Test MSI MP275QPDGDE: Business-Monitor überzeugt
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Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Diagramm vom Helligkeits- und Kontrastverlauf
Helligkeits- und Kontrastverlauf

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 408 cd/m², ab Werk sogar 428 cd/m². Das liegt deutlich über der Herstellerangabe von 250 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 52 cd/m², was für das Arbeiten in einer vollständig abgedunkelten Umgebung geeignet ist.

Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels gibt der Hersteller mit 1300:1 an. Gemäß unseren Messungen beläuft sich der Maximalkontrast bei 90 % Helligkeit auf 1442:1 und im Durchschnitt auf ausgezeichnete 1406:1. Nach der Kalibrierung messen wir 1396:1.

Detaillierte Informationen zur maximalen Helligkeit im HDR-Betrieb konnten wir weder im Handbuch noch in den Spezifikationen finden. Das Display besitzt keine VESA-DisplayHDR-Zertifizierung. Im HDR-Betrieb konnten wir einen Wert von 422 cd/m² ermitteln. Somit scheint es zwischen SDR und HDR keinen Unterschied bei der maximalen Helligkeit zu geben.

Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 15 bis 20 %.

Diagramm der Helligkeitsverteilung in %
Helligkeitsverteilung in %
Diagramm der Farbhomogenität in Delta C
Farbhomogenität in Delta C

Die Helligkeitsverteilung erzielt mit einem Durchschnittswert von 16,03 % kein befriedigendes Ergebnis mehr, der Maximalwert von 23,31 % ist dagegen befriedigend. Rein subjektiv ist davon nichts zu bemerken. Wir haben die Messung mehrfach wiederholt, am Resultat hat dies leider nichts geändert. Die Abweichungen untereinander sind deutlich geringer, nur eben nicht zur Bildmitte. Die Farbhomogenität kann im Durchschnitt (Delta-C-Average: 1,19) und bei der Maximalabweichung (Delta-C-Maximum: 3,08) ein gutes Ergebnis erzielen.

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Coating des MSI MP275QPDGDE
Coating des MSI MP275QPDGDE
Coating-Referenzbild
Coating-Referenzbild

Mikroskopischer Blick auf die Subpixel mit Fokus auf der Bildschirmoberfläche: Der MSI MP275QPDGDE besitzt eine matte Oberfläche mit mikroskopischen Vertiefungen zur Diffusion.

Blickwinkel

Die Herstellerangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des MSI MP275QPDGDE bei horizontalem Blickwinkel von etwa ±60 Grad.

Blickwinkel vom IPS-Panel des MSI PRO MP275QPDGDE
Blickwinkel

Dank des verbauten IPS-Panels bleiben die Farben selbst bei sehr weiten Blickwinkeln stabil. Bei extremen Winkeln in der Vertikalen dunkelt das Bild etwas ab, allerdings verändert sich die Farbtemperatur kaum. Horizontal betrachtet, wirkt das Bild dagegen etwas heller. Insgesamt sind die Blickwinkel stabil. Die Blickwinkelstabilität ist als gut bis sehr gut zu werten.

Interpolation

Ein Schärferegler steht im OSD unter „Bild/Schärfe“ zur Verfügung und wirkt auch in der nativen Auflösung. Werkseitig ist der Schärferegler auf den Wert 0 eingestellt und kann von 0 bis 5 angepasst werden. In der nativen Auflösung ergibt das Schärfen keinen Sinn. Wer unter 2560 × 1440 die Schriftstärke anpassen möchte, sollte besser das Windows-Bordmittel ClearType verwenden. Bei Auflösungen, die von der nativen Auflösung abweichen, kann ein Wert von 1 bis 2 eine schärfere Darstellung bewirken. Werte ab 3 schärfen nach unserer Ansicht aber zumindest Schrift zu stark.

Wir testen die Interpolation am DisplayPort. Die Schärfe in der nativen Auflösung ist erwartungsgemäß optimal. Bei 1920 × 1080 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte erreicht wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf. Insgesamt ist das Ergebnis als gut zu bezeichnen.

Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet das Gerät unter „Professional/Bildschirmgröße“ die Optionen „Auto“, „4:3“, „16:9“, „16:10“ und „1:1“.
Im PC-Betrieb sollte die Skalierung der Grafikkarte überlassen werden, die das Bildsignal als Vollbild, Seitenverhältnis oder 1:1 wiedergeben kann. Da wir aber die Möglichkeiten des MSI MP275QPDGDE testen wollen, haben wir in den Einstellungen der Grafikkarte festgelegt, dass das Anzeigegerät die Skalierung übernehmen soll und ein 1:1-Bild von der Grafikkarte ausgegeben wird. Beim Test der 1:1-Darstellung wird ein Vollbild zugespielt.

Die Skalierungsoptionen des MSI MP275QPDGDE funktionieren nur bei Videoformaten, PC-Auflösungen können außer der nativen Auflösung nicht korrekt dargestellt werden. Insofern sollte man, wie bereits erwähnt, die Interpolation der Grafikkarte überlassen, dann können alle Formate korrekt dargestellt werden.

Im Grafikkartentreiber wurde uns lediglich 59 Hz bei 1080p angeboten, unter 720p wie zu erwarten 50 und 60 Hz.

 Signal Verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedergabe Unskalierte Wiedergabe
SD (480p) Ja Ja
SD (576p) Ja Ja
HD (720p) Ja Ja
HD (1080p) Ja Ja
UHD (4K) Nein Nein
PC (5:4) Nein Nein
PC (4:3) Nein Nein
PC (16:10) Nein Nein
PC (16:9) Nein Nein

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