Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Messungen zum Kontrast eines OLED-Panels sind augenscheinlich nicht sinnvoll, insbesondere nicht für Geräte im Consumer-Bereich. Interessanter ist die maximale Luminanz oder wie der Monitor auf bestimmte Bildsituationen (z. B. ein flächiges Weißbild) reagiert und wie stark in solchen Situationen ABL („Auto Brightness Limiter“) greift.
ABL konnten wir während unseres Tests nicht ausmachen. Es greift anscheinend nicht oder sehr unauffällig. Die Helligkeitswerte für SDR wurden bei einem vollflächigen Weißbild ermittelt.
Mit einem Weißpunkt von D65 erreichen wir im SDR-Betrieb maximal 243 cd/m² und ab Werk mit nativem Weißpunkt 250 cd/m², was der Herstellerangabe von 250 cd/m² genau entspricht. Die Helligkeit kann auf ein Minimum von 18 cd/m² reduziert werden, was für das Arbeiten in komplett abgedunkelter Umgebung geeignet ist.
Detaillierte Informationen zur maximalen Helligkeit im HDR-Betrieb konnten wir weder im Handbuch noch in den Spezifikationen finden. Das Display ist nach VESA DisplayHDR True Black 400 zertifiziert. Bei einem APL von 10 % messen wir in fast allen Modi 435 cd/m² – bis auf „HDR Spitze“, wo wir 342 cd/m² ermitteln.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 bis 20 %.
Mit einer durchschnittlichen Helligkeitsabweichung von 1,07 % und einer maximalen Helligkeitsabweichung von 1,87 % wird in beiden Fällen ein perfektes und somit sehr gutes Ergebnis erreicht. Die Farbreinheit erzielt ebenfalls ein ausgezeichnetes Resultat. Das maximale Delta C liegt bei 1,6 und das durchschnittliche Delta C bei 0,99.
Coating
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der AOC AG326UD besitzt eine Glossy-Oberfläche und kommt ohne zusätzliche weiße Subpixel aus. Die RGB-Farbpixel sind in Größe und Anzahl unterschiedlich dimensioniert. Aufgrund der Pixelstruktur handelt es sich um ein QD-OLED-Panel der zweiten Generation.

Das dreieckige RGB-Subpixel-Layout der ersten Generation führt zu leichten Textsäumen. Die zweite Generation verbessert dies durch eine optimierte Subpixelgröße und -form mit mehr Pixelfüllung, was die Textdarstellung etwas verbessert.
Die Schrift wirkt etwas weniger harmonisch als bei einem klassischen RGB-Panel, aber Farbsäume, die oftmals kritisiert werden, haben wir nicht ausmachen können. Bei Büroarbeit und allgemeiner Nutzung sind uns keine Probleme bei der Darstellung von Schrift unter Windows 11 bei einer Skalierung von 125, 150 oder 175 % aufgefallen, obwohl dies je nach Nutzer natürlich variieren kann.
Blickwinkel
Die Herstellerangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne Monitore typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des AOC AG326UD bei horizontalem Blickwinkel von etwa ±60 Grad.
Aufgrund der selbstleuchtenden Pixel gibt es nahezu keine Einschränkungen bezüglich des Blickwinkels. Bei sämtlichen Blickrichtungen bleiben sowohl die Farben als auch der Kontrast stabil.
Interpolation
Ein Schärferegler ist im OSD nicht vorhanden. Wir testen die Interpolation über HDMI und DisplayPort. Die Interpolation über DisplayPort ist aber nur bei den SD- und HD-Auflösungen möglich, daher sind die Ergebnisse in der unteren Tabelle am HDMI-Eingang ermittelt worden. Die Schärfe in der nativen Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1920 x 1080 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte erreicht wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf. Insgesamt ist das Ergebnis als ausgesprochen gut zu bezeichnen.
Im PC-Betrieb sollte die Skalierung der Grafikkarte überlassen werden, die das Bildsignal als Vollbild, Seitenverhältnis oder 1:1 wiedergeben kann. Da wir aber die Möglichkeiten des AOC AG326UD testen wollen, haben wir in den Einstellungen der Grafikkarte festgelegt, dass das Anzeigegerät die Skalierung übernehmen soll und ein 1:1-Bild von der Grafikkarte ausgegeben wird. Beim Test der 1:1-Darstellung wird ein Vollbild zugespielt.
Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet das Gerät unter DisplayPort lediglich die Optionen „Breitbild“, „Seitenverhältnis“ und „4:3“. Die im Handbuch zusätzlich genannten Skalierungsoptionen wie „1:1“, „17“ 4:3“, „19“ 4:3“, „19“ 5:4“, „19“W 16:10“, „21,5“W 16:9“ usw. stehen lediglich unter HDMI zur Verfügung. Die Einstellung kann auf der dritten Seite der Rubrik „OLED Care/Extra“ vorgenommen werden.
Die Skalierungsmöglichkeiten des AOC AG326UD sind nur über HDMI sinnvoll nutzbar. Lediglich das Seitenverhältnis 16:10 kann der Monitor nicht darstellen. Deutlich komfortabler ist es natürlich, die Interpolation am PC der Grafikkarte zu überlassen.
Hallo Herr Blohm,
ich habe diesen Monitor jetzt seit ein paar Tagen auf meinem Schreibtisch stehen. Vorher stand ein 19-Zöller von Eizo (Flexscan l778) dort, mit gefühlt der halben Displayfläche.
Ausschlaggebend für den Kauf ist gewesen, dass z. B. grafikfähige 32-Zöller von Benq wie der PD3225U z. T. deutlich mehr kosten und die Farbwiedergabe, Graustufendarstellung und Ausleuchtung in der Werkseinstellung für sRGB nicht besser ist.
Das Rauschen der Lautsprecher ist bei meinem Exemplar nicht hörbar, wenn ich am Schreibtisch arbeite, nur wenn man mit dem Ohr der Rückseite nahe kommt (Einstellung Lautstärke „50“).
Ich bin mit dem Bildschirm sehr zufrieden.
Viele Grüße
Guten Tag Herr Blohm,
eigentlich haben Sie mir mit Ihrem Test des AOC-Monitors die Kaufentscheidung leicht gemacht. Ich wollte nur eine zweite Meinung über die glänzende Oberfläche und das störende Brummen der Lautsprecher einholen. Dabei stieß ich auf einen ähnlichen Test auf Hardwareluxx.de von Andreas Kaspar. Herr Kaspar hat nicht nur die Geräusche der Lautsprecher ebenso als lästig empfunden, er hat auch mit Kalorimeter und Software die Farbreinheit der vorbelegten Presets für sRGB und DCI-P3 gemessen – wie es scheint leider in der hellsten Einstellung. Die Messungen ergaben kein gutes Ergebnis beim Weißpunkt, Gamma, RGB-Balance und der Graustufendarstellung.
Viele Grüße und vielen Dank für den informativen und ausführlichen Test
Philip Grazianski