Einleitung
Der S27B970D LED ist das neue Topmodell in Samsungs Monitor-Produktportfolio. Er richtet sich an anspruchsvolle Benutzer, die auf eine akkurate Darstellung ebenso großen Wert legen wie auf ein hochwertiges Gehäuse in interessanter Aluminium-Optik. Das 27-Zoll große PLS-Panel aus eigener Produktion wurde mit einer Glasscheibe veredelt und bietet mit 2560×1440 Pixeln reichlich Platz auf dem Desktop. Die Hintergrundbeleuchtung besteht aus weißen LEDs. Sie reduzieren Bautiefe und Energieverbrauch, schränken aber auch den Farbumfang ein. Bildschirme mit WCG-CCFL- oder RGB-LED-Hintergrundbeleuchtung sind flexibler, wenngleich neue Varianten mit erhöhtem Farbumfang geplant sind.
Mit seiner 16bit LUT stößt der Samsung S27B970D in den High-End Bereich vor. Die explizit beworbene Werkskalibration samt Flächenhomogenitätsverbesserung (NUC) unterstreicht diese Einschätzung. Wir erwarten daher eine genaue und verlustfreie Tonwertreproduktion. Darüber hinaus ist mit der hauseigenen Software Natural Color Expert (NCE) sogar eine Hardwarekalibration möglich, die wir im Rahmen dieses Testberichtes sorgfältig überprüfen werden.
Testumgebung
Farbmessgeräte: X-Rite i1 Pro, X-Rite DTP94
Grafikkarte: EVGA GeForce GTX670
Software: iColor Display 3.7.4, UDACT, CCalc 2.0 (Inhouse-Vermessungstool), Natural Color Expert (v2.2.0.47, v2.2.0.60)
Externe Zuspieler: Lumagen RadianceXD, iScan VP50, OPPO BDP-93
Lieferumfang
Die Verpackung des Samsung S27B970D LED ist durchdacht. Der sicher fixierte Bildschirm wird von einer Gewebehülle geschützt. Empfindliche Flächen sind zusätzlich mit einer Folie versehen. Das Zubehör liegt nicht lose bei, sondern befindet sich in einem kleinen separaten Karton.
Der Kabelsatz umfasst je ein DVI-D, DisplayPort-, USB- und Netzkabel. Für die Verbindung mit Mobilgeräten hat Samsung ein HDMI-MHL-Kabel vorgesehen. Da der Bildschirm nicht über ein internes Netzteil verfügt, ist eine externe Variante notwendig, die natürlich nicht vergessen wurde. Der Lieferumfang wird durch eine CD, ein Reinigungstuch und diverse Unterlagen, darunter eine Kurzanleitung sowie Informationen über die Werkskalibration, ergänzt. Auf dem Datenträger befinden sich das vollständige Handbuch und die Software Natural Color Expert in der Version v2.2.0.47.
Optik und Mechanik
Der S27B970D hebt sich optisch deutlich von Bildschirmen mit ähnlichen Leistungsdaten ab. Samsung verpackt das Panel in ein elegantes Gehäuse im Aluminium-Design. Eine Glasfront deckt die Vorderseite komplett ab. Sie ist im Bereich des Rahmens schwarz gefärbt und wird von einer dünnen Metallleiste eingefasst. Trotz einiger Unterschiede erinnert der Bildschirm damit an das aktuelle Apple Thunderbolt Display.
Die Rahmenbreite beträgt oben und an den Seiten etwa 2,3 Zentimeter. Der untere Rahmen mit dem Samsung-Logo verbreitert sich auf rund 4 Zentimeter. Das Gehäuse ist ohne den Standfuß nur 2 Zentimeter tief. Damit würde sich der Bildschirm eigentlich gut für eine flache Wandhalterung eignen – wäre der Standfuß nicht integraler Bestandteil: Er enthält alle notwendigen Anschlüsse und ist fest mit der Rückseite verbunden.
Die Verarbeitungsqualität kann mit dem Design mithalten: Der Samsung S27B970D ist kein Plastikbomber, sondern besteht aus einem hochwertigen Materialmix. Alle Gehäuseteile sind passgenau zusammengefügt. Standfuß und Bildschirmhalterung machen einen sehr soliden Eindruck.
