Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus DisplayCAL heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Das korrekte Einstellen der Helligkeit ist etwas tricky, denn nicht jeder Wert zwischen 0 und 100 führt auch zu einer Veränderung des Helligkeitswertes. Jeder zweite Wert hat keine Veränderung zur Folge. Der Wert 24 entspricht beispielsweise 138 cd/m², 25 führt zu keiner Veränderung, und die Helligkeit bleibt bei 138 cd/m², während der Wert 26 eine Leuchtdichte von 146 cd/m² erzielt.
Für die Kalibrierung wurden im OSD folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | Spielmodus „Nutzer“ Professionell „Nutzer“ |
Helligkeit: | 24 |
Kontrast: | 70 |
Gamma: | Nicht auswählbar |
Farbtemperatur: | Anpassung |
RGB: | 50/41/44 |
Schärfe: | 0 |
Profilvalidierung

Der MSI 274URDFWDE E16M zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Alle Kalibrierungsziele wurden erreicht. Die Graubalance (Delta-C-Average: 0,55) und die Range (2,07 Delta C) erzielen ein gutes Ergebnis. Die Farbwerte erreichen ein hervorragendes Resultat (Delta-E-2000-Average: 0,26; Delta-E-2000-Maximum: 1,27).
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Die Graubalance (Delta-C-Average: 0,53; Delta-C-Range: 1,93) ist als gut zu werten. Die Farbwerte sind sehr gut (Delta-E-2000-Average: 0,30). Der Gammawert beträgt im Schnitt 2,21, und die Gammakurve verläuft korrekt. Die maximale Farbabweichung beläuft sich auf Delta-C-Average 1,38 (RGB: 63 63 63).
Die „Range“ bei Delta C (ΔC) bezieht sich auf den Bereich oder die Spanne der Farbunterschiede zwischen zwei Farben oder Farbwerten. Delta C ist eine Metrik, die in der Farbmessung und -analyse verwendet wird, um den Farbunterschied zwischen zwei Farbproben zu quantifizieren. Es misst, wie stark die Farben voneinander abweichen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit Adobe RGB (farbtransformiert)

Die Graubalance (Delta-C-Average: 0,55; Delta-C-Range: 1,86) ist als gut zu werten. Die Farbwerte sind sehr gut (Delta-E-2000-Average: 0,31). Der Gammawert beträgt im Schnitt 2,21, und die Gammakurve verläuft korrekt. Die maximale Farbabweichung beläuft sich auf Delta-C-Average 1,55 (RGB: 0 63 0).
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert)

