Farbwiedergabe – Teil 2
Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem AdobeRGB-Arbeitsfarbraum
Unsere Erfahrungen mit dem Adobe-Farbraum entsprechen denen des sRGB-Farbraums. Nach der ersten Kalibrierung im Benutzermodus sieht die Graubalance sowohl bei AdobeRGB wie auch eciRGBv2 gut aus, doch die Farbwiedergabe liegt schon wieder krass daneben.
Im AdobeRGB-Modus landet der PA279Q dann einen Volltreffer. Auch hier verbessert sich die Qualität des Weißpunkts deutlich.
Die Graubalance schneidet dann sogar um eben jenes Tüpfelchen besser ab, das bei sRGB an der sehr guten Bewertung noch fehlte. Helligkeits- und Kontrastverlust sind aber wiederum nicht unerheblich.
Bei eciRGBv2 ist die Chance, dass stark gesättigte Farben außerhalb des Bildschirmfarbraums liegen, deutlich höher, daher treten hier vereinzelt größere Abweichungen auf als bei AdobeRGB. Das ist bauartbedingt und betrifft alle Bildschirme mit dieser WCG-Backlight-Technologie.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden (Adobe, ECI).
UDACT (UGRA-Test)
Vor dem Test haben wir den Bildschirm auf die Zielwerte der UGRA für Softproofing-Aufgaben kalibriert.
Helligkeit | Weißpunkt (CCT) | Weißpunkt (XYZ norm.) | Gradation | |
Ziel | 120 cd/m² | 5800K | 95.37 100.00 97.39 | Gamma 1.8 |
Der Asus PA279Q erhält die UDACT-Zertifizierung nicht. Nicht ganz unerwartet fällt die Profilqualität im Report durch.
Ob man sich nun die Mühe des Weißpunktabgleichs im Benutzermodus macht, oder im OSD einfach eine naheliegende Farbtemperatur dafür wählt, das Ergebnis ist immer ähnlich unbefriedigend. OSD-Einstellungen von 5500K führten übrigens zu Messwerten von 6300K – mit der Farbtemperaturbezeichnung nehmen es die Entwickler bei Asus scheinbar nicht so genau.
Interpolation
Der Asus bietet mit seiner WQHD-Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln viel Platz für zahlreiche Details auf dem Bildschirm. Der 27-Zoll Monitor stellt insgesamt rund 3,6 Millionen Pixel dar. Der Pixelabstand des Monitors fällt hierfür mit 0,233 mm recht gering aus und führt zu kleineren Schriftgrößen und Bildern auf dem Bildschirm.
Manche Nutzer werden es daher bevorzugen, in den Anwendungen oder im Betriebssystem eine größere Schriftgröße zu wählen. Die Interpolation anderer Auflösungen durch den Monitor kann hingegen bei der Wiedergabe von älteren Programmen oder Dokumenten nützlich sein und sollte bei der gebotenen Detailfülle des Asus-Monitors wenige Probleme bereiten.
Bei der Interpolation gängiger Auflösungen liefert der PA279Q durchweg überzeugende Ergebnisse ab. Alle 16:9, 16:10 und 4:3 Bildformate werden problemlos wiedergegeben. Ältere Asus-Modelle hatten einige Bildschirmauflösungen nicht auf Vollbild interpoliert und auch keine 1:1 Darstellung dieser Formate geboten. Das ist beim Asus PA279Q nun anders. Alle von uns getesteten Auflösungen wurden problemlos auf Vollbild interpoliert und konnten auch pixelgenau in der 1:1 Darstellung oder seitengerecht in der 4:3-Darstellung auf dem Monitor ausgegeben werden.
Interessant ist die Interpolationsfähigkeit auch bei der von Asus angebotenen Bild-in-Bild-Funktion, die die Filme eines zweiten digitalen Eingangssignals in drei unterschiedlichen Größen einbinden kann.
Die Bildgrößen variieren geringfügig und das zweite Bild wird auf rund 1/9 der Gesamtfläche des Bildschirmes sauber dargestellt. Dabei wird das Bild des zweiten Eingangssignals stets im 16:9 Bildformat ausgegeben, auch wenn ein anderes Seitenverhältnis vorliegt. Im Bild-bei-Bild-Modus (PBP) werden die Bilder hingegen nebeneinander im 4:3 Format angezeigt. Dabei verbleibt oben und unten ein rund 6 cm breiter Rand, der nicht genutzt wird.
Die Bildschärfe des Hauptbildes kann in 10 Schritten im Bereich von 0 bis 100 weiter optimiert werden. Mit dem voreingestellten Wert von 50 ist der Monitor schon sehr gut justiert.
Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Die einfache HD-Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln bereitet ebenfalls keine Probleme, da der Asus-Monitor mit seiner vierfach höheren Auflösungen hierzu lediglich vier Pixel zusammenfassen muss. Bei anderen Auflösungen wird die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfeeindruck. Farbsäume treten nicht auf.
In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen sehr gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.
