Bildqualität
Die Oberfläche des TN-Panels ist matt und wirksam entspiegelt. Reflexionen von seitlich einfallendem Licht oder ein Betrachter mit weißem T-Shirt erzeugen nur sehr schwache Reflexionen. Das Bild macht subjektiv einen befriedigenden Eindruck, wobei die Farben etwas Brillanz vermissen lassen. Beim Reset stellt der Monitor folgende Werte ein: Helligkeit 100, Kontrast 50, Bildmodus Standard, Farbeinstellung Warm.
Blickwinkel

Das Foto zeigt den Bildschirm des Acer S243HLAbmii bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 60 Grad und vertikalen Blickwinkeln von +45 und -30 Grad. Die seitlichen Blickwinkel sind für ein TN-Panel noch befriedigend, der Kontrast nimmt deutlich ab. In der Vertikalen findet man dagegen die typischen Eigenschaften eines TN-Panels. Von oben betrachtet hellt das Bild stark auf und von unten betrachtet dunkelt dieses stark ab.
Durch die fehlende Höhenverstellung kann das Bild nicht optimal ausgerichtet werden. Neigt man das Display etwas nach hinten, ist meist der obere Teil des Bildes dunkler. Das ist insbesondere bei einheitlichen Farbflächen der Fall.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die maximale Helligkeit beträgt 237 cd/m² (Herstellerangabe: 250 cd/m²) – das reicht für die meisten Fälle sehr gut aus, nur in richtig hellen Räumen könnte es schon mal etwas knapp werden. Der Schwarzwert ist mit 0,35 cd/m² völlig in Ordnung, das resultierende Kontrastverhältnis von 680:1 (Herstellerangabe dynamisch: 12.000.000:1) ist zufriedenstellend. Im kalibrierten Zustand erreicht der Monitor einen etwas höheren Kontrastwert von 730:1.
Ebenso wie der Philips 248C3LHSB wird der Acer von einer nVidia Grafikkarte nicht korrekt als Monitor erkannt. Der nVidia Treiber beschneidet den Wertebereich am HDMI- und DVI-Ausgang (DVI- zu HDMI-Adapter) auf Tonwerte von 16-235 statt dem im PC-Bereich üblichen vollständigen Wertebereich von 0-255. Für die Videodarstellung bietet der Treiber einen erweiterten Modus an, wo eine Korrektur vorgenommen werden kann. Für die Display-Einstellungen leider nicht. Er erkennt den Monitor schlicht als Fernseher.
In einer Reportage erklären wir das Thema detailliert und bieten auch eine Lösung für das Problem an.
Helligkeitsverteilung
Die Untersuchung der Helligkeitsverteilung ergibt nur einen zufriedenstellenden Durchschnittswert von 92 Prozent. Die Ursache dafür finden wir im linken Fünftel des Bildschirms, hier fehlt so viel Leuchtkraft, dass sich die Messwerte durchgängig der Sichtbarkeitsgrenze von 20 Prozent annähern. Im übrigen Bildschirmbereich ist die Verteilung glücklicherweise deutlich gleichmäßiger.
Auch die Bildhomogenität kann nicht ganz überzeugen, der Wert von 3 DeltaC wird deutlich überschritten. Die höchste Abweichung liegt bei 3,6 DeltaC.
Farbverläufe stellt der Acer S243HLAbmii mit leichtem Banding dar. Dithering ist nicht zu bemerken. Die Ausleuchtung ist perfekt gelungen, es scheint in den seitlichen Bereichen nichts durch und eine komplett schwarze Fläche wirkt homogen ohne Flecken oder mit Wolkenbildung.
Farbwiedergabe
Einen sRGB-Modus bietet das OSD nicht an. Wir haben daher die Werkseinstellung Standard ausgemessen. Mit 6700K liegt die Farbtemperatur im richtigen Bereich, doch leider sind die Farbabweichungen bei den Primärfarben wie auch bei den Graustufen sehr hoch. Das Gamma liegt viel zu niedrig und verläuft zudem degressiv. Für Office- und Hobbyzwecke ist das nicht kritisch, bei qualitativ hochwertigen Videos kann es vielleicht schon auffallen. Für Fotoarbeiten sollten engagierte Amateure diesen Monitor aber nicht unbedingt verwenden. Der Graphic-Modus liefert ein identisches Bild.
Vor der Kalibrierung justieren wir den Weißpunkt im Benutzermodus und erreichen 6494K mit RGB 76-90-77, der Helligkeitswert betrug 33 und der Kontrastwert 40. Anschließend sind die Graustufen und der Gammaverlauf nahezu optimal. Die Farbabweichungen reduzieren sich zwar, sind aber immer noch hoch. Den Maximalwert erreicht Grün mit einem Wert von 5,7.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Reaktionsverhalten
Den S243HLAbmii haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am HDMI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Das Datenblatt beziffert die Reaktionszeit mit 2 Millisekunden. Unsere Messungen bestätigen, dass wir es hier mit einem sehr schnellen Bildschirm zu tun haben: 3,0 Millisekunden für Grau-zu-Grau und 3,7 Millisekunden für Schwarz-Weiß sind selbst für ein TN-Panel schon sehr kurz. Sogar die über alles gemittelte Bildaufbauzeit (hin und zurück) für unsere 15 Messwerte ist mit 4,1 Millisekunden kaum länger.
Eine Overdrive-Option im OSD gibt es nicht. Die gemessenen Helligkeitsverläufe zeigen, dass hier permanent eine starke Beschleunigung wirkt, die an allen Messpunkten für schnelle Schaltzeiten, aber auch – vor allem an den dunklen Messpunkten – für kräftige Überschwinger sorgt.
Und genau diese Überschwinger machen sich durch sehr deutlich sichtbare Koronaeffekte bemerkbar. In diesem Fall ist an Objekträndern – zum Beispiel in Spielen – bei Bewegungen ein im Vergleich zur Umgebung helleres Nachleuchten zu beobachten.