Die Graubalance (Delta-C-Average: 0,56; Delta-C-Range: 2,01) ist als gut zu werten. Die Farbwerte sind sehr gut (Delta-E-2000-Average: 0,51). Der Gammawert beträgt im Schnitt 2,61. Die maximale Farbabweichung beläuft sich auf Delta-C-Average 1,93 (RGB: 127 63 0).
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Eine Kalibrierung kann die Ergebnisse verbessern, insbesondere im DCI-P3-Farbraum, auch wenn die Graubalance und die Range hier kein sehr gutes, aber immerhin ein gutes Resultat erzielen.
Monitor-Testreport
MSI macht keine generellen Versprechungen bezüglich des mittleren Delta E wie z. B. < 2. Dem MSI 274URDFWDE E16M wird jedoch ein mittleres Delta E für DCI-P3 von 0,81 bescheinigt. Laut Messprotokoll wurden die Werte im User-Modus ermittelt. Wie bereits erwähnt, konnten wir diesen Wert weder im User- noch im DCI-P3-Modus bestätigen. Im Gegensatz zu den vom Hersteller durchgeführten Messungen nehmen wir deutlich mehr Messungen vor, insofern ist ein direkter Vergleich auch kaum möglich.
Nach der Kalibrierung liegt das mittlere Delta E 2000 bei 0,51 und damit sogar unter dem im Messprotokoll angegebenen Wert.
Der Messreport wirft allerdings mehr Fragen auf, als dass er einen echten Nutzen bietet.
Flimmerfreiheit
Die Helligkeitsreduzierung des MSI 274URDFWDE E16M wird nicht durch Pulsweitenmodulation (PWM) gedimmt, sodass keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flicker) auftreten. Wir gehen davon aus, dass der Monitor DC-Dimming (Gleichstrom-Dimmung) verwendet, bei dem die Spannung direkt angepasst wird, um die Helligkeit zu verändern.
Getestet wurde bei einer Helligkeit von 100 %, 24 % (140 cd/m²) und 0 %. Der Monitor war bei allen Helligkeitsstufen flimmerfrei. Damit ist der MSI 274URDFWDE E16M selbst bei reduzierter Helligkeit für ein längeres, ermüdungsfreies Arbeiten davor geeignet.
Reaktionsverhalten
Als Besonderheit bietet der MSI 274URDFWDE E16M den Dual-Modus. Er ermöglicht den flexiblen Wechsel zwischen einer hohen Bildwiederholungsrate von bis zu 320 Hz bei einer Full-HD-Auflösung (1920 x 1080) oder bis zu 160 Hz bei einer 4K-Auflösung (3840 x 2160). Der AI-Dual-Mode wird als KI-gesteuerte Funktion angepriesen, welche die aktuelle Auflösung und Bildwiederholungsrate erkennt und beim Umschalten automatisch die entsprechende Bildwiederholungsrate einstellt. Einstellungen unter Windows sind nicht erforderlich. So wird bei einem Wechsel per One-Click-Switch die Bildwiederholfrequenz, je nach eingestelltem Wert, verdoppelt: 160 auf 320 Hz, 120 auf 240 Hz und 60 auf 120 Hz. Wobei es eher ein Two-Click-Switch ist, denn der erste Klick nach links über den 5-Wege-OSD-Navigator öffnet die entsprechende OSD-Funktion, und mit einem weiteren Klick erfolgt dann die eigentliche Umschaltung.
Das Umschalten klappte in der Regel problemlos, in wenigen Fällen blieb das Bild allerdings schwarz, und der Monitor wurde in den Stand-by-Modus versetzt. Dieser Umstand konnte nur mit einem erzwungenen Neustart (Reset) behoben werden.
Das Reaktionsverhalten haben wir in nativer Auflösung bei 160 Hz und in Full-HD-Auflösung bei 320 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Im Datenblatt gibt der Hersteller eine Reaktionszeit von 0,5 ms (Grau zu Grau) und einen MPRT-Wert („Moving Picture Response Time“) von 1 ms an. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist im OSD unter „Gaming -> Reaktionszeit“ zu finden. Der MSI 274URDFWDE E16M besitzt drei Overdrive-Stufen („Normal“, „Schnell“ und „Am schnellsten“). In der Werkseinstellung steht die Reaktionszeit auf „Schnell“.
Messverfahren: Anfängliche Reaktionszeit („initial response time“), Gamma-Korrektur (RGB-5-Toleranz) und RGB-Überschwinger.
DSC
DSC („Display Stream Compression“) ist ein verlustbehafteter Kompressionsstandard, der von der Video Electronics Standards Association (VESA) entwickelt wurde. Er wird verwendet, um hochauflösende Video- und Bildsignale effizient zu komprimieren, ohne dabei sichtbare Qualitätsverluste zu verursachen.
DSC, was standardmäßig aktiviert ist, kann die Datenrate um den Faktor 3:1 reduzieren, ohne dass das menschliche Auge einen Unterschied wahrnimmt. DSC ermöglicht 8K bei 60 Hz oder 4K bei 240 Hz über eine begrenzte Bandbreite unter DisplayPort (1.4 und 2.0) und HDMI 2.1.
Wer in 4K mit 160 Hz spielen oder arbeiten möchte, muss DSC zwingend aktiviert lassen.
Im Netz gibt es diese Bezeichnungen, könnt Ihr bitte kurz die Unterschiede erkären? Danke!
MSI MAG 274URFWDE
MSI MPG 274URDFW E16M
MSI MPG 274URDFWDE E16M
Deine Frage wird in der Einleitung geklärt. Modelle mit und ohne DE sind identisch. MSI vermarktet aber alle für den deutschen Markt vorgesehenen Modelle mit dem Zusatz DE.
Klingt gut!
Den Pixelfehler als „Ausreißer“ zu bezeichen finde ich dagegen, naja. Das ist doch ein NoGo.
Biite geht doch in dem Test mehr auf den Officebtrieb ein. Schließlich beützen die meisten user Monitore als Allrounder.
Danke!
Hat ja keiner gesagt, dass es kein NoGo ist. Jeder wird den Monitor an den Verkäufer zurücksenden oder sich ein Neugerät durch den Hersteller tauschen lassen. So etwas ist inakzeptabel, kann aber mal passieren. Nur solche wirklich extrem seltenen Fehler lassen wir nicht in die Beurteilung einfließen. Aber wir weisen darauf hin. Ist ja nicht zu übersehen.
“ Nach unseren Messungen beläuft sich der maximale Kontrast bei 80 und 100 % Helligkeit auf 877:1 und im Durchschnitt auf gute 856:1. Nach der Kalibrierung liegt er bei 844:1.“
Find ich peinlich, dass sowas immer noch für über 500€ verkauft wird. Die Bildqualität muss bei einem neuen Monitor möglichst auch erhöht werden, und unter 1500:1 ist einfach nicht in Ordnung, unter 1000:1 ist jämmerlich. Dabei dachte ich, dass früher Quantum Dot meist auch mit einer deutlichen Erhöhung des Kontrastes verbunden war. Und Kontrast ist ja nicht rein für den „Schwarzwert“, was eine bisschen abstrakte, vereinfachte Darstellung ist, sondern er beeinflusst die Tiefenwirkung der gesamten (Farb-)Darstellung, und ein hoher Kontrast ist auch meist angenehmer.
Okay, immerhin hat er Local Dimming.