Latenzzeit
Die Latenzzeit (auch Input-Lag genannt) eines Monitors ist insbesondere beim Spielen ein wichtiger Faktor, da sie beeinflusst, wie schnell Eingaben (z. B. Mausbewegungen oder Tastenklicks) auf dem Bildschirm angezeigt werden. Ein Wert von unter 5 ms kann als sehr gut angesehen werden und ist ideal für professionelles Gaming und E-Sport, da sie schnelle Reaktionen erfordern. Werte zwischen 5 und 10 ms eignen sich noch für ambitionierte Spieler und Videobearbeiter. Als durchschnittlich sind Werte zwischen 10 und 25 ms anzusehen, was für die meisten Nutzer ausreichend für alltägliche Aufgaben ist. Ab 25 ms können bei schnellen Bewegungen Verzögerungen auftreten, wodurch solche Zeiten für anspruchsvolle Anwendungen nicht mehr empfehlenswert sind.
Wir haben die Latenzzeit in der nativen Auflösung (1920 x 1080) bei 60 und 100 Hz am DisplayPort gemessen.
Im Mittel beträgt die Latenz bei 100 Hz 7,3 ms und bei 60 Hz 11,1 ms, was für einen Business-Monitor ein praxistauglicher Wert ist.
Gaming
Der LG 24BA560-B ist ein Monitor für den Einsatz im Büro oder im Home-Office. Er verfügt über eine Bildwiederholfrequenz von 100 Hz und vier Overdrive-Stufen („Aus“, „Normal“, „Schnell“ und „Schneller“). Sync-Technologien hat das Display nicht implementiert.
Der Vollständigkeit halber haben wir einige Tests über Blur Busters durchgeführt, um zumindest eine kurze Aussage über die Spieletauglichkeit treffen zu können.
Die Bewegungsunschärfe ist bei 100 Hz natürlich nicht optimal, aber besser als bei 60 Hz. In der Praxis sind Ghosting-Effekte in den Overdrive-Stufen („Aus“ und „Normal) erkennbar, insbesondere je dunkler der Hintergrund ist. Ghosting ist ein Artefakt der Nachlaufbewegung. Es wird durch asymmetrische Pixelübergänge verursacht: Übergänge zwischen zwei Farben können in der einen Richtung schneller sein als in der anderen Richtung. Die Overdrive-Stufe „Schnell“ (Standard) liefert das beste Ergebnis.
Moderate Korona-Effekte konnten wir nur in der höchsten Stufe „Schneller“ ausmachen, was sich mit unseren Messungen der RGB-Überschwinger deckt. Koronas sind Nachzieheffekte, die durch die Beschleunigung der Reaktionszeit (Overdrive) verursacht werden. Die Pixel können über ihren endgültigen Farbwert hinausschießen, bevor sie zurückspringen, was zu einem hellen inversen Geisterbild führt.
Mit „Schnell“ hat LG die optimale Overdrive-Stufe ab Werk voreingestellt.
Wer einen Bildschirm zum Spielen sucht, sollte Modelle mit einer Bildwiederholfrequenz von 144 Hz und mehr nutzen. Mit dem LG 24BA560-B kann man sicherlich Strategietitel spielen, aber für Ego-Shooter oder Rennspiele ist das Gerät nicht die richtige Wahl.
Lautsprecher
Der LG 24BA560-B ist mit zwei internen 2-Watt-Lautsprechern ausgestattet, deren Leistung den Erwartungen an eine solche Lösung entspricht. Die Klangqualität ist nicht optimal, da es den Lautsprechern an Bass und Volumen fehlt. Der Regelbereich ist begrenzt. Wir haben den Lautstärkewert des Monitors auf 50 eingestellt und die Lautstärke über Windows reguliert. Für Filme sind die Klanggeber durchaus geeignet, für Musik jedoch weniger. Bei der Wiedergabe von Stimmen, wie etwa in Videokonferenzen oder Schulungsvideos, können sie ebenfalls verwendet werden.
Die Nutzung des vorhandenen Kopfhörerausgangs ist jedoch vorzuziehen. Die Lautsprecher werden automatisch stummgeschaltet, sobald ein Kopfhörer angeschlossen wird. Wer auf seinem Monitor Musik oder Filme mit vollem Klang genießen und keine Kopfhörer verwenden möchte, kommt um externe Klanggeber nicht herum. Dies ist allerdings bei den meisten PC-Bildschirmen mit Standard-Lautsprechern der Fall.
Audiovisuelle Medienwiedergabe
Das Testgerät verfügt über eine HDMI-Schnittstelle für HD-Zuspieler. Der Ton wird über die Lautsprecher oder den Audio-Ausgang (Kopfhörer) ausgegeben, sofern er belegt ist. Für die folgenden Tests wurde ein Google Chromecast per HDMI-Kabel angeschlossen.
