Tearing und Motion-Blur
Tearing beschreibt den Effekt, der durch Bildruckler oder Bildrisse entsteht. Dies resultiert aus Synchronisationsfehlern zwischen Bildschirm und Grafikkarte. Mit G-Sync oder FreeSync kann diesem Effekt entgegengewirkt werden. Im OSD des MSI MD272QPWDE kann FreeSync aktiviert werden, das dann zwischen 48 bis 75 Hz aktiv ist. Die Funktion haben wir mit Testprogrammen als auch in verschiedenen Spielen getestet. Ein Tearing konnte nach der Aktivierung nicht mehr wahrgenommen werden, zudem wirkte die gesamte Bilddarstellung harmonischer. Beachtet werden sollte allerdings, dass die Aktivierung in der Regel einen negativen Einfluss auf die Reaktionszeiten des Monitors nimmt.
Eine Bewegungsunschärfe (Motion-Blur) war bei 60 Hz und bei 75 Hz in nahezu identischer Ausprägung vorhanden. Dies haben wir aber auch erwartet. In schnellen Spielen führt dies zu einer Darstellung von Schlieren. Im alltäglichen Office-Betrieb kann dieser Effekt selten beobachtet werden und wird in diesem Bereich zudem noch seltener als störend wahrgenommen.
Reduziert werden können Schlieren vor allem durch eine Zuspielung mit mindestens 120 Hz. Es gibt zudem Monitore, die zusätzliche Features zur Blur-Reduzierung anbieten. Der MSI MD272QPWDE weist diese Möglichkeiten nicht auf, sodass beim Gaming mit einer leichten Schlierenbildung gelebt werden muss.
Subjektive Beurteilung
Wie sich die Messwerte in der Praxis auswirken, wollen wir in diesem Bereich subjektiv aufgrund der Erlebnisse mit den menschlichen Augen und den Erfahrungen des Testers wiedergeben. Wir haben dafür verschiedene Spiele mit dem MSI MD272QPWDE ausprobiert und auf mögliche optische Effekte des Monitors geachtet.
Eine 16:9-Auflösung ist für die meisten Spiele ideal. Anwender, die keine aktuelle Grafikkarte besitzen, werden aufgrund der WQHD-Auflösung des Probanden aber einige Abstriche bei den Details machen müssen. Alternativ kann auch eine kleine 16:9-Auflösung gewählt werden, die aufgrund der guten Interpolationsleistung keine Unschärfen erzeugt.
Der MSI MD272QPWDE besitzt keinen voreingestellten Gaming-Modus. Er hat auch keine anderen Extras, die für Gamer interessant sein könnten. Eine HDR-Funktion ist ebenfalls nicht vorhanden. Da es sich um einen Office-Monitor handelt, haben wir an diesen Bereich aber auch keine großen Erwartungen gehabt. Für ein Spielchen zwischendurch sind diese Features zudem alle nicht erforderlich.
Bei einer Zuspielung von 60 oder 75 Hz konnten leichte Schlieren beobachtet werden, wie sie bei allen Geräten auftreten, die nicht mindestens eine Bildwiederholfrequenz von 120 Hz besitzen. Tearing muss dagegen nicht geduldet werden. Durch die FreeSync-Funktion konnte es effektiv vermieden und das Bild insgesamt harmonischer dargestellt werden. In der Praxis hat dies häufig einen größeren Einfluss auf die Bildqualität in Games.
Auf der höchsten Overdrive-Stufe wurden leichte Überschwinger gemessen, die in Spielen allerdings nur minimal sichtbar wurden. So minimal, dass wir sie nicht eindeutig auf einem Bild festhalten konnten. Da die mittlere Overdrive-Stufe sehr ähnliche Reaktionszeiten wie die höchste Stufe liefert und dabei keine optisch wahrnehmbaren Überschwinger erzeugt werden, empfehlen wir, die mittlere Einstellung zu verwenden.
Sound
Der MSI MD272QPWDE besitzt zwei 2-Watt-Lautsprecher, die sich unter dem Frontrahmen befinden. Sie strahlen also nach unten ab, wodurch sich der Sound je nach Höheneinstellung des Monitors leicht unterscheiden kann. Leistungstechnisch handelt es sich bei den Klangebern um die am häufigsten verwendete Variante in aktuellen PC-Displays.
Die Lautsprecher können Stimmen sehr klar und ansprechend wiedergeben. Ein leichter Bass ist wahrnehmbar, insgesamt wird aber wenig klangliches Volumen erzeugt. Für kurze Videoclips sind die Klanggeber völlig ausreichend. Anwender, die häufiger Musik hören, sollten dagegen den vorhandenen Kopfhörerausgang nutzen.
Die Lautstärke der Lautsprecher ist ausreichend für Anwender, die sich direkt vor dem Gerät befinden, einen ganzen Raum beschallen können sie dagegen nicht. Die Lautstärke wird zudem recht fein nach unten geregelt, jeder Punkt der Lautstärkereduzierung hat daher lediglich ganz leichte Auswirkungen. Allerdings nur bis etwa zur Stufe 10, danach wird die Lautstärke kaum noch leiser, um dann auf Stufe 0 völlig zu verschwinden. Die wiedergebbare Minimallautstärke empfanden wir daher als etwas zu hoch, da sie eher der Stufe 10 statt der gewünschten Stufe 1 oder 2 entsprach.
DVD und Video
Für die nachfolgenden Tests haben wir einen Blu-ray-Player per HDMI-Kabel angeschlossen. Dank des 16:9-Formates können viele Serien und Filme unverzerrt im Vollbild wiedergegeben werden. Nicht native Auflösungen können auf drei unterschiedliche Arten angezeigt werden. Bei der Einstellung „Auto“ werden kleinere Auflösungen seitengerecht vergrößert angezeigt. Die 4:3-Darstellung ist dagegen nur für diese Signalart zu empfehlen. Bei der 16:9-Option werden alle Auflösungen gestreckt im Vollbild dargestellt. Dabei werden andere Seitenverhältnisse ignoriert, wodurch es zu Verzerrungen kommen kann. Einen 1:1-Modus für sehr exotische Formate besitzt der MSI MD272QPWDE dagegen nicht. Durch die vorhandenen Optionen konnten aber alle getesteten Auflösungen ohne Verzerrungen angezeigt werden, sodass ein 1:1-Modus tatsächlich nur für Extremfälle hilfreich sein würde.
Bei der Signalzuspielung konnte der Proband 50 und 60 Hz wiedergeben. Bei einem erzwungenen 24-Hz-Signal wurde vom Monitor intern automatisch eine Ansteuerung mit 60 Hz ausgewählt.
Der MSI MD272QPWDE bietet beim Videolevel und beim Farbraum keine Einstelloptionen an, es muss daher auf die eingebaute Automatik vertraut werden. Bei unserem Test funktionierte sie grundsätzlich gut. Bei einem erzwungenen YCbCr-Signal wurden allerdings die typischen grün-lilafarbenen Farbverfälschungen angezeigt. Eine Gegensteuerung im OSD war nicht möglich.
Weitere Features werden in diesem Bereich ebenfalls nicht angeboten. So gibt es weder eine Overscan-Funktion noch einen Bild-in-Bild-Modus oder andere Optionen.