Der Abstand von Rahmenunterkante bis zur Tischoberfläche kann über die etwas schwergängige Höhenverstellung zwischen 6 und 16 Zentimeter eingestellt werden. Eine Neigung nach hinten ist bis 15 Grad möglich. In Gegenrichtung werden maximal 2 Grad erreicht.
Eine horizontale oder vertikale Drehung in die Pivotstellung ist nicht möglich. Samsung hat auf notwendige Drehgelenke verzichtet. Zumindest die fehlende seitliche Drehmöglichkeit ist bedauerlich.
Die im Betrieb entstehende Abwärme wird passiv über Gehäuse und Panel abgeführt. Auf der Rückseite sind keine Lüftungsschlitze eingelassen. Eine Geräuschentwicklung können wir auch bei starker Annäherung nicht ausmachen, nur das Netzteil fiept minimal.
Da es sich aber um eine externe Ausführung handelt – und dementsprechend frei positioniert werden kann – ist das völlig unproblematisch. Das sollte für alle Bildschirme dieser Serie gelten.
Stromverbrauch
Die LED-Hintergrundbeleuchtung auf Basis von weißen LEDs verringert die Leistungsaufnahme gegenüber Bildschirmen mit CCFL- oder RGB-LED-Hintergrundbeleuchtung erheblich. Unsere Messwerte unterschreiten die Herstellerangaben. Trotz seines 27-Zoll großen PLS-Panels ist der Samsung S27B970D also kein Energiefresser. Ein separater Netzschalter ist nicht vorhanden.
Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal | 53 W | 45,0 W |
140 cd/m² | k.A. | 30,1 W |
Betrieb minimal | k.A. | 21,2 W |
Energiesparmodus | < 0,5 W | 0,3 W |
Ausgeschaltet | > 0,5 W | 0,3 W |
Anschlüsse
Die Signaleingänge sind im Standfuß eingelassen. Zur Verfügung stehen je ein DVI-D, DisplayPort- und HDMI-Eingang. Analoge RGBHV-Signale können nicht verarbeitet werden. Das sollte aber heutzutage kein ernsthafter Nachteil mehr sein, zumal die hohe Panelauflösung auch entsprechende Anforderungen an die Signalgüte stellt.
Ein USB-Upstream-Anschluss verbindet den ebenfalls im Standfuß integrierten USB-Hub (zwei Eingänge) mit dem Rechner. Für die Hardwarekalibration über Natural Color Expert ist diese Verbindung obligatorisch, da die Kommunikation nicht via DDC/CI realisiert wird.
Bedienung
Bildschirm und OSD werden über fünf berührungssensitive Tastenfelder gesteuert. Im ausgeschalteten Zustand sind sie nicht auszumachen, weil sie vollständig in den unteren Bereich der Standfußhalterung integriert wurden.
Im Betrieb werden sie sanft beleuchtet. Durch Doppelbelegungen kann der Benutzer direkt zwischen den verschiedenen Signaleingängen und Bildmodi wechseln oder die Wiedergabelautstärke anpassen. Die Navigation durch das OSD gelingt problemlos und intuitiv, auch wenn eine haptische Rückmeldung natürlich fehlt.
Gemäß dem Vergleich auf PCMonitors.info (http://pcmonitors.info/samsung/samsung-s27b971d-and-s27b970d-compared) gibt’s keinen Unterschied hinsichtlich Elektronik – durch den Wegfall der Glasscheibe gibt’s dafür aber dennoch Verbesserungen hinsichtlich der Darstellung.
Erstmal danke für diesen Test. Ich dachte, es könnte eine Alternative und ein StepUp zu meinem jetzigen Dell U2410 sein, bin aber vom Fazit doch eher ernüchtert, dass es mehr ein Allrounder, als, wie von Samsung angepriesen, um eine EBV-Kanone handelt.
Nun meine Frage: werdet ihr auch das neue Modell, den 971 testen? Er soll ja einige Verbesserungen bieten, was Panel und Elektronik etc angeht.
Würde ich mich sehr drüber freuen!