Interpolation
Ein Schärferegler ist im OSD unter „Bild“ vorhanden und wirkt auch in der nativen Auflösung. Ab Werk ist der Schärferegler mit dem Wert 50 hinterlegt und kann in 10er-Schritten von 0 bis 100 angepasst werden. In der nativen Auflösung ergibt ein Schärfen keinen Sinn. Wer die Schriftstärke anpassen möchte, sollte besser das Windows-Bordmittel ClearType nutzen. Bei Auflösungen, die von der nativen abweichen, konnten wir keinen positiven Effekt bei Schrift bemerken, weil die Interpolation des Philips 27B2U6903 bereits ausgezeichnet ist. Am besten ist es, wenn man den Wert auf 50 belässt.
Wir testen die Interpolation am DisplayPort. Die Schärfe in der nativen Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Aber auch von der nativen Auflösung abweichende Auflösungen sehen sehr gut aus.
Im PC-Betrieb sollte die Skalierung der Grafikkarte überlassen werden, die das Bildsignal als Vollbild, Seitenverhältnis oder 1:1 wiedergeben kann. Leider nehmen die Interpolationsmöglichkeiten der Monitore in diesem Bereich immer mehr ab. Da wir aber testen wollen, was der Philips 27B2U6903 leistet, haben wir in den Einstellungen der Grafikkarte festgelegt, dass das Anzeigegerät die Skalierung übernehmen soll und ein 1:1-Bild von der Grafikkarte ausgegeben wird.
Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet das Gerät die Optionen „Breitbild“, „4:3“ und „1:1“. „Breitbild“ bedeutet eine Vollbild-Darstellung, was bei Auflösungen, die nicht dem Format 16:9 entsprechen, zu Verzerrungen führt. Dem kann man nur mit der Auswahl „4:3“ entgegenwirken. 16:10- oder 5:4-Seitenverhältnisse kann der Philips 27B2U6903 nicht korrekt anzeigen.
Die im OSD angebotenen Interpolationsmöglichkeiten sind korrekt umgesetzt und funktionieren einwandfrei. Wir empfehlen Ihnen, die Interpolation am PC der Grafikkarte zu überlassen. Das ist deutlich bequemer, und die Anzeige bleibt immer korrekt. Und so können auch 16:10- und 5:4-Bildformate korrekt angezeigt werden.
Signal | Verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedergabe | Unskalierte Wiedergabe |
SD (480p) | Ja | Ja |
SD (576p) | Ja | Ja |
HD (720p) | Ja | Ja |
HD (1080p) | Ja | Ja |
UHD (4K) | Ja | Ja |
PC (5:4) | Nein | Ja |
PC (4:3) | Ja | Ja |
PC (16:10) | Nein | Ja |
PC (16:9) | Ja | Ja |
Farbwiedergabe
Zunächst wird die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset und – falls vorhanden – in einem vordefinierten Modus (sRGB, Adobe RGB oder DCI-P3) getestet. Anschließend wird das Testgerät mit DisplayCAL kalibriert. Falls eine Hardware-Kalibrierung möglich ist, wird der Monitor zusätzlich mit der Software des Herstellers kalibriert. Für die Messungen wird eine eigene Software verwendet, als Messgerät kommt das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro Plus zum Einsatz.
Hinsichtlich Farbraumabdeckung verspricht Philips 96 % sRGB. Die Grafiken zeigen die Farbraumabdeckung im sRGB-Modus und nach der Software-Kalibrierung. Der sRGB-Modus sollte das größere Farbraumvolumen idealerweise entsprechend einschränken. Beim Farbraumvolumen ermitteln wir 135 % sRGB. Die Farbraumabdeckung im sRGB-Modus liegt bei 96 % und nach der Kalibrierung bei 99 %.
Ein fehlender Farbumfang wird durch ein schwarzes Gitter gekennzeichnet, eine größere Abdeckung durch ein hellgraues Gitter.
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 96 % | 99 % |
Adobe RGB | – | 84 % |
ECI-RGB v2 | – | 78 % |
DCI-P3 RGB | – | 90 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 96 % |
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Farbmodus: Anwender-Modus (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Die Graubalance (Delta-C-Average: 1,34; Delta-C-Range: 1,88) des Philips 27B2U6903 ist messtechnisch bereits ab Werk gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Bei der Graubalance (Delta-C-Average: 1,54; Delta-C-Range: 2,44) sind die Ergebnisse befriedigend und bei den Farbwerten (Delta-E2000-Average: 1,07) knapp sehr gut. Die Maximalabweichung liegt bei 3,01 Delta E2000 (RGB: 0 0 255). Der Gammaverlauf beträgt im Schnitt 2,17 und fällt zum Ende der Kurve ab.
Helligkeit, Gamma und Kontrast können im sRGB-Modus angepasst werden, was vorbildlich ist. Um eine Leuchtdichte von 140 cd/m² zu erzielen, sollte bei der Helligkeit ein Wert von 40 % gewählt werden. Viele Hersteller sperren die Helligkeitsanpassung im sRGB-Modus.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus DisplayCAL heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung wurden im OSD folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | SmartImage „Aus“ |
Farbe: | Benutzerdefiniert |
Helligkeit: | 40 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | 2,2 |
RGB: | 99/95/100 |
Schärfe: | 50 |
Profilvalidierung

Der Philips 27B2U6903 zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Alle Kalibrierungsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist sehr gut (Delta-C-Average: 0,36) und die Range mit 1,09 Delta C ebenfalls. Die Farbwerte sind gut bis sehr gut (Delta-E2000-Average: 0,42; Delta-E2000-Maximum: 1,55).
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Die Graubalance ist sehr gut (Delta-C-Average: 0,35). Die Range liegt bei 1,44 Delta C, was als gut zu werten ist. Die Farbwerte sind sehr gut (Delta-E2000-Average: 0,49). Der Gammawert beträgt im Schnitt 2,19, und die Gammakurve verläuft korrekt – bis auf einen kleinen Knick am Ende. Die maximale Farbabweichung beläuft sich auf Delta-E2000 2,82 (RGB: 0 0 255).
Eine Kalibrierung kann das Ergebnis des sRGB-Modus deutlich verbessern, wobei die hohe Abweichung bei Blau bleibt.
Die „Range“ bei Delta C (ΔC) bezieht sich auf den Bereich oder die Spanne der Farbunterschiede zwischen zwei Farben oder Farbwerten. Delta C ist eine Metrik, die in der Farbmessung und -analyse verwendet wird, um den Farbunterschied zwischen zwei Farbproben zu quantifizieren. Es misst, wie stark die Farben voneinander abweichen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.