Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Ein gleichmäßig ausgeleuchtetes Display hat nicht nur Einfluss auf die subjektiv wahrgenommene Bildqualität, sondern wirkt sich auch positiv in Spielen oder auf farbverbindliches Arbeiten aus. Der Acer CB273U zeigt ein exzellent homogen ausgeleuchtetes Display. Die minimalen Aufhellungen in den Display-Ecken sind lediglich Aufhellungen dunkler Tonwerte aus dem Winkel, die der IPS-Technologie geschuldet sind.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
In der Spezifikationsliste auf der Produktseite und auch in der spartanischen Bedienungsanleitung des Acer CB273U finden wir keine Angaben zum statischen Kontrast, der aber für ein IPS-Panel typischerweise bei 1000:1 liegen sollte. Acer gibt lediglich den dynamischen Kontrastwert an, der bei 100 000 000:1 (ACM) liegen soll. Unsere Messungen ergaben ein durchschnittliches statisches Kontrastverhältnis von 948:1. Den niedrigsten Wert messen wir mit 900:1 bei 10 % Helligkeit, den höchsten bei 0 % (975:1) bzw. 30 % (974:1). Die Werte sind bis auf den Ausreißer bei 10 % über den gesamten Helligkeitsbereich sehr konstant.
Die Leuchtdichte bewegt sich zwischen minimal 39 cd/m² und maximal 350 cd/m² und stimmt mit den Herstellerangaben bezüglich maximaler Helligkeit exakt überein. Der Schwarzpunkt liegt dabei zwischen 0,04 cd/m² und 0,37 cd/m².
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Bei der Helligkeitsverteilung erreicht der Acer CB273U eine befriedigende durchschnittliche Abweichung von 8,9 % vom in der Display-Mitte gemessenen Referenzwert. Die höchste Abweichung von 15,7 % messen wir in der oberen rechten Display-Ecke. Subjektiv wirkt die Helligkeitsverteilung aber gleichmäßig, Abschattungen sind nicht zu erkennen. Das Ergebnis entspricht dem, was ein Monitor ohne Flächenhomogenitätskorrektur in der Regel zu leisten vermag.
Ein ausgezeichnetes Ergebnis zeigt der Acer CB273U hingegen bei der Farbreinheit, und das ist durchaus ungewöhnlich für einen Monitor in dieser Preisklasse. Sowohl die durchschnittliche Abweichung von 0,58 Delta C wie auch der Maximalwert von 1,11 Delta C in der rechten unteren Display-Ecke bleiben auf sehr niedrigem Niveau. Ein weiterer Pluspunkt, der nicht nur bei der Bildbearbeitung (aber natürlich insbesondere dort) ein großer Vorteil ist.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der Acer CB273U besitzt eine matte Oberfläche mit feinen Vertiefungen zur Diffusion. Im Datenblatt des Monitors findet sich keine Angabe zur Entspiegelung des Displays. In der Praxis werden Lichtreflexionen, solange keine zu helle direkte Lichteinstrahlung erfolgt, effektiv abgeschwächt.
Blickwinkel
Beim Blickwinkeltest zeigt der Acer CB273U das übliche Verhalten der IPS-Technologie. Die Farbwiedergabe bleibt selbst aus steilem Blickwinkel sehr stabil. Aus seitlichem Betrachtungswinkel nimmt lediglich der Kontrast ab, während der Weißpunkt recht konstant bleibt. Mit Blickwinkel von oben auf das Panel wird der Weißpunkt wärmer und bekommt einen leichten Gelbstich. Wenn das Panel mit Blick von unten betrachtet wird, ist genau das Gegenteil zu beobachten: Der Weißpunkt wird kälter, und es setzt ein leichter Blaustich ein.
Aufhellungen dunkler Tonwerte aus dem Winkel, die ein technisch bedingtes Verhalten von IPS-Panels sind, treten beim Acer CB273U ebenso in der üblichen Form auf. Sie sind weder besonders gering noch außergewöhnlich stark ausgeprägt.
Farbmetrische Tests
Farbraumvergleich in Lab (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in Lab ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziel: sRGB
sRGB: 98 % Farbraumabdeckung
Dem Acer CB273U gelingt mit 98 % eine sehr gute Abdeckung im sRGB-Farbraum. Gepaart mit der exzellenten Farbreinheit und dem überzeugenden Ergebnis nach Profilierung und Kalibration, kann der Monitor durchaus in der EBV eingesetzt werden.
Hallo liebe Redaktion,
ich finde eure Tests wirklich sehr gut, allerdings ein deutlicher Kritikpunkt: Wenn ein Monitor einen KVM Switch hat, muss der Test dessen eigentlich mit einfließen. Ein Officemonitor ohne KVM ist für mich in 2023 nicht mehr tragbar als Bewertung mit voller Punktzahl. Ich suche aktuell nämlich nach einem geeigneten Office Monitor, mit dem ich auch „etwas“ spielen kann. Leider kann man weder auf der HP den KVM Switch in der Monitorsuche filtern, noch werden diese ausreichend getestet. Ich hätte an sich fast den ACER gekauft, aber zum Glück bis zum Ende gelesen.
Es ist allerdings als Verbesserungsvorschlag zu sehen. Meine Meinung ist da aber recht fix: Ein KVM Switch muss getestet werden. Insbesondere „wie geht das“ mit diesem Gerät.
Servus Damian,
der Monitor war doch die Nr 2 in der Homeoffice 27- Zoll Bestenliste. Ist er jetzt rausgeflogen?
Ich denke, das verwechselst du. Der ist in der Top 10 Budgetmonitore 27 Zoll.
