Die Ausleuchtung des Displays bei einem vollkommen schwarzen Testbild hinterlässt beim XL2370 einen eher durchwachsenen Eindruck. Einerseits sieht man keine deutlichen Lichthöfe an den Panelrändern, was im Vergleich zu vielen anderen TN-Panels positiv hervorzuheben ist. Andererseits wirkt das Panel nicht richtig schwarz, sondern eher wolkig grau. Wenn man von der Seite auf das Display schaut, kommt bei größeren Blickwinkeln noch ein gelblichsilbriger Schimmer hinzu.
Die Ergebnisse der Graustufenanalyse sind sehr deutlich vom vertikalen Blickwinkel abhängig: etwa 5 Grad oberhalb der Horizontalen entsteht der neutralste Bildeindruck. Ein wenig tiefer werden die hellen Stufen beschnitten und die dunklen werden besser, ein wenig höher ist es umgekehrt. Der Bildeindruck bei großem Tonumfang wird also von der relativen Kopfposition stark beeinflusst. Nicht mehr differenzierte helle Graufelder invertieren zudem deutlich sichtbar und werden gelb-silbrig.
Film- und Spielszenen wird dieses – für TN-Panels recht typische – Gesamtverhalten nicht übermäßig beeinträchtigen, solange man einigermaßen zentral vor dem Monitor sitzen kann. Für die digitale Fotobearbeitung auch im Amateurbereich ist es dagegen ein großes Handicap.
Farbstufen
Die möglichen Farbstufen von 0 bis 255 differenziert der Samsung XL2370 bei Rot und Grün im Bereich von 8 bis 248, bei Blau von 8 bis 240. Banding ist nicht zu beobachten. In der Einstellung K70 kommen auch hier einige der jeweils hellsten Farbstufen hinzu. Aber wieder ist die Differenzierung bei den niedrigsten und den höchsten Farbstufen sehr winkelabhängig. Auch hier entsteht der Eindruck, dass der beste Blickwinkel bei etwa 5 Grad von oben betrachtet liegt.
Schwarzwert
Eine Schwäche der TN-Technik ist der Schwarzpunkt. Beim XL2370 ist das Messergebnis mit 0,35 cd/m² in Werkseinstellung (H100 / K75) zunächst auch nur befriedigend. Der Schwarzwert hängt allerdings linear von der eingestellten Helligkeit ab, deshalb stellt sich bei normalen Helligkeitswerten am Arbeitsplatz schließlich ein sehr guter Schwarzwert von nur 0,15 cd/m² ein. Im gesamten einstellbaren Helligkeitsbereich wird dadurch auch ein hervorragender Kontrastwert von rund 950:1 erreicht.
Helligkeit
Helligkeitsregler [%] | Kontrastregler [%] | Hersteller [cd/m²] | Leuchtdichte [cd/m²] | Schwarzwert [cd/m²] | max. Kontrast [n:1] |
100 | 75 | 250 | 328 | 0,35 | 937 |
50 | 75 | k.A. | 212 | 0,22 | 963 |
0 | 75 | k.A. | 96 | 0,10 | 960 |
Das deutsche Datenblatt des XL2370 gibt nur eine maximale Helligkeit von 250 cd/m² an. In der Werkseinstellung haben wir allerdings mit 328 cd/m² in der Bildschirmmitte gut 30 Prozent mehr gemessen. Mit der verringerten Kontrasteinstellung K70 sinkt die Helligkeit nur unwesentlich auf 314 cd/m² ab. Eine arbeitsplatzgerechte Leuchtdichte von 140 cd/m² ergibt sich in der Einstellung H20. Wird der Helligkeitsregler auf 0 Prozent eingestellt, messen wir immerhin noch eine Mindesthelligkeit von 96 cd/m².
Damit verfügt der Samsung XL2370 über einen sehr großen und günstig gewählten Regelungsbereich für die Bildhelligkeit von 232 cd/m², bei dem selbst die untere Helligkeitsgrenze noch sinnvoll nutzbar ist. Der obere Wert ist nicht nur für den PC-Betrieb mehr als ausreichend, sondern auch für die Betrachtung von Filmen in taghellen Räumen komfortabel.
Helligkeitsverteilung
Wir untersuchen Helligkeitsverteilung und Bildhomogenität an einem weißen Testbild, das wir an 15 Punkten vermessen. Daraus berechnen wir die Helligkeitsabweichung in Prozent und die Homogenität in DeltaE, jeweils bezogen auf den Wert in der Bildmitte. Für das DeltaE liegt die Wahrnehmungsschwelle bereits bei etwa 0,5. Ab einem Wert von 4,0 ist mit größeren Farbstichen zu rechnen.
Die gemessene mittlere Leuchtdichteabweichung liegt bei 5 Prozent unter dem Bezugswert in der Bildmitte. Hohe Abweichungen treten jeweils rechts und links in mittlerer Höhe auf, sowie auch in der rechten oberen Ecke; ansonsten sind die Abweichungen tatsächlich nur gering. Bei der Homogenität verhält sich der Bildschirm auf mittlerer Höhe recht neutral, zum oberen und unteren Rand hin nehmen die Farbabweichungen über die ganze Breite aber deutlich zu.
Subjektiv beurteilt sind vor allem die Farbabweichungen oben und unten bei genauem Hinsehen durchaus wahrnehmbar, sie fallen aber nicht ungewöhnlich stark auf. Das Ergebnis ist für ein TN-Panel als leicht überdurchschnittlich einzustufen.
Blickwinkel
Das Datenblatt des XL2370 gibt die üblichen Werte von 170 bzw. 160 Grad für den horizontalen und vertikalen Blickwinkel an, bei einem Kontrastverhältnis von mindestens 10:1. In der Realität werden diese Werte von TN-Panels aber nur erreicht, wenn man drastische Farbverfälschungen akzeptiert.
Hier macht der Samsung XL2370 keine Ausnahme. Das Foto zeigt den Bildschirm bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad. Das Resultat überzeugt nicht: die Farben verblassen stark, Weiß wird silbrig und Orange verfärbt sich zu Gelb. Bei vertikalen Blickwinkeln von oben hellt sich das Bild noch etwas schneller auf, bleibt aber farbstabiler. Von unten betrachtet wird das Display wie bei allen TN-Panels sehr schnell dunkel, Gelb wird zu Orange, Blau und vor allem Braun dunkeln stark ab. Eine Negativdarstellung ist nicht zu beobachten.
Den besten Bildeindruck erhält man, wenn man möglichst mittig vor dem Bildschirm sitzt und vertikal in einem Winkel von etwa 5 Grad von oben auf die Bildfläche sieht. Kleine Kopfbewegungen führen sofort zu sichtbaren Auswirkungen auf die Farbdarstellung. Insgesamt bewegt sich die Blickwinkelstabilität für ein TN-Panel auf durchschnittlichem, letztlich aber unbefriedigendem Niveau.
Für die Fotobearbeitung hat sich der XL2370 damit disqualifiziert. Beim Filmspaß mit Freunden müssen seitlich sitzende Zuschauer auffällige Qualitätseinbußen hinnehmen.