Lesertest LG 27QN880-B: Bereicherung für den Wohnbereich

Design und Positionierungsmöglichkeit im Wohnbereich übertrifft die Erwartung von Johanna und Marc Biehn (Werbung)

Einleitung

Wir sind ein Ehepaar, beide Anfang 30, und arbeiten aufgrund der Corona-Pandemie seit über einem Jahr im Home-Office. Unsere Rücken plagen uns schon jetzt regelmäßig, weshalb ein ergonomischer Arbeitsplatz sehr wichtig für uns ist. Gleichzeitig versuchen wir den Spagat zu schaffen, auch nach Feierabend in einem schönen Zuhause zu wohnen, in dem wir nicht nur von „Schreibtischen“ umgeben sind.

Unser „alter“ Arbeitsplatz mit Leih-Monitor
Unser „alter“ Arbeitsplatz mit Leih-Monitor
Andere Ansicht inklusive Kabelsalat
Andere Ansicht inklusive Kabelsalat

In unserem Arbeitszimmer steht bereits ein höhenverstellbarer Schreibtisch samt 27 Zoll großem Dell-Monitor. Wir werden den LG 27QN880-B an unserem zweiten Arbeitsplatz einsetzen. Selbiger ist unser Esstisch im Wohnzimmer, den wir aufgrund der Pandemie zu einem zweiten Schreibtisch umfunktioniert haben. Dieser hat eine gute Höhe und ist mit einem soliden Bürostuhl versehen. Besonders freuen wir uns auf die 60 Watt starke Power-Delivery-Konnektivität via USB-C, kombiniert mit Pivot-Funktion und Schwenkarm. Wir wollen damit nicht nur das Bild, sondern auch die Ergonomie verbessern. Nach Feierabend und am Wochenende wollen wir außerdem wieder einen nutzbaren Esstisch haben, an dem man vielleicht sogar mal mit Freunden bequem sitzen und essen kann – sollte es zwischen Lockdown und Lockdown mal möglich sein.

Aufbau, Mechanik und Optik

Die Montage ging unverhofft sehr schnell: Halterung am Tisch festgeschraubt, Panel einrasten lassen, und schon steht alles. Nur wenige Momente später sind auch die Kabel durch die Kabelführung der Halterung verlegt und der Monitor bereit zur Nutzung. Beim ersten Montieren waren wir zu zweit. Wie wir später festgestellt haben, ist das Versetzen und Festschrauben an anderer Stelle aber auch alleine kein Problem und mit wenigen Handgriffen möglich.

Eine Person kann den Monitor-Arm problemlos montieren
Eine Person kann den Monitor-Arm problemlos montieren
Die Montage des Monitors an unserem Esszimmer-Tisch ist schnell erledigt
Die Montage des Monitors an unserem Esszimmer-Tisch ist schnell erledigt

Unser Tisch im Wohnzimmer hat keinen Rahmen, jedoch sorgen Verstärkungen auf der Unterseite der Tischplatte für zusätzliche Stabilität. Diese Leisten können die freie Positionierung der Halterung einschränken. Wir haben den Monitor auch testweise an unserem höhenverstellbaren Schreibtisch montiert. Hier war die Anbringung ebenfalls problemlos möglich. Wie in dem Bild unten zu sehen, ist die Tischkante allerdings aufgedoppelt. Hier muss man etwas aufpassen an welcher Stelle man die Halterung befestigt, damit diese einen wirklich guten Halt findet. In beiden Fällen war die Anbringung dennoch kein Problem, da sich die Position des Bildschirms durch den Arm so flexibel einstellen lässt, dass sich die wenigen Zentimeter Versatz leicht ausgleichen lassen.

Bei der Montage ist uns positiv aufgefallen, dass die Halterung des Monitors hinten am Schreibtisch kaum Platz benötigt und der Tisch so nicht unnötig „tiefer“ wird. Das war bei uns am Schreibtisch sehr wichtig, weil der Platz durch die Heizung begrenzt ist und der Tisch auch ohne die zusätzliche Halterung gerade so hinpasst. Der zusätzliche Zentimeter der Halterung war hier aber kein Problem.

Ansicht der Halterung von unten am Esstisch
Ansicht der Halterung von unten am Esstisch
Ansicht von unten am Stehschreibtisch. Bei der Montage auf eine gute Auflage achten!
Ansicht von unten am Stehschreibtisch. Bei der Montage auf eine gute Auflage achten!

