Test Philips 346P1CRH: Monitor mit 1500 R Wölbung
6/6

Backlight

Die Hintergrundbeleuchtung des Philips 346P1CRH arbeitet mit W-LED und leuchtet kontinuierlich. Der Vergleich im Diagramm zeigt: Sowohl bei voller als auch bei reduzierter Einstellung der Helligkeit wird der Lichtstrom nicht unterbrochen, wie das bei PWM-Backlights der Fall wäre. Somit ist der Monitor auch bei reduzierter Helligkeit für längeres Arbeiten geeignet.

Diagramm: LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung
LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung

Sound

Philips hat dem 346P1CRH zudem zwei Lautsprecher spendiert. Mit 2 x 5 Watt ist die Ausgangsleistung schon auf dem Papier vergleichsweise hoch. Der Lautstärke-Regler steht ab Werk auf 80 %. Der Proband meldet sich damit schon beim Systemstart so kräftig zu Wort, dass die meisten den Ton schnell herunterregeln dürften.

Mit 30 bis 50 % Lautstärkevolumen kommt man bereits sehr gut durch den Alltag. Während Philips zwar auf hochtrabende Marketing-Etikettierungen verzichtet und die Lautsprecher gar nicht weiter erwähnt, ist die Klangqualität andererseits erstaunlich gut. Aus unserer Sicht reicht sie über Systemklänge hinaus problemlos auch für YouTube, Videokonferenzen etc. aus.

Kräftige Lautsprecher mit 2 x 5 Watt und erstaunlich gutem Klang
Kräftige Lautsprecher mit 2 x 5 Watt und erstaunlich gutem Klang

DVD und Video

HD-Zuspieler wie Blu-ray-Player, HDTV-Empfänger und Spielekonsolen können direkt an die HDMI-Buchse des 346P1CRH angeschlossen werden. Der Ton wird wahlweise an die integrierten Lautsprecher oder an den Kopfhörerausgang weitergeleitet. Am PC klappt das auch via DisplayPort.

Der Philips 346P1CRH bietet auch einen SmartImage-Modus zur Filmwiedergabe an. Der wirkt aber zum einen recht kühl und zum anderen völlig überschärft. Am Desktop sind in Schriften sehr deutliche Halo-Effekte zu sehen. Der Schärferegler wurde in diesem Preset auf 90 hochgezogen.

Den kann man natürlich wieder herunterregeln und auch mit den sonstigen Einstellungen spielen. Das ist aber nicht Sinn und Zweck eines Werks-Presets. Wir haben stattdessen zur Begutachtung SmartImage ausgeschaltet (entspricht der Werkseinstellung nach dem Zurücksetzen).

Erwartungsgemäß kann das VA-Panel des Philips 346P1CRH mit einem sehr hohen nativen Kontrast punkten. Der ist selbst bei schwierigen Situationen „im Bild“ (dunkle Szenen mit kleinen, sehr hellen Elementen) gut. Die 100 Hz Bildwiederholrate sind auch hier zu empfehlen. Die Videowiedergabe hat uns damit merklich besser gefallen und war überwiegend flüssig. Eine 24p-Wiedergabe war am PC weder in der nativen Auflösung noch bei 1080p möglich und ist laut Handbuch auch nicht vorgesehen.

Die Videowiedergabe von SDR-Material liefert etwas kräftigere Farben, als nach der HDTV-Norm vorgesehen, erreicht dabei aber nicht den Punch von Monitoren mit Wide-Gamut-Display. Die Farben bleiben dafür in jeder Szene natürlich. Die SDR-Wiedergabe hat uns insgesamt sehr gut gefallen.

Der Philips 346P1CRH ist dabei auch nach DisplayHDR 400 VESA-zertifiziert und verfügt über eine deutlich höhere Maximalhelligkeit. Das ermöglicht ihm im Gegensatz zum Philips 346B1C die Wiedergabe von modernem HDR-Material.

Die Erkennung unter Windows 10 als HDR-Display hat im Test auch einwandfrei funktioniert. Am PC bleibt das Thema HDR aber je nach verwendeter Anwendung etwas Bastelarbeit, und man muss jedes Mal vor der Verwendung von HDR-Applikationen im OS den entsprechenden Schalter umlegen.

