DVD und Video
In diesem Abschnitt geht es allein um den Rechner als Zuspieler. Auf externe Videoquellen werden wir im folgenden Abschnitt noch ausführlich eingehen.
Der NEC 2690WUXi2 unterstützt am DVI-Port Signale, die mit HDCP geschützt sind. Blu-ray oder HD-DVD können also problemlos am Rechner wiedergegeben werden.
Die Wiedergabequalität selbst hängt nicht nur vom Bildschirm ab, sondern zu einem sehr großen Teil auch von der Verarbeitung der Signale. So ist es zum Beispiel von dem auf PAL-DVD vorliegenden „576i50“ bis zu einem progressiven Signal in Panelauflösung ein recht weiter Weg, der mit vielen Stolpersteinen gepflastert ist.
Entsprechend unterschiedlich kann das Ergebnis sein. Natürlich muss die durch den Bildschirm bereitgestellte „Basisqualität“ stimmen. Wenn große Lichthöfe, deutliche Schlieren oder ein schlechter Schwarzwert zu beklagen sind, kann auch die beste Konfiguration des Rechners bzw. der Software nichts mehr retten.
Obwohl es im Hinblick auf die Performance in Spieltests und Messreihen eine redundante Aussage ist, können wir auch hier festhalten, dass sich der NEC 2690WUXi2 bei der Videowiedergabe keine unerwarteten Patzer erlaubt. Bis auf die Farbdarstellung, die, aufgrund der im Vergleich zum Monitorfarbraum mehr oder weniger stark eingeschränkten Farbräume im Videobereich (ITU-R BT.709, die Norm für HDTV, definiert beispielsweise zu sRGB identische Primärvalenzen), „ziemlich bunt“ gerät, sind wir vom Ergebnis voll überzeugt. Das i-Tüpfelchen wäre eine korrekt funktionierende sRGB-Emulation gewesen.
Videosignalverarbeitung
Der NEC 2690WUXi2 ist kein TV-Ersatz und wird von NEC auch nicht entsprechend beworben. Unabhängig davon muss sich die Elektronik den nachfolgenden Tests stellen.
Unterstützte Refreshraten
Im Bereich der Computerdisplays ist eine ausschließliche Unterstützung von Signalen mit 60 Hz noch weit verbreitet.
Um das tatsächliche Verhalten des NEC 2690WUXi2 diesbezüglich zu testen, haben wir das Gerät an einen Videoprozessor angeschlossen. Der iScan VP50 bietet unter anderem variable Ausgabefrequenzen und ein Testmuster in Form eines durch das Bild laufenden Balkens an, mit dem ein einfacher Juddertest durchgeführt werden kann.
Der NEC 2690WUXi2 zeigt sich genauso flexibel wie der 2490WUXi aus gleichem Haus. Signale mit 24 Hz, 48 Hz, 50 Hz und natürlich 60 Hz werden also grundsätzlich unterstützt. Eine judderfreie Darstellung ist allerdings nur bei Ansteuerung in 60 Hz möglich.
Daher kann man davon ausgehen, dass jede Eingangsfrequenz intern in 60 Hz konvertiert wird. Eine judderfreie Wiedergabe von PAL-SD- und HD-Material, NTSC-SD- und HD-Material von Filmquelle und Blu-ray, ebenfalls von Filmquelle, ist somit leider nicht möglich.
Deinterlacing
Der NEC 2690WUXi2 verbaut keinen Deinterlacer. Entsprechend kann nicht halbbildbasiert zugespielt werden.
Skalierung
Die Anforderungen an die Skalierung von Videomaterial sind in vielen Bereichen mit denen von Videospielen vergleichbar.
Die Testbildreihe basiert auf einem anamorphen Video mit Kreisen, die bei korrekter Beachtung des Seitenverhältnisses absolut rund sein müssen.
OFF/ ASPECT (Player: „16:9 Wide“ – 1080p):
Mit deaktivierter Skalierung wird das Video korrekt und pixelgenau (wenn in diesem Fall auch durch den Player skaliert) dargestellt.
OFF (Player: „16:9 Wide“ – 720p):
Auch dieses Signal wird korrekt und pixelgenau (natürlich, wie im vorigen Fall, durch den Player skaliert) dargestellt. Entsprechend kommt es zu Trauerrändern an allen Seiten des Bildes.
ASPECT (Player: „16:9 Wide“ – 720p):
Das Video wird korrekt und somit unverzerrt dargestellt.
ASPECT (Player: „16:9 Wide“ -576p):
Der NEC 2490WUXi geht standardmäßig von einem quadratischen Pixelseitenverhältnis aus, das in diesem Fall nicht vorliegt. Daher ist das Video gestaucht. Allerdings bietet der Scaler umfangreiche Einstellungen, mit denen das Bild manuell angepasst werden könnte.
