Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Der Hersteller hat nur einen dynamischen Kontrast angegeben, der aber kaum überprüfbar ist. Wir haben daher wie üblich nur den statischen Kontrast vermessen und erhalten, bei Ausblendung der beiden Messungen bei sehr niedriger Helligkeit, einen durchschnittlichen Kontrast von 850:1 wodurch noch eine gute Benotung erreicht werden kann. Die angegebene maximale Helligkeit von 300 cd/m² konnte unser Testexemplar mit gemessenen 375 cd/m² deutlich überbieten.
Die geringste Helligkeit lag bei sehr niedrigen 14 cd/m² wodurch sich ein sehr großer Einstellspielraum von 360 cd/m² ergibt. Bei diesen Werten sollten daher eigentlich alle Anwendergruppen eine angemessene Einstellung finden. Beachtet werden sollte allerdings, dass der Kontrast bei sehr geringer Helligkeit stark abnimmt. Er liegt bei etwa 60 cd/m² allerdings noch bei knapp 800:1 und geringere Helligkeiten dürften in der Praxis kaum angewandt werden.
Bildhomogenität
Bei der Helligkeitsverteilung zeigt die letzte rechte Messreihe eine Abweichung von über 15 Prozent. Auch wenn diese Abweichung in der Praxis nicht negativ aufgefallen ist, reicht dies zusammen mit einer durchschnittlichen Abweichung von acht Prozent nicht mehr für eine gute Benotung.
Bei der Farbreinheit ist es genau die andere Seite die auffällig wird. Die letzte linke Messreihe besitzt eine Abweichung über 3,0 wodurch wir in diesem Bereich keine gute Note mehr vergeben können, auch wenn die durchschnittliche Abweichung von 1,5 noch in einem guten Bereich liegt. Im Alltagsbetrieb war aber auch diese Abweichung nicht zu bemerken.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der Samsung U28D590D besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Der Monitor verhält sich in diesem Bereich genau so, wie es von einem Gerät mit TN-Panel erwarten würde. Bei einer seitlichen Betrachtung bleibt die Bilddarstellung halbwegs konstant und bei einer Betrachtung von oben wird das Bild zu hell dargestellt. Ein störender Effekt entsteht aber bei einer Betrachtung aus einer niedrigeren Position, wie zum Beispiel einem Sofa oder Bett. Hier wird der von TN-Panels bekannte Negativeffekt sichtbar. In gewissem Maße kann hier Samsung-Magic-Angle Abhilfe schaffen.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite i1 Display Pro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Der Samsung U28D590D deckt den sRGB-Farbraum zu 94 Prozent ab, wodurch er eine gute Bewertung erreichen kann.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte und Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Der Monitor wird nach einem Reset auf die Samsung-Magic-Bright Einstellung Benutzerdefiniert, den Farbraum Normal und den Gammawert 1 eingestellt.
Die Standardeinstellung zeigt eine größere Abweichung bei Grün, ansonsten sind die Werte für einen unkalibrierten Monitor zumindest bei den hier abgebildeten Farben noch in Ordnung. Tatsächlich betragen die maximalen Abweichungen insgesamt bei deltaE aber mehr als 6 und können leider nicht überzeugen. Die Grauwerte hätten eigentlich eine gute Wertung verdient, aber der hohe Range-Wert verbaut dem Samsung U28D590D eine bessere Wertung. Zumal DeltaE to Assumed Target Whitepoint bei 5,7 liegt, was zu einer weiteren Abwertung führt.
Obwohl die subjektive Bildqualität in Ordnung geht, ist aus farbmetrischer Sicht Samsung leider in der Werkseinstellung keine optimale Voreinstellung gelungen. Lediglich der Gammawert, der sehr nah an der Ideallinie liegt, kann hier überzeugen. Der Weißpunkt liegt ebenfalls bei guten 6800 Kelvin und der Kontrast bei noch guten 833:1. Die zu hohe Helligkeit lässt sich dagegen im OSD nach persönlichem Geschmack optimieren.
Einen eigenen sRGB Modus hat der Monitor nicht, wir haben daher die hier ermittelten Messergebnisse im Gesamtergebnis auch für den Bereich vor der Kalibration (sRGB) verwendet.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des Spiele-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Das Gerät besitzt einen Spielemodus, der im OSD recht auffällig präsentiert und auch vom Hersteller beworben wird. Wir haben diesen Modus daher ebenfalls vermessen. Voreingestellt wurde die Helligkeit 50, die wir nicht verändert haben, fast alle anderen Bereiche sind in diesem Modus gar nicht anpassbar.
Subjektiv sah dieser Modus ansprechender aus als die später kalibrierte Version. Für farbkritische Arbeiten sollte dieser Modus aber nicht verwendet werden, wie die Messwerte deutlich zeigen.
Von den relativ guten Ausgangswerten sind nur die geringen Abweichungen bei den Schwarzwerten und der relativ hohe Kontrast übrig geblieben. Die Abweichungen der Farbwerte haben dagegen stark zugenommen und der Gammawert fällt sogar teilweise aus unserer Messübersicht raus.
Der Modus wurde vom Hersteller natürlich auch nicht für farbkritische Arbeiten entwickelt. Wir haben ihn nur vermessen um aufzuzeigen, dass ein subjektiv auf den ersten Blick kräftigeres und klareres Bild nicht bedeutet, dass dieses für alle Anwendungen besser geeignet ist.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.