Der Philips 346P1CRH setzt bei der Wiedergabe auch rein auf seinen hohen nativen Kontrast. Ein „Local Dimming“ ist nicht zusätzlich an Bord. Obschon der Proband mit seinem VA-Panel im Vergleich zu IPS-Panels durch seinen besseren Schwarzwert im Vorteil ist, sollte man von DisplayHDR 400 nicht allzu viel erwarten.

Das liegt auch an dem nur moderat erweiterten Farbraum. In farbenprächtigen Szenen reicht das nicht immer, sodass dann Zeichnung verloren geht und Objekte eher etwas übersättigt wirken. Zumindest ist man mit dem Gerät in der Lage, HDR-Videos und Spiele zu genießen.

Da heute beim Filmschauen zunehmend Streaming-Portale die herkömmlichen Silberscheiben abgelöst haben, spielt bei unserer Bewertung hier auch die UWQHD-Auflösung (3440 x 1440 Pixel) eine Rolle. Sie entspricht keiner gängigen Videoauflösung. Aufgrund des ungewöhnlichen 21:9-Formates bietet der Philips 346B1C im OSD noch die Optionen „Movie 1“ und „Movie 2“, um Cinemascope-Filme ebenfalls möglichst bildfüllend darstellen zu können. Am PC kann die Skalierung zudem der Player selbst übernehmen – wenn er es denn unterstützt. Bei der Netflix-App war das in unserem Test nicht der Fall, sodass man im Vergleich zu einem Full-HD-Monitor eher im Nachteil war.

Bewertung

4.2

(GUT)

Fazit

Beim Philips 346P1CRH handelt es sich eigentlich um einen Büromonitor der P-Serie. Dem Motto „Mehr sehen, mehr schaffen“ wird das Gerät auf jeden Fall sehr gut gerecht. Der zusätzliche Platz in der Horizontalen ist definitiv eine willkommene Erleichterung für alle, die mit vielen Fenstern jonglieren oder innerhalb einer Anwendung eine hohe Informationsdichte bewältigen müssen.

Die durch das VA-Panel bedingten Schwächen bei der Blickwinkelneutralität gleicht der Philips 346P1CRH weitgehend durch seine starke Wölbung (1500 R) aus. Sie sorgt zudem für einen vorteilhaften und natürlichen Rundumblick auf die Arbeit.

Äußerlich gleicht der Philips 346P1CRH dem günstigeren Philips 346B1C wie ein Ei dem anderen. Tatsächlich ist er aber etwas besser ausgestattet und liefert teils auch die besseren Messwerte. Den Unterschied sieht man am ehesten an der ausklappbaren Webcam mit Windows-Hello-Funktionalität. Aber auch die Anschlüsse sind etwas moderner. Der USB-C-Port bietet mit USB 3.2 Gen 2 jetzt beispielsweise die doppelte Übertragungsgeschwindigkeit (10 statt 5 Gbit/s).

Gleich geblieben sind das extrabreite Display und die solide Verarbeitung mit umfassenden und gut verstellbaren Ergonomie-Funktionen, Low-Blue-Light-Modus und Flicker-free-Technologie. Die Energieeffizienz konnte beim Philips 346P1CRH überraschenderweise auf ein sehr gutes Niveau verbessert werden. In der Praxis wird das Energiesparen zudem noch sehr komfortabel durch den Power- und Light-Sensor erleichtert.

Leider ist der Philips 346P1CRH mit 699 EUR zum Zeitpunkt der Testerstellung im Vergleich zum Philips 346B1C (579 EUR) auch deutlich teurer geworden. Dafür besitzt das Gerät mit der DisplayHDR-400-Zertifizierung und seiner ausgezeichneten Gaming-Tauglichkeit aber auch noch bessere Allrounder-Eigenschaften.

Geeignet ist der Philips 346P1CRH besonders für Notebook-Besitzer mit USB-C-Anschluss. Das Anschließen eines Kabels genügt, um sich mit der integrierten Dockingstation samt KVM-Switch-Funktion zu verbinden. Wenn man auch die Webcam berücksichtigt, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis immer noch sehr attraktiv.

Testlogo Philips 346P1CRH

Gefällt Ihnen dieser Beitrag ?

