Test LG 27GK750F-B – perfekte Symbiose von FreeSync und 240 Hz
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Backlight

Das Hintergrundlicht des Monitors wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der Monitor auch bei reduzierter Helligkeit für längere Sessions geeignet.

Diagramm: LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung
LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung

 

Subjektive Beurteilung

Da es sich beim LG 27GK750F-B um ein Gaming-Display handelt, haben wir besonderes Augenmerk auf den Spielbetrieb gelegt. Zunächst wurde der LG bei 60 Hz an einer Spielekonsole getestet. Hier können weder die möglichen 240 Hz noch weitere Helfer wie „FreeSync“ oder „1ms Motion Blur Reduction“ zur Verbesserung der Performance beitragen. Aufgrund der schnellen Schaltzeiten macht das Display auch hier eine gute Figur, sofern die Reaktionszeit auf „Schnell“ oder „Schneller“ eingestellt ist. Die bei der Messung angezeigten Überschwinger beim höchsten Overdrive konnten wir visuell nicht wahrnehmen.

Am Computer haben wir den Monitor mit dem Spiel Project CARS 2 getestet. Durch die Cockpit-Ansicht lassen sich gut Überschwinger erkennen, die in Form von einer Corona an schnell bewegten Objekträndern auftreten. Zudem sind „Tearing“ (Zerreißen des Bildes) und „Stuttering“ (stockende Anzeige) auffällig.

Hier zeigt der LG eine tolle Leistung. Die Verbindung von FreeSync und möglichen 240 Hz lässt das Spielerherz höherschlagen. Ganz besonders bei Spielen wie Rennsimulationen, bei denen es stark um Immersion geht, hilft diese Kombination aus fehlerfreiem Bild und hohen Aktualisierungsraten. Bei niedrigen Frame-Zahlen eliminiert FreeSync verlässlich Tearing und Stuttering, während das Bild bei hohen Frameraten enorm flüssig und klar wirkt. Zwar ist es nicht mehr notwendig, dass FreeSync noch bei 160 Hz eingreift, da die schnelle Aktualisierungsrate sowieso alles glattbügelt, aber es schadet eben auch nicht. FreeSync funktioniert über eine Range von 48 bis 240 Hz.

FreeSync synchronisiert Grafikkarte und Monitor über eine Range von 48 bis 240 Hz
FreeSync synchronisiert Grafikkarte und Monitor über eine Range von 48 bis 240 Hz

An dieser Stelle müssen wir noch einmal das Thema Überschwinger aufgreifen. Bei einem konstanten Signal mit 240 Hz mag es vielleicht keine Bildfehler geben. Leider ist das im Spiel fast nie möglich, die Aktualisierungsraten liegen weit darunter. Hier können wir sehr wohl eine Korona an schnell bewegten Objekträndern sehen, wenn der Overdrive auf „Schneller“ eingestellt ist. Die Option „Schnell“ ändert dies aber komplett und zeigt ein Bild ohne Fehl und Tadel.

All diejenigen, bei denen das Konkurrenzprodukt in Form einer leistungsstarken NVIDIA-Grafikkarte im Computer werkelt, können auch ein Auge auf diesen Monitor werfen. Zwar lässt sich FreeSync nicht aktivieren, doch kann auf die 240 Hz zurückgegriffen werden. Aufgrund des HD-Panels sind hier bei NVIDIAs Topmodellen sehr ordentliche Frameraten möglich, die eine Synchronisierung zwischen Grafikkarte und Monitor vielleicht gar nicht mehr notwendig machen. Doch selbst wenn nur geringe fps von der Grafikkarte an den Monitor gesendet werden, profitiert man von der hohen Hz-Zahl durch das klare Bild und das flüssige Gameplay.

Bei deaktiviertem FreeSync kann ab 120 Hz noch die Option „1ms Motion Blur Reduction“ in den Spieleinstellungen aktiviert werden. Dies wird Freunde schneller Shooter aufgrund der geringeren Bewegungsunschärfe erfreuen. Menschen, die empfindlich auf Flackern des Bildes reagieren, sollten hier allerdings vorsichtig sein, da der Effekt über BFI („Black Frame Injection“) erzielt wird. Das bedeutet, dass durch Abschaltung der Hintergrundbeleuchtung immer ein schwarzes Bild eingeschoben und so die Funktionsweise von alten CRT-Monitoren nachgeahmt wird. Kopfschmerzen bei langen Sessions sind hier vorprogrammiert. Auch diese Option lässt sich mit einer NVIDIA-Karte aktivieren.

