Color-Calibration-Testing-Report
Philips verspricht beim 27B2U6903 ein durchschnittliches Delta E von unter 2. Das Messprotokoll weist einen durchschnittlichen Delta E von 0,72 aus, was deutlich unter dem versprochenen Wert liegt. Die Messungen wurden über HDMI durchgeführt, wir ermitteln die Daten per DisplayPort. Im sRGB-Modus beträgt das durchschnittliche Delta E 1,07 und nach der Kalibrierung 0,49. In jedem Fall liegt das durchschnittliche Delta E unter 2 – und das von Philips gemachte Versprechen passt.
Weiterhin wird versprochen, dass die Bildhomogenität (Helligkeitsverteilung) zwischen 93 und 105 % beträgt. Nach Messprotokoll wurden die Messungen unter „SmartImage“ mit der Einstellung „SmartUniformity“ durchgeführt. Die von uns ermittelte Range liegt zwischen 93 und 107 %.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des Philips 27B2U6903 wird nicht durch Pulsweitenmodulation (PWM) gedimmt, sodass keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flicker) auftreten. Getestet wurde bei einer Helligkeit von 100 %, 40 % (140 cd/m²) und 0 %. Damit ist der Bildschirm selbst bei reduzierter Helligkeit für ein längeres, ermüdungsfreies Arbeiten davor geeignet. heruntergeladen werden.
Reaktionsverhalten
Das Reaktionsverhalten haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 4 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden. Der Philips 27B2U6903 hat vier Positionen für seine „SmartResponse“ genannte Overdrive-Funktion („Aus“, „Schnell“, „Schneller“ und „Am schnellsten“). Die Werkseinstellung ist „Aus“. Damit werden die Reaktionszeiten nicht verkürzt, und deshalb treten auch keinerlei Überschwinger auf.
Messverfahren: Anfängliche Reaktionszeit („initial response time“), Gamma-Korrektur (RGB-5-Toleranz) und RGB-Überschwinger.
Overdrive, 60 Hz
60 Hz, Overdrive „Schnell“
In der Einstellung „Schnell“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel (0–255) mit 12,8 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 6,4 ms. Der Mittelwert über alle Messpunkte liegt bei 13,01 ms. Insgesamt können die Messwerte als noch knapp zufriedenstellend bezeichnet werden.
Die Overdrive-Stufen „Aus“ und „Schnell“ unterscheiden sich kaum, die Schaltzeiten sind unter „Schnell“ aber geringfügig besser, und da keinerlei Überschwinger auftreten, sollte diese Einstellung als Standard genutzt werden.
60 Hz, Overdrive „Am schnellsten“
In der höchsten Overdrive-Stufe „Am schnellsten“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel (0–255) mit 7,6 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 2,3 ms. Der Mittelwert über alle Messpunkte liegt bei 6,6 ms. Insgesamt können die Messwerte als gut bewertet werden. Damit wird die vom Hersteller versprochene Reaktionszeit von 4 ms erreicht.
Die Überschwinger sind nun extrem sichtbar und führen auch in unserem Praxistest zu einem massiven Korona-Effekt. Hier haben die Ingenieure zu viel aus dem Modell herausholen wollen, was diesen Modus unter Qualitätsaspekten praktisch unbrauchbar macht.
Latenzzeit
Die Latenzzeit (auch Input-Lag genannt) eines Monitors ist insbesondere beim Spielen ein wichtiger Faktor, da sie beeinflusst, wie schnell Eingaben (z. B. Mausbewegungen oder Tastenklicks) auf dem Bildschirm angezeigt werden. Ein Wert von unter 5 ms kann als sehr gut angesehen werden und ist ideal für professionelles Gaming und E-Sport, da sie schnelle Reaktionen erfordern. Werte zwischen 5 und 10 ms eignen sich noch für ambitionierte Spieler und Videobearbeiter. Als durchschnittlich sind Werte zwischen 10 und 25 ms anzusehen, was für die meisten Nutzer ausreichend für alltägliche Aufgaben ist. Ab 25 ms können bei schnellen Bewegungen Verzögerungen auftreten, wodurch solche Zeiten für anspruchsvolle Anwendungen nicht mehr empfehlenswert sind.
Wir haben die Latenzzeit in der nativen Auflösung (3840 x 2160) bei 60 Hz am DisplayPort gemessen.
Im Mittel beträgt die Latenz bei 60 Hz 12,3 ms, was für einen Business-Monitor ein praxisgerechter Wert ist.
Gaming
Der Philips 27B2U6903 ist ein Monitor für den Einsatz im Büro bzw. Home-Office. Er verfügt über eine Bildwiederholfrequenz von 60 Hz und vier Overdrive-Stufen („Aus“, „Schnell“, „Schneller“ und „Am schnellsten“). Als Sync-Technologie kommt Adaptive Sync zum Einsatz. Adaptive Sync funktioniert mit diesem Monitor unter einer NVIDIA-Grafikkarte mit unserem Test-Equipment nicht. Wählt man im Treiber der Grafikkarte bei der G-Sync-Aktivierung „Vollbildmodus“, lässt sich G-Sync in der Pendulum Demo nicht aktivieren. Wählt man die Einstellung „Fenster- und Vollbildmodus“, konnte G-Sync zwar aktiviert werden, hatte aber keine Wirkung.
Der Vollständigkeit halber haben wir einige Tests mit Blur Busters durchgeführt, um zumindest eine kurze Aussage über die Spieletauglichkeit treffen zu können.
Die Bewegungsunschärfe ist bei 60 Hz natürlich nicht optimal, technisch aber schlichtweg auch nicht anders möglich. In der Praxis sind Ghosting-Effekte in allen Overdrive-Stufen sichtbar, wenn auch nicht sehr ausgeprägt. Ghosting ist ein Artefakt der Nachlaufbewegung. Es wird durch asymmetrische Pixelübergänge verursacht: Übergänge zwischen zwei Farben können in einer Richtung schneller sein als in der anderen. Die schnellste Overdrive-Stufe liefert das beste Ergebnis.
Korona-Effekte konnten wir ab der Stufe „Schneller“ ausmachen, die in der höchsten Stufe „Am schnellsten“ extrem auftreten. Koronas sind Nachzieheffekte, die durch die Beschleunigung der Reaktionszeit (Overdrive) verursacht werden. Die Pixel können über ihren endgültigen Farbwert hinausschießen, bevor sie zurückspringen, was zu einem hellen, inversen Geisterbild führt.
Wer einen Bildschirm zum Spielen sucht, sollte auf Modelle mit einer Bildwiederholrate von 144 Hz und mehr zurückgreifen. Mit dem Philips 27B2U6903 kann man zwar Strategietitel spielen, für Ego-Shooter oder Rennspiele ist das Gerät allerdings nicht die richtige Wahl.