Test Philips 242B1V – Monitor mit Privatsphäre-Modus
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Privatsphäre-Modus

Ein echtes Alleinstellungsmerkmal des Philips 242B1V ist sein Privatsphäre-Modus. Auf Knopfdruck wird eine Sichtschutzzelle zwischen dem Panel und der Hintergrundbeleuchtung aktiviert, um die Winkel der Lichtrichtung zu begrenzen. Der horizontale Blickwinkel wird dadurch auf 45 Grad eingeschränkt. Seitliche Einblicke bleiben Unbefugten so wirksam verwehrt.

Damit eröffnen sich Einsatzoptionen in sensiblen Bereichen wie dem Bankwesen oder Konsultationen in Arztpraxen. Bislang integrierten nur ausgewählte Laptops eine vergleichbare Lösung. Desktop-Monitore mussten mit einer – natürlich nicht schaltbaren – Filterfolie versehen werden. Derartige Bastelaktionen gehören nun der Vergangenheit an.

Die Umsetzung hält, was sie verspricht: Nur ein frontaler Betrachter kann nach Aktivierung den Bildschirminhalt noch klar erkennen. Das gilt selbstverständlich aber auch für jede Person, die sich dahinter positioniert. Hier ist also weiter Obacht geboten. Die Deaktivierung des Privatsphäre-Modus erweitert den Blickwinkel deutlich, ohne jedoch das volle Potenzial des IPS-Panels freizulegen (siehe auch Abschnitt „Blickwinkel“).

Farbmetrische Tests

Farbraumvergleich in CIELAB (D50)

Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).

Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, Adobe RGB, ECI-RGB v2, ISO Coated v2 (ECI), DCI-P3 RGB

Farbraum Abdeckung
ISO Coated v2 87 %
sRGB 90 %
Adobe RGB 66 %
ECI-RGB v2 60 %
DCI-P3 RGB 67 %

Der Farbumfang des Philips 242B1V erlaubt farbsicheres Arbeiten im sRGB-Arbeitsfarbraum, da sich die Unterabdeckungen relativ vorteilhaft verteilen. Größere RGB-Arbeitsfarbräume werden nicht hinreichend abgedeckt. Einschränkungen ergeben sich auch im Rahmen der Proof-Simulation. Hier können nur kleinere Farbumfänge, wie sie beispielsweise im Zeitungsdruck (wird von sRGB vollständig eingeschlossen) anzutreffen sind, hinreichend reproduziert werden.

Abdeckung ISO Coated v2, 3D-Schnitt 1
Abdeckung ISO Coated v2, 3D-Schnitt 1
Abdeckung ISO Coated v2, 3D-Schnitt 2
Abdeckung ISO Coated v2, 3D-Schnitt 2
Abdeckung sRGB, 3D-Schnitt 1
Abdeckung sRGB, 3D-Schnitt 1
Abdeckung sRGB, 3D-Schnitt 2
Abdeckung sRGB, 3D-Schnitt 2

Messungen vor Kalibration und Profilierung

Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.

Werkseinstellung (abweichend: Gamma 2.4)

Diagramm: Werkseinstellung
Werkseinstellung

Die Werkseinstellung des Philips 242B1V (abweichend: Auswahl Gamma 2.4) überzeugt. Zwar korreliert die Gamma-Auswahl nicht mit der tatsächlich erreichten Charakteristik. Da diese aber gut mit der für sRGB vorgesehenen Tonwertkurve übereinstimmt, ist dies die von uns empfohlene Variante.

Der Weißpunkt fällt etwas kühl aus, liegt aber noch relativ nahe an der Tageslichtkurve. Die Graubalance ist gut.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Zum Vergleich haben wir auch Messungen mit der Auswahl Gamma 1.8 und Gamma 2.2 durchgeführt:

Gamma 1.8

Diagramm: Werkseinstellung Gamma 1.8
Werkseinstellung Gamma 1.8

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Gamma 2.2

Diagramm: Werkseinstellung Gamma 2.2
Werkseinstellung Gamma 2.2

Die Tonwertkurve erreicht wiederum nicht die Vorgabe, und die bereits angesprochenen Einbußen im Kontrastumfang sind offensichtlich.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Farbmodus sRGB im Vergleich mit sRGB

Diagramm: Farbmodus sRGB
Farbmodus sRGB

Der sRGB-Modus kann nicht überzeugen. Erneut ist die Tonwertkurve fern von der eigentlich gewünschten Charakteristik. Eine Farbraumtransformation findet nicht statt.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde der Philips 242B1V aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt. Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Tonwertkurve, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.

Profilvalidierung

Diagramm: Profilvalidierung
Profilvalidierung

Die Kalibration erfolgte mit der im vorigen Abschnitt bereits empfohlenen Gamma-2.4-Auswahl. In dem Fall müssen für die angestrebte sRGB-Charakteristik nur geringe Anpassungen über die LUT der Grafikkarte realisiert werden.

Der Philips 242B1V zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Shaper-/Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist ausgezeichnet.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Reaktionsverhalten

Den Philips 242B1V haben wir in der nativen Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort-Anschluss untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Im Datenblatt wird die Reaktionszeit mit 4 ms (GtG) angegeben. Der Philips 242B1V implementiert eine vierstufige Overdrive-Funktion (SmartResponse „Off“, „Fast“, „Faster“, „Fastest“). In der Werkseinstellung ist sie deaktiviert.

Das Schaltzeitendiagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.

Der Messwert Color to Color (CtC) geht über die herkömmlichen Messungen von einfarbigen Helligkeitssprüngen hinaus, schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren.

Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

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