Guten Morgen in die Runde,
leider kann/muss ich BerndStein absolut Recht geben was die unzureichenden KVM-Optionen angeht.
Im Wesentlichen auf Basis dieses Testberichts habe ich mir den Monitor zugelegt, bin jedoch zunehmend frustriert, ob der miesen KVM-Usability.
Ständiges manuelles Wechseln des Video-Inputs sowie der Peripherie (USB B/C) trübt die Freude am guten Bild doch stark.
Vielleicht hat PRAD ja Möglichkeiten an ACER direkt heranzutreten bzgl. einer Stellungnahme/Aussicht auf ggf. softwareseitige Verbesserungen.
Ansonsten sollte, nein muss dies im Artikel erwähnt werden und in die Bewertung miteinfließen.
Beste Grüße
Ich habe im Fazit einen Hinweis erstellt. Ich denke, damit sollte jeder, dem die KVM-Funktionalität wichtig ist, informiert sein.
Nachtrag:
Ich hatte heute kurz die Hoffnung, dass ich eine KVM-Funktion „nachbilden“ kann, indem ich unter den verschiedenen Modi (Standard, Eco, Video etc.) jeweils ein passendes Paar aus Video- und USB-Input speichere und danach über die Modus-Auswahl die Eingänge umschalten kann. Wieder Fehlanzeige! Man kann in den Modi diverse Dinge speichern, nur eben die Eingänge nicht! Der Hersteller hat offenbar alles getan, das KVM-Feature möglichst unbenutzbar zu machen. Nach mehreren Stunden Probieren habe ich nun entnervt aufgegeben.
Eine allerletzte Anmerkung: Die Qualität des Handbuchs passt nahtlos zu Ergonomie/Bedienbarkeit. Selbst wenn man von völlig sinnfreien Formulierungen und Rechtschreibfehlern absieht, stellt sich mir die Frage, warum man dort Hinweise zur richtigen Atmung beim Benutzen des Monitors bekommt und eine Lötanleitung für Schnittstellenkabel obendrein. Okay, es ist nur die Pinbelegung der Stecker… Die Einstellmöglichkeiten im wenig intuitiven OSD-Menü werden dagegen nur oberflächlich gestreift.
Zum Schluss eine kleine Quizfrage zu einem Begriff aus dem Handbuch: Was ist ein „20-poliges Farbanzeige-Signalkabel“??? Wer’s weiß, darf sich eines zusammenlöten 🙂
Der Monitor ruht wieder in seiner OVP und geht am Montag zurück.
Frustrierte Grüße
Bernd
Hallo Damian,
ich habe den Acer auch wegen des Testberichts bei PRAD gekauft. Ein wichtiges Auswahlkriterium war für mich der integrierte KVM-Switch, weil ich den bisherigen Kabelsalat am externen USB-Switch loswerden wollte.
Vielleicht bin ich ja einfach zu blöd, den Monitor richtig zu bedienen, aber um zwischen zwei angeschlossenen Notebooks umzuschalten, brauche ich (nachlässig gezählte) 14 Klicks auf den Bedienknöpfen des Monitors: vier, um die Bildquelle umzuschalten, und weitere zehn (!!!) für das Umschalten des USB-Eingangs – im Untermenü „Systemeinstellungen“! Warum ich den USB-Eingang überhaupt getrennt vom Bildsignal umschalten muss, erschließt sich mir nicht. Mit meinem alten Monitor waren es drei Klicks – zwei am Monitor, einer am USB -Switch. Die sogenannten „Schnelltasten“ helfen hier überhaupt nicht, sie lassen sich mit allen möglichem (und unmöglichen) Funktionen belegen, nur nicht mit der Wahl der Signalquelle.
Ein KVM-Switch ist für mich etwas völlig anderes! Falls Du einen Tipp (vielleicht einen Link zu einer Anleitung?) für mich hast, der mein Problem löst, wäre ich Dir sehr dankbar.
Abgesehen vom beschriebenen Mangel gibt es noch weitere. Zuerst die Kleinigkeiten: Das Kabel-Management ist eher schlicht (eine Plastiknase), der Standfuß verrutscht auf meinem Schreibtisch sehr leicht – mein alter Monitor rutscht gar nicht. Aber damit könnte ich ohne Probleme leben.
Es gibt aber einen weiteren, aus meiner Sicht ziemlich krassen Designfehler. Falls man ein zweites Display unmittelbar neben dem Acer betreiben möchte (das ist im Office/Homeoffice nicht so unüblich), muss man sich entscheiden, worauf man lieber verzichten möchte: auf die Bedienung via OSD (rechts) oder aber auf die seitlichen USB-Ports (links)! Okay, man kann die Monitore mit entsprechendem Abstand aufstellen. Aber das geht auch anders, mein bisheriger Monitor beweist es.
Mein fünf Jahre alter Monitor konnte in Sachen Ergonomie so ziemlich alles besser. Darum kann ich die fünf vergebenen Punkte in den Kategorien Ergonomie und Bedienung/OSD überhaupt nicht nachvollziehen. Ansonsten ist mir nichts Weiteres negativ aufgefallen, allerdings habe ich den Monitor bisher auch nur für das Verfassen dieses Kommentars genutzt.
Für mich (bisher) leider ein klarer Fehlkauf.
Beste Grüße
Bernd
Hallo Damian, ich danke dir vielmals für diesen Testbericht. Ich habe nun 2 solche Monitore bei mir zu Hause stehen und bin sehr zufrieden. Ich wollte einen Monitor mit KVM Switch fürs Homeoffice und das EIZO Pendant EV2795 kostet mehr als doppelt so viel deshalb habe ich mich für Acer entschieden.