Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in Prozent und das ebenfalls gemittelte Delta C (also die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Die Flächenhomogenität ist insgesamt befriedigend. Während die Helligkeitsverteilung keinen Anlass zur Kritik gibt, ist der Farbdrift zu den Rändern hin etwas erhöht. Merklich gleichmäßigere Resultate lassen sich bei dieser Panel-Größe aber erst durch einen internen Flächenabgleich erzielen.
Helligkeit, Schwarzwert, Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus, als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder, als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Leuchtdichte Weiß (Color Mode User):
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800K | D50 |
100% | 337,5 cd/m² | 307,4 cd/m² | 327,9 cd/m² | 302,7 cd/m² |
50% | – | 167,8 cd/m² | – | – |
0% | – | 1,7 cd/m² | – | – |
Leuchtdichte Schwarz (Color Mode User):
Helligkeit | |
100% | 0,41 cd/m² |
50% | 0,23 cd/m² |
0% | – |
Mit D65 als Weißpunkt erreichen wir eine maximale Leuchtdichte von knapp 310 cd/m². Das liegt im Bereich der Werksangabe. Ungewöhnlich ist die Möglichkeit zur Absenkung bis auf weniger als 2 cd/m². Ein Kontrastverhältnis von rund 750:1 wird fast über die gesamte Spannbreite der Helligkeitseinstellungen eingehalten.
Unterhalb von fünf Prozent stoßen wir mit unseren Messgeräten an die Grenzen ihrer Präzision. Die Leuchtdichte wird zumindest oberhalb dieser Schwelle vollständig über Intensitätsveränderungen der Hintergrundbeleuchtung angepasst. Mit nativem Weißpunkt steigt das Kontrastverhältnis auf über 800:1.
Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Allerdings werden weitere, farbmetrische Veränderungen nicht oder nur unzureichend in die Angabe einbezogen.
Das IPS-Panel des Eizo EV3237 überzeugt durch seine hohe Blickwinkelstabilität. Farbton- und Gradationsveränderungen sind gegenüber Bildschirmen mit VA-Panel deutlich reduziert.
Diese Eigenschaften erlauben eine großflächige Anzeige farbkritischer Inhalte. Mit zunehmendem Winkel leidet vor allem der Kontrast, das Bild wird insgesamt flauer. Dunkle Tonwerte erscheinen stark aufgehellt. Der Effekt ist, abhängig vom Sichtabstand, bereits bei frontaler Betrachtung sichtbar. Diese technologiebedingte Schwäche kann derzeit nur durch das Aufbringen spezieller Polarisationsfolien abgemildert werden.
Farbmetrische Tests
Farbraumvergleich in Lab (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, AdobeRGB, ECI-RGB v2, ISO Coated v2 (ECI) – FOGRA39
Farbraum | Abdeckung |
ISO coated V2 | 95 % |
sRGB | 98 % |
AdobeRGB | 80 % |
ECI-RGB v2 | 73 % |
Der erzielte Farbumfang erlaubt farbsicheres Arbeiten im sRGB-Arbeitsfarbraum. Größere RGB-Arbeitsfarbräume werden nicht hinreichend abgedeckt. Einschränkungen ergeben sich auch im Rahmen der Proof-Simulation, selbst wenn die durch die FOGRA39-Charakterisierungsdaten beschriebene Offset-Druckbedingung noch größtenteils reproduziert werden kann. Hier sollte auf einen Monitor mit höherem Farbumfang zurückgegriffen werden.
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.
Farbmodus: User (Werkseinstellung)
Der Eizo EV3237 überzeugt schon in der Werkseinstellung durch seine ausgezeichnete Graubalance. Alle von uns erfassten Parameter korrelieren gut mit den jeweiligen Einstellungen im OSD.
Farbmodus sRGB im Vergleich mit sRGB
Der sRGB-Bildmodus hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Eine zielgerichtete Farbraumtransformation ist nicht umgesetzt, daher kommt es zu relativ hohen Abweichungen in den bunten Farben. Letztlich handelt es sich bei diesem Bildmodus um eine Kopie der Werkseinstellung mit größtenteils fixierten Parametern. Eine präzise Reproduktion entsprechender Inhalte ist in nicht Farbmanagement-fähigen Anwendungen somit nicht möglich.