Skalierung und Bildraten
Für die Beurteilung spielen wir Bildsignale in 480p, 576p, 720p und 1080p zu. Wählt man im OSD für die Skalierung „Vollbild“ oder „Original“ aus, können alle Signale korrekt dargestellt werden. Die Wiedergabe war unter 1080p und 720p mit 50 und 60 Hz möglich, 24 Hz dagegen nicht.
Farbmodelle und Signallevel
Beim Videolevel und Farbraum muss auf die verbaute Automatik vertraut werden, manuelle Anpassungen sind in beiden Bereichen nicht möglich. Dies kann vor allem bei etwas exotischeren Zuspielungen zu Farbverfälschungen führen.
Allerdings kann man unter HDMI den Schwarzwert anpassen, der auf „Tief“ steht. Im Handbuch ist die Erklärung dazu, dass damit die Offset-Stufe eingestellt wird. Darunter versteht man die Anpassung der Helligkeit des Eingangssignals, insbesondere in den dunkleren Bereichen des Bildes. Sie verändert den Schwarzwert und die Details in den Schattenbereichen, ohne den gesamten Kontrast oder die Helligkeit des Bildes drastisch zu beeinflussen. Im Wesentlichen verschiebt die Offset-Stufe den „Nullpunkt“ der Schwarztöne und bestimmt, wie hell oder dunkel der Monitor die dunkelsten Bildbereiche interpretiert.
Das hat nach unserem Verständnis aber nichts mit den Dynamikbereichen (16–235 oder 0–255) zu tun.
Overscan
Overscan bedeutet, dass die Ränder des Bildes über die Bildschirmränder hinaus verborgen sind, und zwar so, als wäre das Bild vergrößert. Der LG 24BA560-B bietet keine entsprechende Option.
Bewertung
Gehäuseverarbeitung und Mechanik: | |
Ergonomie: | |
Bedienung/OSD: | |
Energieverbrauch: | |
Geräuschentwicklung: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Blickwinkelabhängigkeit: | |
Kontrast: | |
Ausleuchtung (Schwarzbild): | |
Bildhomogenität (Helligkeitsverteilung): | |
Bildhomogenität (Farbreinheit): | |
Farbraumvolumen (sRGB): | |
Vor der Kalibration (Graust. Werksmodus): | |
Vor der Kalibration (sRGB): | |
Nach der Kalibration (sRGB): | |
Nach der Kalibration (Profilvalidierung): | |
Interpoliertes Bild: | |
Gaming: | |
Medienwiedergabe (PC): | |
Medienwiedergabe (externe Zuspielung): | |
Preis-Leistungs-Verhältnis: | |
Preis (inkl. MwSt. in Euro): |
ab 118,89 € *
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Gesamtwertung: |
4.1 (GUT) |
Fazit
Der 24BA560-B ist nach dem 24BA850-B das zweite Modell der neuen BA-Serie von LG, das wir ausführlich getestet haben, und gehört zu den günstigeren Varianten. An digitalen Schnittstellen stehen HDMI und DisplayPort zur Verfügung, und wer noch ältere Hardware an den Monitor anschließen möchte, wird den analogen D-Sub-Eingang zu schätzen wissen.
An der subjektiven Bildqualität gibt es nichts auszusetzen, selbst im direkten Vergleich mit dem doppelt so teuren 24BA850-B im Dual-Monitor-Betrieb ist die Farbdarstellung gelungen. Wer das Gerät kalibrieren möchte, erreicht eine verbesserte Farbgenauigkeit. Von den RGB-Werten sollte man aber tunlichst die Finger lassen.
Ergonomisch bietet der Proband alles, was man im Business-Segment erwarten darf, und Anwender kommen auf ihre Kosten. Der Stromverbrauch ist gering, und das Modell ist EPEAT-Silber-zertifiziert. Interessant ist der günstige 24-Zöller, wenn man ihn mit einem besser ausgestatteten Modell der BA-Serie kombiniert, um den Bildarbeitsplatz kostengünstig zu erweitern.
Der LG 24BA560-B wird im Onlinehandel für rund 155 Euro angeboten, was angesichts der gezeigten Leistung ein guter Preis ist. Zum Zeitpunkt des Tests war das Gerät nur in wenigen Shops gelistet. Die Garantiezeit beträgt drei Jahre. Wer einen günstigen Business-Monitor sucht, sollte den LG 24BA560-B auf jeden Fall in die engere Auswahl einbeziehen.
Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den 24BA560-B leihweise von LG zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.
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