Positiv überrascht hat uns auch das Netzteil: Wir benötigen nun nicht mehr unser extralanges Kabel mit Kaltgerätestecker, welches bisher im Einsatz war. Denn das Kabel zwischen Netzteil und Monitor hat ein zusätzliches Verbindungsstück, welches dieses nicht nur verlängert, sondern sich auch einfach trennen lässt, wenn man z. B. den Monitor versetzt oder die Verkabelung über das Wochenende lösen möchte.

Das Design des Monitors ist unauffällig und stilvoll und fügt sich dadurch gut in jedes Büro, aber auch in eine Wohnumgebung ein. Durch die versteckten Kabel und die schlanke Halterung ergibt sich insgesamt ein cleaner Look – dankenswerterweise nicht nur aus einem Blickwinkel, sondern von allen Seiten. Eine deutliche Verbesserung zu unserem Kabelsalat vorher. Die Halterung ist gut verarbeitet und wirkt hochwertig. Im Betrieb ist der schwarze Rand um das Bild in Summe (Panel und äußerer Kunststoffrahmen) eher breiter für die heutige Zeit, aber für uns vollkommen in Ordnung. Dieser ist hinter der Frontscheibe, lenkt so weder durch seine Oberfläche noch durch Spiegelungen ab und verschwindet im ausgeschalteten Zustand.

Der Monitor schien uns zunächst keine Status-LED zu besitzen. Letztendlich haben wir die Einstellung im Menü gefunden, um diese zu aktivieren. Sie pulsiert im Standby und ist bei Dunkelheit ziemlich hell und auffallend. Wir haben sie schnell wieder deaktiviert und freuen uns, dass der Bildschirm im Standby unauffällig ist. Das Display selbst ist matt. Wir empfinden das als sehr angenehm, da es störenden Reflexionen entgegenwirkt. Vor dem Bildschirm sitzend ergibt sich der Eindruck, er würde schweben, was unseren Gesamteindruck weiter verbessert.

Von vorne sieht der Monitor clean aus und wirkt fast schwebend
Von vorne sieht der Monitor clean aus und wirkt fast schwebend
Von hinten ist der Arbeitsplatz nun deutlich aufgeräumter
Von hinten ist der Arbeitsplatz nun deutlich aufgeräumter

Die mechanische Einstellung des Bildschirms funktioniert einfach und mühelos. Die Halterung ermöglicht einem hier sehr viele Freiheiten in alle Richtungen. Der Monitor lässt sich nicht nur horizontal wie vertikal neigen und in der Höhe verstellen, sondern auch um 280 Grad um die Achse der Halterung drehen. Darüber hinaus lässt sich der Abstand zum Betrachter flexibel einstellen.

Auch das Rotieren in den Pivot-Modus geht gut. Leider rastet der Bildschirm aber nicht in eine Endposition ein. Die Feinjustierung ist vertikal wie horizontal nicht sehr leichtgängig und flüssig. Das führt dazu, dass der Monitor nach dem Verstellen meistens zunächst etwas schräg steht. Es erfordert einiges an Hin und Her, bis er tatsächlich parallel zum Tisch ausgerichtet ist. Etwas störend ist, dass man so immer wieder etwas länger neu justieren muss, wenn man den Monitor mal im Stehen und dann wieder im Sitzen benutzen möchte. Dies wird kreative Menschen nicht stören, während es nach Symmetrie strebenden Menschen ein Dorn im Auge sein mag.

Welche Anschlüsse stehen zur Verfügung?

Wie erwartet sind hier USB-C (Daten & Power) sowie DC-In die zwei entscheidenden Anschlüsse. Eine positive Überraschung war der Headset-Ausgang, da ich auch bisher mein Standard-Headset zum Telefonieren am Notebook benutzt habe. Die weiteren Eingänge (DisplayPort und zweimal HDMI) sind für uns nicht weiter relevant. Viel wichtiger sind die zwei USB-Ports. Hier muss ich allerdings sagen, dass diese direkt mit Maus und Tastatur belegt werden. Webcam und USB-Headset müssen direkt an den Laptop. Wollen wir zeitweise noch den Konferenzlautsprecher von Jabra nutzen, muss leider umgesteckt werden.

Ein fehlendes Feature, das in unserem Anwendungsfall nicht wichtig ist, aber uns dennoch aufgefallen ist: Der Monitor verfügt nur über Anschlüsse zum Bildeingang. Es kann also z. B. nicht über einen HDMI-Ausgang ein zweites Display verbunden werden.

