Audiovisuelle Medienwiedergabe
Mit zwei HDMI-Schnittstellen, einem DisplayPort und einem USB-C-Anschluss lässt sich der MSI MPG 274URFDE QD mit bis zu vier Zuspielgeräten gleichzeitig verbinden. Der USB-C-Port unterstützt den DP-Alt-Mode, was bedeutet, dass der Monitor auch mit portablen Geräten wie Smartphones, Laptops oder Spielekonsolen verbunden werden kann, wenn das Zuspielgerät diesen Modus ebenfalls beherrscht.
Skalierung, Bildraten und Deinterlacing
Wird über den PC zugespielt, gibt es durch die Verwendung einer guten Videoplayer-Software ausreichende Einstellmöglichkeiten, um die fehlende Flexibilität des Monitors zu kompensieren. Anders sieht es jedoch bei externer Zuspielung aus. Ein Blu-ray-Player oder auch eine Spielekonsole bietet nicht den Funktionsumfang eines PCs, und es kommt nun auch auf den Bildschirm an und welche Skalierungsoptionen verfügbar sind.
Wie im PC-Betrieb stehen auch bei externer Zuspielung mittels Blu-ray-Player die Skalierungsoptionen „Auto“, „4:3“ und „16:9“ zur Auswahl, nicht jedoch „1:1“. Somit kann der MSI MPG 274URFDE QD zwar alle Signale korrekt darstellen, eine pixelgenaue Anzeige ist allerdings nicht möglich.
Um DVD-Filme ruckelfrei wiedergeben zu können, muss der Monitor in der Lage sein, auf 50 Hz umzuschalten. Inhalte auf Blu-ray-Disc wiederum werden mit 24 Hz (oder einem Vielfachen davon) judderfrei wiedergegeben. Nach wie vor bieten nicht alle TFT-Bildschirme eine 24-Hz-Unterstützung an, auch dann nicht, wenn sie höhere Frequenzen als 60 Hz unterstützen.
Der MSI MPG 274URFDE QD schaltet bei der Wiedergabe von DVD-Filmen korrekt auf 50 Hz um. Bei aktivierter 24-Hz-Wiedergabe in den Einstellungen des Blu-ray-Players akzeptiert der Monitor auch diese Option und ändert die Bildwiederholfrequenz auf 24 Hz.
Da ein LC-Display immer vollbildbasiert (progressiv) arbeitet, muss ein eingebauter Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.
Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2- und 2:2-Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer in den beiden ersten Fällen die Originalvollbildfolge verlustfrei rekonstruieren.
Selten haben TFT-Bildschirme noch einen Deinterlacer verbaut, da es so gut wie gar nicht mehr vorkommt, dass Halbbilder zugespielt werden müssen. So fehlt auch beim MSI MPG 274URFDE QD ein Deinterlacer. Halbbilder werden zwar zur Anzeige gebracht, allerdings entsprechend verlustbehaftet.
Overscan
Eine Overscan-Einstellung steht beim MSI MPG 274URFDE QD nicht zur Verfügung.
Unterstützte Farbmodelle und Signallevel
Beim Signallevel-Test zeigt der Monitor unabhängig davon, ob „RGB 0–255“ oder „RGB 16–235“ im Blu-ray-Player eingestellt wird, dieselbe Darstellung. Der Signallevel scheint aber korrekt zu sein. Um die Abstufungen im Schwarzbereich besser sichtbar zu machen, kann die Option „Nachtsicht“ zu Hilfe genommen werden. Mit der Einstellung „A.I.“ verbessert sich die Schwarzabstufung zwar, hat aber auch zur Folge, dass der Kontrast abnimmt. Die Farbmodelle YCbCr 4:2:2 und YCbCr 4:4:4 werden vom Probanden unterstützt und korrekt zur Anzeige gebracht.
Die Wichtigkeit des abgestimmten Videolevels in der Zuspielung wird gern unterschätzt, dabei ist das ein entscheidendes Kriterium für die korrekte Darstellung. Kommt es hier zu Abstimmungsproblemen, resultiert dies entweder in einem stark reduzierten Tonwertumfang oder einem ausgewaschenen, matten Bild ohne volles Weiß und Schwarz.