Reaktionsverhalten
Den PA279Q haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DVI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Im Datenblatt nennt Asus eine Reaktionszeit von 6 Millisekunden (GtG). Die sonst bei Asus übliche Beschleunigungsoption TraceFree finden wir diesmal nicht im OSD, der Overdrive des PA279Q kann also nicht verändert werden.
In der Werkseinstellung messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 10,1 Millisekunden und den schnellsten Grauwechsel mit 6,7 Millisekunden. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 11,0 Millisekunden.
Für ein IPS-Panel sind das schon ambitioniert kurze Schaltzeiten. Dennoch hätten wir beim noch recht hellen Grauwechsel zwischen 50 und 80 Prozent (rechtes Chart) nicht erwartet, dass derart starke Überschwinger entstehen. Glücklicherweise werden sie in Richtung der dunklen Messpunkte dann doch gedämpft, weshalb die Schaltzeiten dort wieder etwas länger ausfallen, was aber die Neigung zu Bildartefakten erfolgreich senkt. Es ist aber letztlich nicht zu verstehen, warum Asus bei solch einem Non-Gamer-Monitor einen so kräftigen (und nicht einstellbaren) Overdrive vorgibt.
„Satte 36 Watt bei 140 cd/m²“
Verstehe ich nicht. Wo ist das denn viel? Der Dell U2713H verbraucht 43,3 Watt und bekam dafür sogar ein Plus.
mein Gott Andi,
ist das hier ein katholisches Mädchenpensionat?
Manchmal muss muss man eben jemanden sanft in den Hintern treten, damit er kapiert, worauf er hätte selbst kommen müssen.
Aber das ist jetzt wahrscheinlich auch schon wieder zu hart formuliert.
Sanfttönige Grüße tom
Unsere Tests werden sofort veröffentlicht wenn sie fertig sind, aber als Preview und wer die nicht bezahlen will wartet halt bis zur endgültigen Veröffentlichung. Und konstruktive Kritik ist erwünscht, nur der Ton macht die Musik. Vielleicht „kapierst“ Du das auch 😉
Lieber Andi,
eigentlich solltet Ihr ja für konstruktive Kritik Eurer geneigten Leserschaft ja dankbar sein.
Ich z.B. wäre es!
Und wenn ich Euer Gnaden zu nahe getreten bin, bitte ich als armer Leser untertänigst um Verzeihung.
Und die Aussage: „Dieser Test ist aber vor Monaten entstanden“ wirft ein schlechtes Bild auf
PRAD’s Veröffentlichungspraxis.
Da schmoren die Test’s, aus bekannten Gründen, monatelang bis zur Veröffentlichung, so lange bis Rev. XY auf dem Markt ist, oder quasi schon das
Nachfolgemodell am Horizont erscheint.
Ist jetzt sicher ein wenig übertrieben, aber was Wahres dran…
Gruß tom
Na da ist wohl jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden oder ein ausgesprochener Morgenmuffel. Wir machen ja seit geraumer Zeit die Coating Bilder, damit die Oberflächenstruktur erkennbar ist. Dieser Test ist aber vor Monaten entstanden und da gab es diese Coating-Bilder noch nicht. Nun wurden zwar in den vergangenen Wochen schon Tests mit Coating-Bildern veröffentlicht, entscheidend dafür wann ein Test veröffentlicht wird, ist wann der fertige Test durch den Redakteur abgeliefert wurde und nicht wann das Testgeräte unser Messlabor durchlaufen hat! So dürfte der ASUS-Monitor einer der letzten Geräte ohne Coating Bilder gewesen sein, da wir diese – als der ASUS bei uns im Testlabor war – noch nicht erstellt haben. Irgendwann muss man ja starten und alle Geräte die vorher getestet wurden, können dieses Bild eben nicht enthalten.
Danke für den Test.
Nur die Aussage: „Die Oberfläche des Panels ist matt und moderat entspiegelt“ sagt garnichts.
Bei Test’s in letzter Zeit wurde doch ausführlichst auf die Oberflächenbeschaffenheit eingegangen!
Wann kapiert PRAD endlich mal, daß das für viele Leser sehr wichtig ist. Das beweisen doch die unzähligen Beiträge im Forum!
Danke
Danke für den Hinweis. Die korrekten Bilder sind jetzt zu sehen.
Hallo,
wie immer eon schöner ausführlicher Test, aber mit scheint, da ist eine falsche Graphik eingefügt – der Text sagt:
„Im AdobeRGB-Modus landet der PA279Q dann einen Volltreffer. Auch hier verbessert sich die Qualität des Weißpunkts deutlich. Die Graubalance schneidet dann sogar um eben jenes Tüpfelchen besser ab, das bei sRGB an der sehr guten Bewertung noch fehlte. Helligkeits- und Kontrastverlust sind aber wiederum nicht unerheblich.“
Die sich daran anschließende Graphik zeigt aber ziemlich heftige Abweichungen der Farben bis in den roten Bereich – wie ist das vereinbar?
Sieht fast so aus, als wäre die Graphik für Benutzmodus 1 nochmals eingefügt worden?
Vielleich könnte das korrigiert werden?
Mit freundlichen Grüßen
LF