Die Anschlüsse hinten am Monitor: 2 x USB, 1 x Kopfhörer, 2 x HDMI-In, 1 x DisplayPort-In, 1 x USB-C und 1 x Strom.
Die Anschlüsse hinten am Monitor: 2 x USB, 1 x Kopfhörer, 2 x HDMI-In, 1 x DisplayPort-In, 1 x USB-C und 1 x Strom.

Das wichtigste Feature ist jedoch, dass mit nur einem Kabel am Laptop nicht nur sofort das Grund-Setup (Bildschirm, Maus und Tastatur) steht, sondern auch der Laptop mit Strom versorgt wird. Meine Sorge war, dass hier eventuell nicht eine volle Kompatibilität zwischen dem Power-Delivery des Monitors und unseren Notebooks herrscht. Hintergrund ist, dass ich bereits mit günstigen USB-C-Hubs und nicht ausreichend dimensionierten USB-C-PD-Netzteilen und/oder günstigen Kabeln schlechte Erfahrungen gemacht habe. Hier wurde das Notebook entweder nicht geladen, sogar entladen oder gab Fehlermeldungen aufgrund eines inkompatiblen Netzteils aus. Mit dem LG 27QN880-B war all dies jedoch kein Thema. Anstecken. Läuft.

Kompatibilität mit unseren Geräten

Der Monitor ist mit all unseren Geräten kompatibel: Wir konnten ohne Probleme sowohl unsere Arbeits-Laptops (ein ThinkPad X1 Yoga Gen. 4 und ein HP EliteBook x360 830 G7) als auch unseren privaten Laptop (ein Xiaomi Mi Notebook Air, auf dem Linux mit KDE läuft) nutzen. Wir haben das Display hierbei als „erweiterten Bildschirm“ genutzt. Die Erkennung über USB-C hat zuverlässig funktioniert. Es kam weder bei Bild noch USB zu Abbrüchen oder sonstigen Problemen. Die Akkus von allen Geräten wurden während des Betriebs geladen. Auch der kurze Test, in dem wir den Monitor via HDMI anstelle von USB-C angeschlossen haben, fiel erwartungsgemäß positiv aus.

Als Smartphones nutzen wir beide ein Samsung Galaxy S10e. Die Samsung-Modelle wechseln beim Anschließen automatisch in den Desktop-Modus von Android („Samsung DeX“). Liegen Maus und Tastatur noch bereit, reicht so das Smartphone, um den Monitor in einen vollwertigen Arbeitsplatz zu verwandeln.

Als wir den Multi-Monitor-Betrieb getestet haben, sind wir an die Grenzen unseres Setups vorgestoßen. Zunächst und mit niedrigsten Erwartungen habe ich den etwas betagten Xiaomi Mi Air angeschlossen. Hierbei hängt der vorhandene 27-Zöller von Dell schon an einem günstigen 7-in-1-USB-C-Hub mit HDMI-Out, wie man ihn zuhauf in den großen Elektronikläden findet. Den LG 27QN880 habe ich direkt via HDMI an das Notebook gesteckt. Zu meiner Überraschung hat der Xiaomi mit Linux und KDE auf Anhieb alles richtig gemacht, und ich schaute in drei Bildschirme hinein – klasse!

Nun wollte ich noch den Test mit einem Windows-Laptop abhaken. Zunächst ist es mir nicht gelungen, beim HP EliteBook mehr als einen externen Bildschirm zum Laufen zu bekommen. Versuch 1: LG via USB-C, den Dell via HDMI direkt im Laptop. Versuch 2: LG via HDMI direkt im Laptop, Dell via HDMI in den genannten USB-C-Hub. Wieder nur an einem Monitor ein Signal. Entmutigt habe ich noch die dritte mögliche Kombination versucht und beide Bildschirme via USB-C (LG nativ, Dell über den Hub) angeschlossen – Erfolg! Ich konnte in den Windows-Einstellungen nichts Verdächtiges finden und vermute, es liegt an der Hardware bzw. den Treibern von HP, dass diese bei Nutzung des HDMI-Ausgangs am Gerät alleine diesen nutzen. Die klare Empfehlung an alle, die mehr als einen externen Bildschirm nutzen möchten, ist es, eine Dockingstation zu verwenden. Sobald es die Situation zulässt, dass wir auf einen Arbeitsplatz reduzieren zu können, werden wir uns eine vernünftige USB-C-Dockingstation zulegen.

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