ASPECT (Player: „4:3 Letterboxed“ – 576p):
Der Player fügt hier selbst Balken hinzu, um das anamorphe Material zu entzerren – bei „echtem“ 4:3 Material wäre die Einstellung am DVD-Player egal. Das Pixelseitenverhältnis ist aber immer noch nicht ganz quadratisch und so kommt es weiterhin zu leichten Verzerrungen.
CUSTOM (Player: „4:3 Letterboxed“ – 576p):
Mit der manuellen Festlegung der Bildausdehnung kann jegliches Pixelseitenverhältnis korrekt verarbeitet werden. Beispielhaft haben wir hier die Darstellung des letzten Signals entsprechend korrigiert. Ergebnis: Die Kreise sind perfekt, Verzerrungen bleiben aus.
Die Skalierungsoptionen des NEC 2690WUXi2 decken alle Eventualitäten ab. Besser geht es nicht. Dass der Benutzer bei Signalen, die über kein quadratisches Pixelseitenverhältnis verfügen, manuell eingreifen muss, ist eher positiv zu bewerten: Denn immerhin ist es überhaupt möglich, diese Signale korrekt darzustellen. Bei Displays, die kein TV-Ersatz sind bzw. nicht über Videoeingänge verfügen, ist das die absolute Ausnahme.
Unterstützte Farbmodelle und Signallevel
Offiziell unterstützt ein DVI-Eingang nur Signale, die auf RGB als Farbmodell fußen. Der NEC 2690WUXi2 zeigt daher bei Zuspielung in YCbCr nur ein Falschfarbenbild an.
Die Wichtigkeit des abgestimmten Videolevels in der Zuspielung wird gerne unterschätzt, dabei ist das ein entscheidendes Kriterium für die korrekte Darstellung. Kommt es hier zu Abstimmungsproblemen, resultiert dies entweder in einem stark reduzierten Tonwertumfang oder einem ausgewaschenen, matten Bild ohne volles Weiß und Schwarz.
Der NEC 2690WUXi2 geht, unabhängig vom zugespielten Signal, immer von PC-Leveln aus (Wertebereich pro Kanal von 0-255). Das ist mehr als sinnvoll. Bei Zuspielung über einen externen Player muss das Signal daher auf PC-Level gespreizt werden.
Fazit
Aufgrund des sehr guten Abschneidens des Vorgängermodells waren die Erwartungen an den NEC 2690WUXi2 hoch – und konnten glücklicherweise erfüllt werden.
Der NEC 2690WUXi2 verfügt über eine umfangreiche Elektronik, ist bereits ab Werk sehr neutral eingestellt und hat sich gegenüber dem Vorgängermodell in Sachen Schwarzwert klar gesteigert. Das H-IPS-Panel zeigt auch ohne A-TW-Polarisator eine absolut überzeugende Blickwinkelstabilität und die grundsätzlich vorhandene Möglichkeit zur Hardwarekalibrierung ist in jedem Fall „nice to have“.
Der NEC 2690WUXi2 konnte uns während des Tests vollkommen überzeugen.
Die Liste der negativen Aspekte ist kurz und deckt sich teilweise mit den Mankos des kleineren NEC 2490WUXi. Das leise Betriebsgeräusch kann, je nach konkreter Betriebssituation und Empfindlichkeit des Benutzers, etwas störend sein.
Die unterstützten Bildwiederholfrequenzen bieten, aufgrund der nicht judderfreien Wiedergabe, keinen Mehrwert für den Benutzer. Der Input-Lag ist weder extrem hoch, noch erfreulich niedrig. Keinen dieser Punkte würden wir aber als wirklich kritisch einordnen. Richtig enttäuscht wurden wir daher nur vom sRGB-Modus, der zumindest beim vorliegenden Testgerät alles andere als ideal umgesetzt wurde und hier in Bezug auf eine entsprechende Farbraumemulation unbrauchbar ist.
Der Straßenpreis von rund 950 Euro ist für die gebotene Leistung absolut angemessen.
Bewertung
Bildstabilität: | (digital) (analog) |
Blickwinkelabhängigkeit: | |
Kontrasthöhe: | |
Farbraum: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Graustufenauflösung: | |
Helligkeitsverteilung: | |
Interpoliertes Bild: | |
Gehäuseverarbeitung/Mechanik: | |
Bedienung/OSD: | |
Geeignet für Gelegenheitsspieler: | |
Geeignet für Hardcorespieler: | |
Geeignet für DVD/Video: | (bei progressiver Zuspielung) |
Preis [incl. MWSt. in Euro]: | Kein Angebot verfügbar |
Gesamtwertung: |
4.6 (SEHR GUT) |
Technische Spezifikationen: NEC LCD2690WUXi2-BK
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