Test EIZO CS2400S: Einstiegs­modell auf Referenz-Niveau
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Ausleuchtung

Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.

Ausleuchtung des IPS-Panels bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung des IPS-Panels bei verlängerter Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung

Bei mittiger Sitzposition sind vor allem unten in den Ecken leichte und primär blickwinkelbedingte Aufhellungen zu erkennen. Am Rand rechts in etwa mittig lässt sich eine schwache Einstrahlung erahnen, die erst beim Bild mit stark verlängerter Belichtungszeit so richtig sichtbar wird. Im Gegensatz zu den Eck-Aufhellungen verschwindet sie auch bei lotrechter Betrachtung nicht vollständig. Sie ist allerdings in jedem Fall so dezent, dass man schon bewusst danach suchen muss, um sie überhaupt wahrzunehmen.

Glow-Effekt horizontal
Glow-Effekt horizontal
Glow-Effekt von schräg oben
Glow-Effekt von schräg oben

Weicht man von der mittigen Sitzposition ab, wird die bei IPS-Panels übliche Aufhellung des gesamten Displays sichtbar. Sie ist aber nur unterdurchschnittlich ausgeprägt und ferner völlig farbneutral – und zwar unabhängig von der Blickrichtung (bestenfalls mit rötlicher Tendenz, jedoch dafür gleichmäßig über den gesamten Bildschirm). Bei anderen Monitoren sind hier oft farbige Wolken zu beobachten, beim EIZO CS2400S dagegen überhaupt nicht.

Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt. Beim EIZO CS2400S waren aber keinerlei Anpassungen notwendig, da er nicht nur per Lippenbekenntnis, sondern tatsächlich ab Werk perfekt auf D65 kalibriert zu uns kam. Daher gibt es auch keine Unterschiede zwischen „ab Werk“ und „kalibriert“ bei unseren Messungen.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Alle ColorEdge-Geräte von EIZO (auch die CS-Serie) verfügen mit dem „Digital Uniformity Equalizer“ (DUE) über eine spezielle Funktion zur Gleichförmigkeitsoptimierung. Mit der Option „DUE Priority“ kann entweder einer möglichst gleichmäßigen Ausleuchtung (Uniformity) oder hohen Helligkeits- und Kontrastwerten der Vorrang gegeben werden.

Die Option muss in den Administrator-Einstellungen oder über die Software ColorNavigator geändert werden und bleibt dann von der Rücksetzung auf Werkseinstellungen unberührt. Die Hardware-Kalibrierung steht immer in Abhängigkeit von dieser Option. Ändert man sie, muss das Gerät auch neu kalibriert werden.

Die Helligkeit wird jetzt auch beim EIZO CS2400S nicht mehr wie sonst üblich in Stufen von 0 bis 100, sondern in konkreten cd/m²-Angaben eingestellt. Das macht das Einstellen der gewünschten Zielhelligkeit wesentlich einfacher. Die Reglerpositionen sind dabei sehr zuverlässig und stimmen bis 190 cd/m² praktisch exakt mit unseren Messungen überein. Ferner ist dadurch der Regelbereich viel feiner einstellbar, als das sonst üblich ist.

Der Reglerbereich reicht beim EIZO CS2400S von 40 bis 450 cd/m² und geht damit noch über die Herstellerangabe für die Maximalhelligkeit von 410 cd/m² hinaus. Mit der Einstellung „DUE Uniformity“ färbt sich der Helligkeitsregler ab 340 cd/m² als Warnhinweis allerdings lila. Ein weiteres Hochregeln des Helligkeitsregler bringt dann keinen realen Helligkeitszuwachs mehr. Wir haben hier daher auch nur den Reglerbereich von 40 bis 340 cd/m² (Schrittweite 30 cd/m²) verwendet.

Mit der Einstellung „DUE Helligkeit“ färbt sich der Helligkeitsregler erst ab 400 cd/m² lila. Dementsprechend haben wir hier den Reglerbereich von 40 bis 400 cd/m² (Schrittweite 36 cd/m²) verwendet.

Diagramm: Helligkeits- und Kontrastverlauf des EIZO CS2400S – DUE „Uniformity“
Helligkeits- und Kontrastverlauf des EIZO CS2400S – DUE „Uniformity“
Diagramm: Helligkeits- und Kontrastverlauf des EIZO CS2400S – DUE „Helligkeit“
Helligkeits- und Kontrastverlauf des EIZO CS2400S – DUE „Helligkeit“

Das Kontrastverhältnis des IPS-basierten Wide-Gamut-Panels gibt EIZO mit 1350:1 an, die Maximalhelligkeit mit 410 cd/m². Mit der Option „DUE Brightness“ ist der CS2400S mit 1210:1 auch nahe dran und erzielt einen ausgezeichneten Kontrast. Die Maximalhelligkeit messen wir mit 399 cd/m².

In der Regel wird man den EIZO CS2400S aber mit der Option „DUE Uniformity“ – also optimaler Bildhomogenität – betreiben. Hier sinkt die Maximalhelligkeit zwar, ist aber mit 342 cd/m² immer noch auf dem sonst üblichen Niveau. Das Kontrastverhältnis ist mit 1000:1 auch hier sehr gut. Herunterregeln lässt sich die Leuchtdichte in beiden Modi auf ein Minimum von 39 cd/m².

Bei der Maximalhelligkeit liegen unsere Messungen mit der Option „DUE Brightness“ nur 3 % unter der Herstellerangabe. Dennoch könnte man sich fragen, wieso der Hersteller 410 cd/m² angibt, wenn der Monitor doch bereits bei 400 cd/m² „abregelt“.

Die erreichbare Maximalhelligkeit ist tatsächlich auch von anderen Parametern abhängig, die der EIZO CS2400S auch bei seinem Warnhinweis berücksichtigt. Die höchste Position des Helligkeitsreglers ohne Lilafärbung haben wir bei 411 cd/m² gefunden, wenn man die Farbtemperatur auf „Nativ“ setzt. Nach unseren Messungen erreicht man dann 407 cd/m² bei einer Farbtemperatur von 7500 K.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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