Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der ViewSonic besitzt eine leicht stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. ViewSonic verbaut im ViewSonic VP2768 ein WLED-IPS-Panel.
Das Foto zeigt den Bildschirm des ViewSonic VP2768 bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad. Die Blickwinkelstabilität ist bei IPS-Panels bekanntermaßen generell gut, gehört aber ganz klar zu den Stärken des ViewSonic VP2768 und ist hier überdurchschnittlich gut. Auch bei extremeren Blickwinkeln verändern sich die Farben nicht – auch nicht in den subtileren Hauttönen. Wahrnehmbar sind vor allem die verminderte Helligkeit und eine etwas schlechtere Zeichnung in dunklen Bildbereichen. Doch selbst bei extremen Blickwinkeln bleibt noch etwas Zeichnung im schwarzen Rippenshirt der Dame im Vordergrund zu erkennen.
Interpolation
Der Bildschärferegler wirkt auch an den digitalen Eingängen und steht ab Werk auf Stufe 50. Wir haben für unseren Test die Einstellung so belassen.
Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet der ViewSonic VP2768 die Optionen „Fläche ausfüllen“ (ggfls. verzerrt), 4:3 und auch eine pixelgenaue 1:1-Darstellung an.
Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1280 x 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfeeindruck. Farbsäume treten nicht auf.
In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-Rite-i1-DisplayPro-Colorimeter und ein X-Rite-i1-Pro-Spektrophotometer eingesetzt.
Farbraumvergleich in CIELAB (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Farbraumabdeckung nach der Hardware-Kalibration:
Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach Hardware-Kalibration mit Palette Master Element zusammen:
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 95 % | 99 % |
Adobe RGB | – | 74 % |
ECI-RGB v2 | – | 67 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 92 % |
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben:
Bildmodus: | Aus |
Helligkeit: | 100 |
Kontrast: | 70 |
Gamma: | 2,2 |
Farbtemperatur: | Native |
RGB: | 100/92/96 |
Color-Gamut: | Native |
DUE Priority: | k.A. |
Schärfe: | 50 |
Reaktionszeit: | Standard |
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
ViewSonic hat nicht zu viel versprochen: Die Graubalance ist bereits in der Werkseinstellung ausgezeichnet. Der Weißpunkt ist mit 6799 K geringfügig kälter als die gewünschten 6500 K. Der Gammawert liegt punktgenau bei 2,2 und verläuft relativ linear.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Im sRGB-Modus (Farbeinstellungen „sRGB“, Ansichtsmodus „Aus“) verschlechtert sich die Graubalance etwas, ist aber immer noch gut. Der Weißpunkt ist praktisch unverändert. Auch bei den Farbwerten hält der Hersteller sein Versprechen ein, im Durchschnitt unter einem Delta E von 2 zu bleiben. Wir messen ein Delta E94 im Durchschnitt von nur 0,9. Lediglich die Primärfarbe Blau schlägt etwas über die Stränge, ohne dabei in den wahrnehmbaren Bereich zu kommen. Die Farbraumabdeckung ist ebenfalls bereits sehr gut, und sowohl Gammawert als auch Gammaverlauf sind sehr gut an den Normverlauf angepasst. Wer seinen Monitor nicht kalibriert, sollte sich für diesen Modus entscheiden.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Software-Kalibration
Da wir mit der Software zur Hardware-Kalibration des ViewSonic VP2768 Probleme hatten, haben wir das Gerät zunächst mittels Software-Kalibration kalibriert, so wie wir das auch generell bei Geräten machen, die nicht über eine Hardware-Kalibrierung verfügen. Die Ergebnisse sind im Vergleich durchaus interessant.
Die Antwort ist ja, wie ich mittlerweile aus eigener Erfahrung sagen kann.
Danke für die Info.
Erfolgt mit der neuen Colorbration+ Software ebenfalls eine Hardware-Kalibrierung möglich? Ist der Spyder 5 kompatibel?