Bewertung
Gehäuseverarbeitung und Mechanik: | |
Ergonomie: | |
Bedienung/OSD: | |
Energieverbrauch: | |
Geräuschentwicklung: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Blickwinkelabhängigkeit: | |
Kontrast: | |
Ausleuchtung (Schwarzbild): | |
Bildhomogenität (Helligkeitsverteilung): | |
Bildhomogenität (Farbreinheit): | |
Farbraumvolumen (sRGB, Adobe RGB, DCI-P3): | |
Vor der Kalibration (Graust. Werksmodus): | |
Vor der Kalibration (sRGB, Adobe RGB, DCI-P3): | |
Nach der Kalibration (sRGB, Adobe RGB, DCI-P3): | |
Nach der Kalibration (Profilvalidierung): | |
Interpoliertes Bild: | |
Gaming: | |
Medienwiedergabe (PC): | |
Medienwiedergabe (externe Zuspielung): | |
Preis-Leistungs-Verhältnis: | |
Preis (inkl. MwSt. in Euro): |
ab 419,00 € *
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Gesamtwertung: |
4.2 (GUT) |
Fazit
In Zeiten des Vormarsches von OLED-Panels auch im Monitorsegment darf man sich, insbesondere dann, wenn man bereit ist, einen nicht unerheblichen Betrag für einen PC-Bildschirm zu investieren, durchaus die Frage stellen, warum man noch auf eine andere Panel-Technologie setzen soll, wenn die Vorteile von OLED doch auf der Hand liegen. Nun, zum einen gibt es nach wie vor keine Panel-Technologie, die in allen Punkten den anderen überlegen ist, auch OLED nicht, und zum anderen ist immer noch ein deutlicher Preisunterschied zu OLED gegeben.
In Anbetracht der drei wichtigsten Kriterien Bildqualität, Preis und Ausstattung hat der neue MSI MPG 274URFDE QD auch ohne OLED-Panel ein bedeutendes Wort mitzureden. Denn das 27 Zoll große Rapid-IPS-Panel mit erweitertem Farbraum und 4K-Auflösung zeigt eine subjektiv brillante Farbwiedergabe, die der von OLED zumindest recht nahekommt. Dasselbe gilt für die Reaktions- und Bildaufbauzeit. Das Rapid-IPS-Panel erreicht exzellente Schaltzeiten, und selbst die schnellste Pixelbeschleunigungseinstellung hat keine erkennbaren negativen Auswirkungen auf die Bildqualität. Gepaart mit einer Bildwiederholfrequenz von 160 Hz, zeichnet der MSI MPG 274URFDE QD messerscharfe Bewegtbilder. Ein Alleinstellungsmerkmal von MSI ist die herausragend funktionierende Nachtsicht (Night Vision), die mit der Einstellung „A.I.“ allem bisher Gesehenen überlegen ist. Selbes gilt für das sich farblich anpassende Zielkreuz, wodurch stets der bestmögliche Kontrast zum Hintergrund gewährleistet ist.
Trotz sehr guter Abdeckung der Farbräume sRGB, Adobe RGB und DCI-P3 sowie guten Ergebnissen vor und nach der Kalibrierung ist der Monitor dennoch nicht für die EBV geeignet. Hier macht dem MSI MPG 274URFDE QD die Farbhomogenität einen Strich durch die Rechnung. Rein subjektiv muss sich kein Gamer Sorgen machen, und auch die Urlaubsfotos können bedenkenlos bearbeitet werden. Aber der MSI-Bildschirm ist nun mal ein Gaming- und kein Grafikmonitor.
Bei den Schnittstellen punktet der Proband mit modernster Technik, bietet DisplayPort 1.4a und HDMI 2.1, ebenso wird ein USB-C-Anschluss mit 65 Watt Schnellladefunktion und DP-Alt-Mode-Unterstützung geboten. Zudem ist ein KVM-Switch verbaut, der auch über USB-C funktioniert und somit ohne Umstecken von Kabeln zwei Geräte nebeneinander bedient werden können.
Für die gleichzeitige Anzeige von zwei Eingangsquellen bietet der MSI MPG 274URFDE QD mit Bild in Bild und Bild neben Bild einen Funktionsumfang, den es in dieser Form nicht oft gibt. Alle Eingangsquellen können miteinander kombiniert, die Position individuell festgelegt und die Tonquelle gewählt werden. Jede Kombination wurde fehlerfrei, also unverzerrt zur Anzeige gebracht.
Mit rund 600 Euro ist das 4K-Gaming-Modell deutlich günstiger als jeder OLED-Monitor mit dieser Display-Größe, Auflösung und Ausstattung. Aufgrund des wirklich exzellenten Gesamtpakets bekommt der MSI MPG 274URFDE QD von uns eine Kaufempfehlung.
Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den MPG 274URFDE QD leihweise von MSI zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.
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