Flächenhomogenitätsverbesserung
Die Schaltfläche Einheitlichkeit führt zur Konfiguration von NUC (non-uniformity correction). Mit der Vermessung von maximal 49 über den Bildschirm verteilter Testfelder wird Samsungs Funktion zur Flächenhomogenitätsverbesserung neu eingepegelt. Für unser Testgerät wäre eine wiederholte Messung eigentlich nicht notwendig. Die Darstellung ist über die Fläche bereits frei von unschönen Farb- oder Helligkeitsveränderungen.
In der Softwareversion v2.2.0.47 konnten wir eine komplette Messreihe nur selten beenden. Immer wieder wurde die Verbindung zur Sonde zurückgesetzt. Mit aktueller Version v2.2.0.60 verliefen die Messungen stabil.
Absturz
Als am Ende der Testreihen noch einmal einige Messungen wiederholt wurden, staunten wir nicht schlecht: Graubalance und Gradation waren in allen Bildmodi sichtbar verschlechtert und auch eine erneute Kalibration oder die Rücksetzung in den Werkszustand änderten an diesem Zustand nichts. Nachfolgend der Bildmodus Standard:
Vergleich des Bildmodus Standard mit sRGB | |
White Point / CCT Kelvin | 6472K |
White Point XYZ (normalized) | 93.78 100.0 105.42 |
DeltaE to D50/ D65 | 17.62 / 3.09 |
DeltaE to Blackbody Curve * | 2.62 |
Assumed Target Whitepoint | 6400K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 2.5 |
Brightness / cd/m² ** | 261.09 |
Black Point / cd/m² ** | 0.34 |
Contrast / x:1 | 768:1 |
Gradation (Average) | 2.2 |
* Based on CCT / ** Measured with X-Rite DTP94
Der Unterschied zu den früheren Ergebnissen (Messungen vor Kalibration und Profilierung) ist frappierend. Wir vermuten, dass die LUT-Einträge der Werkskalibration gelöscht wurden. Die genaue Ursache ist nicht mehr feststellbar, aber mehrere Abstürze während der NUC-Messungen könnten zu diesem Effekt geführt haben. Der Bildschirm ist zurzeit für genauere Untersuchungen im Testlabor von Samsung.
Grundlage für die Bewertungen bleiben aber die ersten Messungen. Sollten uns nach der Überprüfung weitere Informationen von Samsung bereitgestellt werden, werden wir diese nachträglich in den Test einfügen.
Reaktionsverhalten
Den S27B970D haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DVI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Samsung gibt die Reaktionszeit mit 5 Millisekunden (GtG) an. Nach dem Reset ist die Overdrive-Option „Reaktionszeit“ auf den mittleren Wert „schneller“ eingestellt, wir wählen also zunächst die höchste Einstellung „schnellstens“. Damit messen wir 13,5 Millisekunden für Schwarz-Weiß und 8,7 Millisekunden für den schnellsten Grauwechsel. Die über alles gemittelte Bildaufbauzeit (hin und zurück) für unsere 15 Messwerte beträgt 14,7 Millisekunden.
Für ein IPS-Panel sind das keine extrem schnellen Werte, sie sind aber schon recht kurz. Deutliche Überschwinger im gesamten Helligkeitsbereich sind die Folge des aktiven Overdrives. Diese Einstellung ist daher primär für schnelle Spiele geeignet, bei denen gelegentliche Artefakte im Bild unproblematisch sind.
Deutlich moderater arbeitet der Overdrive in der Werkseinstellung „schneller“. Der Schub lässt allgemein ein wenig und bei den mittleren Helligkeiten noch etwas mehr nach, dadurch gehen die Überschwinger auf ein recht geringes Maß zurück. Interessanterweise verlängern sich die Schaltzeiten dadurch nur wenig.
In der langsamsten Einstellung „Reaktionszeit normal“ ist die Beschleunigung noch erkennbar, aber ziemlich gering. Das Panel arbeitet so schnell wie es ohne Überschwinger möglich ist, dafür verlängern sich die Schaltzeiten nochmals um etwa 20 Prozent. Für Filme und Videos ist diese Einstellung gut geeignet.
Als Allroundwert ist die Werkseinstellung gut gewählt. Engagierte Spieler schalten um auf die schnellste Option, Videoliebhaber eventuell auf normal: optimale Möglichkeiten für jeden Anwendungsfall.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Mit 17,3 Millisekunden Signalverzögerung gehört der S27B970D in die Kategorie der Monitore, die 1 Bildframe zwischenspeichern; hier finden wir eigentlich fast nur Geräte mit TV-Funktion.
Auch die Zeit bis zur Soll-Helligkeit ist mit 7,4 Millisekunden (Schnellstens) nicht gerade kurz, weshalb die mittlere Gesamtlatenz auf lange 24,7 Millisekunden kommt.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des S27B970D verwendet die aktuellen White LED. Anders als bei den allermeisten Geräten wird hier aber nicht die sonst übliche PWM-Technik eingesetzt. Eine sehr ähnliche Mischform aus Stromsteuerung und Taktung haben wir kürzlich schon in unserem Test des Hazro HZ27WC vorgestellt.
Der gemessene Helligkeitsverlauf zeigt, dass das Backlight bei voller Helligkeit (rote Kurve im Chart) kontinuierlich leuchtet. Abgeregelt auf 140 cd/m² am Arbeitsplatz (gelbe Kurve) zeigt die nach unten verschobene Kurve einen überlagerten Dreieckanteil, der eine Frequenz von 180 Hz hat und mit abnehmender Helligkeitseinstellung immer größer wird.
Menschen mit großer Empfindlichkeit gegen Backlight-Flimmern wird das freuen, denn der getaktete Anteil dürfte sich bei praxisrelevanten Helligkeitseinstellungen nicht störend bemerkbar machen.
Gemäß dem Vergleich auf PCMonitors.info (http://pcmonitors.info/samsung/samsung-s27b971d-and-s27b970d-compared) gibt’s keinen Unterschied hinsichtlich Elektronik – durch den Wegfall der Glasscheibe gibt’s dafür aber dennoch Verbesserungen hinsichtlich der Darstellung.
Erstmal danke für diesen Test. Ich dachte, es könnte eine Alternative und ein StepUp zu meinem jetzigen Dell U2410 sein, bin aber vom Fazit doch eher ernüchtert, dass es mehr ein Allrounder, als, wie von Samsung angepriesen, um eine EBV-Kanone handelt.
Nun meine Frage: werdet ihr auch das neue Modell, den 971 testen? Er soll ja einige Verbesserungen bieten, was Panel und Elektronik etc angeht.
Würde ich mich sehr drüber freuen!