Sound

Das Display verfügt über keine Lautsprecher.

DVD und Video

Um den LG 27GK750F-B an externe Zuspieler wie BD-Player, Spielekonsolen oder HD-Receiver anschließen zu können, wurden ihm zwei HDMI-Schnittstellen spendiert. Für den Ton müssen allerdings externe Geräte sorgen, da der LG über keine Lautsprecher verfügt.

Die Meldung, dass nur die beigelegten Signalkabel verwendet werden sollen, nervt allerdings so lange, bis man sie deaktiviert.

Nervige Meldung bzgl. der verwendeten Kabel
Nervige Meldung bzgl. der verwendeten Kabel

Da es sich um ein reinrassiges Gaming-Display handelt, ist im OSD-Menü auch kein Video- oder Filmmodus verfügbar. Das ist nicht weiter schlimm, da in den Grundeinstellungen unter „Spieler1“ bereits ein annehmbares Bild angezeigt wird, das mit 6900 Kelvin nicht sehr weit von den idealen 6500 Kelvin entfernt liegt. Bei Bedarf kann der Blauregler der RGB-Gain-Optionen zwei bis drei Stufen zurückgenommen werden, um ein etwas wärmeres Bild zu erreichen. So erhält man ein Bild mit natürlichen Farben. Die anderen Modi, die vorkonfiguriert daherkommen, sind hier nicht zu gebrauchen. Das liegt in erster Linie daran, dass das Bild hoffnungslos überschärft ist und Doppelkonturen zeigt. Da der Schärferegler ausgegraut ist, kann hier auch nicht eingegriffen werden.

Skalierung, Bildraten und Deinterlacing

Sowohl HD- als auch SD-Material werden vom LG richtig erkannt. Ersteres wird bildschirmfüllend und letzteres mit Balken an den Seiten angezeigt und auf die volle Panel-Höhe skaliert. Wird am Zuspielgerät eine andere Auflösung vorausgewählt, zeigen nun auch die Optionen unter „Eingang -> Seitenverhältnis“ Wirkung. Bei „Vollbild“ werden auch Auflösungen abseits des nativen Seitenverhältnisses bildschirmfüllend und verzerrt dargestellt. Die Einstellung „Original“ bringt das Material wieder auf das richtige Seitenverhältnis und skaliert es auf die volle Panel-Höhe. Jetzt ergibt auch die Einstellung „1:1“ Sinn und zeigt das Bild pixelgenau in einem Fenster an.

Das Handbuch gibt keine Auskunft darüber, ob Interlaced-Signale angenommen werden. Wir haben den LG 27GK750F-B an einen HD-Receiver angeschlossen und konnten Sendungen bei 1080i einwandfrei anschauen.

Über einen Deinterlacer verfügt der LG allerdings nicht, da Testvideos mit einer 3:2-Kadenz als Videomaterial interpretiert wird. Starke Kammbildung und ein auffälliger Moiré-Effekt sind Zeugen dafür.

An HDMI werden lediglich 50 Hz und 60 Hz verarbeitet. Videos bei 24 Hz sind leider nicht möglich, auch wenn dies am Zuspieler explizit eingestellt wurde.

Oliver Jachmann

... spielt seit seiner Kindheit Rennsimulationen am Computer. Seit 2013 verstärkt er unser Team und schreibt hauptsächlich Testberichte von Gaming-Monitoren. Seinen Ausgleich findet er im Sport und bezeichnet sich selbst als Fitness-Freak.

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3 Gedanken zu „Test LG 27GK750F-B – perfekte Symbiose von FreeSync und 240 Hz“

  1. Wie immer ein sehr guter Beitrag und ein sehr interessanter Monitor.
    Genialer Overdrive von LG, nur schade für die Farbdarstellung.
    Mich würde trotzdem sehr interessieren, was Inputlag Messmethode 1 ausgespuckt hat. 😀
    Bitte um Antwort

    Gruß Eld0r

    Antworten
    • Der Werte aus Methode 1 war dermaßen unrealistisch und falsch, dass wir diese nicht kommunizieren. Das wäre dem Monitor gegenüber unfair. Unser neues Testverfahren steht und somit müssen wir damit leben, dass es bei diesem Monitor eben nur den einen Wert gibt. Hier jetzt einen völlig falschen Wert zu nennen, wäre für niemanden hilfreich. Allerdings kann ich Dir sagen, nachdem wir unser neues Messverfahren getestet haben, dass die Werte bei 240 Hz in jedem Fall schneller sind als die Werte die mit dem Leo Bodnar gemessen wurden!

      Antworten

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