bei korrekter Beachtung des Seitenverhältnisses absolut rund sein müssen.
OFF/ ASPECT (Player: „16:9 Wide“ – 1080p):
Mit deaktivierter Skalierung, wird das Video korrekt und pixelgenau (wenn in diesem Fall auch durch den Player skaliert) dargestellt.
OFF (Player: „16:9 Wide“ – 720p):
Auch dieses Signal wird korrekt und pixelgenau (natürlich, wie im vorigen Fall, durch den Player skaliert) dargestellt. Entsprechend kommt es zu Trauerrändern an allen Seiten des Bildes.
ASPECT (Player: „16:9 Wide“ – 720p):
Das Video wird korrekt und somit unverzerrt dargestellt.
ASPECT (Player: „16:9 Wide“ -576p):
Der NEC 2490WUXi geht standardmäßig von einem quadratischen Pixelseitenverhältnis aus, das in diesem Fall nicht vorliegt. Daher ist das Video gestaucht. Allerdings bietet der Scaler umfangreiche Einstellungen, mit denen das Bild manuell angepasst werden könnte.
ASPECT (Player: „4:3 Letterboxed“ – 576p):
Der Player fügt hier selbst Balken hinzu, um das anamorphe Material zu entzerren – bei „echtem“ 4:3 Material wäre die Einstellung am DVD-Player egal. Das Pixelseitenverhältnis ist aber immer noch nicht ganz quadratisch und so kommt es weiterhin zu leichten Verzerrungen.
Im Ergebnis halten die Skalierungsoptionen des NEC 2490WUXi, was sie versprechen. Dass der Scaler auch bei Zuspielung in 576p von einem quadratischen Pixelseitenverhältnis ausgeht, ist für ein Computer-Display keine Schande. Außerdem kann man jederzeit korrigierend eingreifen.
Unterstützte Farbmodelle und Signallevel
Offiziell unterstützt ein DVI-Eingang nur Signale, die auf RGB als Farbmodell fußen. Der NEC 2490WUXi hält sich daran und zeigt bei Zuspielung in YCbCr ein entsprechend buntes Bild.
Die Wichtigkeit des abgestimmten Videolevels in der Zuspielung wird gerne unterschätzt, dabei ist das ein entscheidendes Kriterium für die korrekte Darstellung. Kommt es hier zu Abstimmungsproblemen, resultiert dies entweder in einem stark reduzierten Tonwertumfang oder einem ausgewaschenen, matten Bild ohne volles Weiß und Schwarz.
Bei einer Zuspielung in RGB per DVI geht der NEC 2490WUXi von PC-Leveln aus (Wertebereich pro Kanal von 0-255), auch wenn in einem Videoformat zugespielt wird. Eine sinnvolle Entscheidung, um z.B. auch in Konsolenspielen den vollen Tonwertumfang zu erhalten. Wird ein externer Player mit dem Bildschirm verbunden, muss das Signal entsprechend auf PC-Level gespreizt werden, um den korrekten Schwarz- und Weißpegel zu sichern.
Fazit
Mit dem 2490WUXi hat NEC (nun auch in Europa) ein sehr gelungenes Display für den ambitionierten Benutzer auf den Markt gebracht.
Die negativen Aspekte sind schnell aufgezählt: Das Betriebsgeräusch des vorliegenden Modells kann bei sehr leiser Umgebung störend wirken. Der Schwarzwert dürfte noch einen Tick niedriger liegen und die flexible Unterstützung diverser Bildwiederholfrequenzen wurde dann leider doch, wie schon beim NEC 3090WUXi, nur sehr halbherzig umgesetzt. Der Input-Lag stellt sicher keine neue Bestmarke auf, ist aber noch in einem akzeptablen Bereich.
Davon abgesehen, kann der NEC 2490WUXi in allen Aspekten überzeugen. Eine komplette Auflistung würde den Rahmen sprengen und den Testbericht wiederholen. Erwähnt seien in erster Linie die mächtige Elektronik, die, abgesehen von der zu hohen Helligkeit, gute Werkseinstellung, und das sehr gute und blickwinkelstabile H-IPS Panel.
Der Straßenpreis von rund 800 Euro ist für die gebotene Leistung mehr als angemessen. Die Gesamtnote kann daher nur sehr gut ausfallen. In Sachen Hardwarekalibrierung sollte NEC allerdings ein anderes Vertriebskonzept für die europäischen Nutzer verfolgen. Der ausschließliche Weg über die separate SpectraView Reihe ist nicht ideal, zumal die vorliegenden Modelle ja alle notwendigen Fähigkeiten mitbringen.
Bewertung
Bildstabilität: | (digital) (analog) |
Blickwinkelabhängigkeit: | |
Kontrasthöhe: | |
Farbraum: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Graustufenauflösung: | |
Helligkeitsverteilung: | |
Interpoliertes Bild: | |
Gehäuseverarbeitung/Mechanik: | |
Bedienung/OSD: | |
Geeignet für Gelegenheitsspieler: | |
Geeignet für Hardcorespieler: | |
Geeignet für DVD/Video: | (bei progressiver Zuspielung) |
Preis [incl. MWSt. in Euro]: | Kein Angebot verfügbar |
Gesamtwertung: |
4.4 SEHR GUT |
Technische Spezifikationen: NEC 2490WUXi
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