Test AOC CU34E4CW: Business-Monitor mit EPEAT Gold und 5 Jahren Garantie
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PbP und PiP

PbP steht für „Picture by Picture“ und bezieht sich auf eine Funktion, die es ermöglicht, zwei Quellen gleichzeitig auf einem Bildschirm anzuzeigen. Bei der Verwendung von PbP teilt das Gerät den verfügbaren Bildschirmbereich in separate Abschnitte auf und zeigt die Inhalte der verschiedenen Eingangsquellen gleichzeitig nebeneinander an.

Dies kann nützlich sein, wenn Sie mehrere Geräte – zum Beispiel einen zweiten Computer oder einen Laptop – mit dem AOC CU34E4CW verbinden und den Inhalt jeder Quelle gleichzeitig im Blick behalten möchten. Dafür bietet der Bildschirm ausreichend Anschlüsse. HDMI 1, HDMI 2, USB-C 1 und DisplayPort stehen zur Verfügung und können miteinander kombiniert werden. Jeder Teil des Displays zeigt dann den Inhalt einer Quelle.

Im Fall des AOC CU34E4CW wird der Bildschirm in der Mitte geteilt, sodass für jede Quelle 1720 × 1440 Bildpunkte zur Verfügung stehen. Auf das Seitenverhältnis kann kein Einfluss genommen werden. Im OSD des PbP-Modus können die beiden anzuzeigenden Quellen ausgewählt und die Seiten auf dem Bildschirm gewechselt werden.

Aus unserer Sicht ist es am sinnvollsten, auf beiden Seiten eine Auflösung von 1720 × 1440 für einen PC oder ein Notebook einzustellen. Ansonsten sind unten und oben schwarze Balken zu sehen, und die Fläche wird nicht optimal genutzt. Diese Auflösung bietet Windows auch direkt an. Es steht ausreichend Platz bereit, und ein vernünftiges Arbeiten ist möglich.

PiP steht für „Picture in Picture“ und bezeichnet eine Funktion, die es ermöglicht, eine weitere Quelle gleichzeitig auf einem Monitor darzustellen. Dabei wird in einer der vier Ecken des Bildschirms ein kleines Fenster angezeigt.

Dies kann nützlich sein, wenn man während der Arbeit gleichzeitig ein Video anschauen möchte. Zum Arbeiten ist der PiP-Modus weniger geeignet, da die Darstellungsgröße des Fensters hierfür zu klein ist. Es gibt drei Fenstergrößen („groß“, „mittel“ und „klein“), die in jeder Ecke dargestellt werden können. Das kleine Fenster ist aus unserer Sicht am geeignetsten, da das große Fenster fast ein Viertel der Gesamtfläche einnimmt. Die oben genannten Signaleingänge können auch im PiP-Modus als Signalquelle im OSD definiert werden. Die Skalierung des Fensters (21:9-Format) ist fest und kann nicht angepasst werden. Hauptbild und eingeblendetes Fenster können im OSD gewechselt werden. Ein Video im 16:9-Format wird mit seitlichen schwarzen Balken dargestellt.

Der Ton kann der jeweiligen Signalquelle sowohl unter PbP und PiP entsprechend zugeordnet werden. Auch der KVM-Switch funktioniert einwandfrei, allerdings muss manuell umgeschaltet werden.

Lautsprecher

Die beiden eingebauten Lautsprecher haben laut Datenblatt eine Ausgangsleistung von je 5 Watt, wovon aber nichts zu bemerken ist. Die Lautsprecher klingen wie die typischen 1-Watt-Lösungen, die üblicherweise in Monitoren verbaut werden. Volumen und Bässe fehlen völlig. Für Systemtöne oder Videokonferenzen sind sie nutzbar, allerdings verursachen sie ein leises, aber dennoch hörbares Grundrauschen.

Tonsignale verarbeitet das Gerät an allen Eingängen, die auch Videosignale entgegennehmen. Die Ausgabe ist über die integrierten Lautsprecher oder über den Kopfhörerausgang möglich.
Alternativ nutzt man den Kopfhörerausgang, dann ist auch das Grundrauschen weg.

Audiovisuelle Medienwiedergabe

Das Testgerät verfügt über zwei HDMI-Schnittstellen für HD-Zuspieler. Der Ton wird über die Lautsprecher ausgegeben. Für die folgenden Tests wurde ein Google Chromecast per HDMI-Kabel angeschlossen.

Skalierung und Bildraten

Für die Beurteilung spielen wir Bildsignale in 720p, 1080p und 2160p zu. 480p und 576p werden nicht unterstützt. Obwohl der AOC CU34E4CW keine native 4K-Auflösung darstellen kann, nimmt er zumindest 4K-Material entgegen. Die Wiedergabe war unter 2160p, 1080p und 720p mit 50 und 60 Hz möglich. 24 Hz konnten dagegen nicht angezeigt werden.

Die fehlerhafte Skalierung macht sich leider auch in diesem Szenario bemerkbar. 2160p kann ausschließlich als Vollbild dargestellt werden, die Interpolationseinstellungen sind ausgegraut. Unter 1080p und 720p steht die Option im OSD zwar zur Verfügung, auswählbar sind aber nur Vollbild und 1:1. Die wichtige Einstellung „Seitengerecht“ fehlt ebenfalls.
Insofern werden alle 16:9-Auflösungen verzerrt auf 21:9 gestreckt.