100%
gefällt es
Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

Interessante Themen

7 Gedanken zu „Test Philips 346P1CRH: Monitor mit 1500 R Wölbung“

  1. Ist zwar schon ein etwas älterer Test, aber da ich mir den Monitor gerade geholt habe, ergänze ich hier mal: Ich bin kein Hardcoregamer, aber ab und daddel ich schon mal; deshalb waren die laut Test guten Spieleigenschaften ein Kriterium für den Kauf. Abgesehen davon, dass der Schirm in meinen Augen an den Seitenrändern ein viel zu großes Spaltmaß hat, bin ich mit der Spieleistung ziemlich unzufrieden. Ich habe zum Vergleich einen Viewsonic VP3481a, bei dem alles smooth läuft, während der Philips bei dem gleichen Spiel ein leicht ruckelndes Bild erzeugt. Und zwar bei allen Einstellungsstufen des Overdrive. Auf Faster und Fastest gibt es zudem bei einigen Objekten in dem Spiel unschöne Überschwinger.

    Ich frage mich jetzt, ob ich ein Montagsmodell erwischt habe und einfach Pecht hatte; bei der Sache mit dem Spaltmaß kann ich mir das vorstellen, aber bei den Gameeigenschaften? Das ist doch eher unwahrscheinlich, oder?

    Antworten
  2. Interessant wäre mal zu erfahren, ob der Monitor mittels OC auch 120Hz schafft.

    Wenn man sich die infrage kommenden Panel bei Panelook ansieht, müsste das hier eigentlich auch ein 144Hz Panel sein, welches aber vermutlich wegen des Bandbreitenbedarfes des integrierten KVM-Switches und dem Fokus auf den Arbeitsbereich auf 100Hz runtergeregelt wurde.

    Antworten
  3. Es gibt Kunden-Rezensionen, die davon berichten, dass die Stromzufuhr nicht ausreichend ist, wenn man Bild, Strom & Daten per USB-C gleichzeitig beansprucht. Konnte jemand etwas in dieser Richtung feststellen?

    Antworten
    • Hallo Michael,

      kann ich leider ebenfalls bestätigen. Ferner hatte mir den Monitor geholt um mein DELL XPS 15 9575 per USB-C direkt ohne Umwege an den Monitor anschließen zu können. Allerdings erhält man schon beim Hochfahren vom Bios die Warnmeldung, dass nur ein 65W starkes, anstelle eines empfohlenden 130W, Netzteil angeschlossen ist. Im Desktopbetrieb stört das nicht weiter, allerdings konnte ich nach einer längeren Spielesaisson festellen, dass sich der Akku während des Spielens deutlich entladen hatte. Auch das Einrichten als Dockersatz hat bei mir nur bedingt funktioniert, so das ich nun schlussedlich den Philips 346P wieder über mein bewährtes DELL TB16 Dock betreibe. So auch ohne diese Probleme.

      Grüße
      Florian

      Antworten
  4. Sehr guter Bericht. Leider gibt es nicht wirklich Alternativen wenn man einen Monitor mit eingebauter Kamera und Lautsprecher sucht. Von daher werde ich mir diesen zulegen müssen.

    Antworten
  5. „…hat der Philips 346P1CRH fürs Gaming Adaptive Sync an Bord. Im Gegensatz zu FreeSync wird Adaptive Sync seit einiger Zeit auch von NVIDIA unterstützt. Als kompatibel werden im Handbuch aber leider nur AMD-Grafikkarten genannt.“

    Da versteht ihr das Ganze leider falsch. FreeSync ist AMDs Implementierung von Adaptive Sync, G-Sync ist Nvidias eigener Kram. Es sind allerdings viele FreeSync-Monitore von Nvidia als G-Sync Compatible gekennzeichnet und funktionieren mit neueren GPUs und Treibern.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

* Sie müssen das Kästchen aktivieren, ansonsten können Sie keinen Kommentar erstellen. Sollten Sie dennoch versuchen Ihren Kommentar zu posten, ohne akzeptiert zu haben, wird eine neue Seite geöffnet und Sie erhalten einen Hinweis. Alle eingetragenen Daten, inklusive des Kommentars, gehen dabei verloren!

Nichts verpassen mit unserem Newsletter
Noch mehr Informationen über Display-Technologien in deine Mailbox!
  • Die Top-Artikel der Woche als kompakte Zusammenfassung (wöchentlich)
  • Sonderaktionen wie Lesertests, Spezial-Angebote oder PRAD-Gewinnspiele
(unregelmäßig)
Nichts verpassen mit unserem Newsletter
Noch mehr Informationen über Display-Technologien in deine Mailbox!
Sonderaktionen wie Lesertest, Spezial-Angebote oder PRAD-Gewinnspiele (unregelmäßig)
Die Top-Artikel der Woche als kompakte Zusammenfassung (wöchentlich)