Farbmodelle und Signallevel

Der AOC CU34E4CW verarbeitet digitale RGB- und YCbCr-Farbmodelle. Bei Anschluss über die HDMI-Schnittstelle wird automatisch Videolevel (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235) gewählt und somit der richtige Schwarzpegel angezeigt. So werden Weiß und Schwarz korrekt dargestellt, und es entsteht kein flaues Bild. Sollte es mal nicht passen, bietet das OSD allerdings keine Möglichkeit, manuell einzugreifen.

Overscan

Overscan bedeutet, dass die Ränder des Bildes über die Bildschirmränder hinaus verborgen sind, und zwar so, als wäre das Bild vergrößert. Eine entsprechende Option bietet der AOC CU34E4CW nicht.

HDR

Der AOC CU34E4CW bietet HDR10-Unterstützung. Wird ein HDR-Signal erkannt, erscheint im OSD der Menüpunkt „HDR“ statt der sonst vorhandenen „Voreingestellten Modi“. Im OSD stehen unter „HDR“ folgende Optionen zur Verfügung: „Aus“, Display HDR“ (168 cd/m²), „HDR – Bild“ (238 cd/m²), „HDR – Film“ (258 cd/m²) und „HDR – Spiel“ (248 cd/m²).

Erkennt der Monitor ein HDR-Signal, zum Beispiel vom Chromecast, schaltet der Bildschirm direkt in den HDR-Modus. Die Werte in Klammern stellen den gemessenen maximalen Helligkeitswert im jeweiligen Modus dar (APL 10 %).

Die Lichtausbeute liegt um 250 cd/m², was keinen besonderen HDR-Effekt ermöglichen kann. Zumindest ist es möglich, HDR-Material anzuzeigen. Verwundert hat uns dagegen der Modus „Display HDR“, da der Monitor überhaupt keine DisplayHDR-Spezifizierung besitzt. Zudem wird bei Auswahl dieses Modus das Bild deutlich abgedunkelt, was ihn somit völlig unbrauchbar macht.

Wer unter Windows in HDR spielen oder ein Video ansehen möchte, muss HDR unter Windows aktivieren und entsprechende Einstellungen vornehmen.

Die HDR-Umsetzung ist rudimentär ohne wirklichen Nutzen, zumal das Seitenverhältnis bei der externen Zuspielung von 16:9-Material auch noch verzerrt dargestellt wird, weil alles auf Vollbild gestreckt wird.

Bewertung

3.8

(GUT)

Fazit

Der AOC CU34E4CW wird als Business-Monitor im B2B-Segment vermarktet, und so wollen wir ihn auch bewerten.

Die Ausstattung ist überzeugend: Vier digitale Signaleingänge, eine Ladeleistung von 90 Watt, eine gute, 5 MP starke Windows-Hello-Webcam, eine hervorragend umgesetzte KVM-Funktionalität, PiP und PbP, eine gute ergonomische Funktionalität ohne Pivot, ein LAN-Anschluss, eine EPEAT-Gold-Zertifizierung sowie fünf Jahre Garantie. Das alles kann sich sehen lassen.

Die integrierten Lautsprecher konnten uns bezüglich der Klangqualität nicht überzeugen, eignen sich aber zumindest für die Systemtöne des Betriebssystems oder für Videokonferenzen. Leider verursachen sie ein leises Grundrauschen, was man durch das Stummschalten allerdings komplett verhindern kann.

Die Bildqualität des 34 Zoll großen Curved-Monitors ist bei mittiger Ansicht ausgesprochen gut, die Farbdarstellung ist gelungen. Durch die maximale Farbabweichung im sRGB-Modus und nach der Kalibrierung eignet sich der Monitor jedoch nicht für eine farbverbindliche Bildbearbeitung.

Etwas ungewöhnlich für einen Bildschirm im B2B-Segemnt sind die zahlreichen Gaming-Funktionen. Sie ergeben bei der Ausrichtung des AOC CU34E4CW wenig Sinn, können aber alle Nutzer begeistern, die einen Monitor für das Home-Office suchen. Zwar machen 120 Hz Bildwiederholfrequenz, eine Reaktionszeit von 4 ms (GtG) und Adaptive Sync sicherlich noch keinen High-End-Gaming-Bildschirm, dennoch dürfte die Ausstattung für moderate Spieler ausreichen.

Die Interpolation sollte der Grafikkarte überlassen werden, denn bei externen Geräten wie einem Chromecast zeigt der AOC CU34E4CW stets ein Vollbild, was bei 16:9-Formaten zu einer verzerrten Darstellung führt.

Im Handel soll der AOC CU34E4CW ab Mitte/Ende Oktober zu einem Preis von 509 Euro (UVP) erhältlich sein. Einige wenige Angebote sind in den Preissuchmaschinen von knapp unter 500 Euro zu finden. Wir halten das Preis-Leistungs-Verhältnis für ausgesprochen gut. Alternativen mit identischer Ausstattung gibt es am Markt faktisch nicht, und die fünfjährige Garantie ist bei diesem Preis umso beeindruckender.

Testlogo AOC CU34E4CW

Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den CU34E4CW von AOC zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.

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