Videosignalverarbeitung
Deinterlacing
Der Asus VE278Q kann halbbildbasiertes Quellmaterial wiedergeben, muss dieses aber in Vollbilder umwandeln, wofür ein Deinterlacer vorhanden sein muss. Weitere Informationen gibt es dazu in unserer Reportage: „Aus 2 mach 1“ – Deinterlacing.
Die Einstellung des Videosignals 480i/576i führte schon im Menü des Blu-Ray-Players zu einem leichten Zittern des Bildes, so dass die folgenden Testergebnisse nicht verwunderten. Sowohl bei 2:2 als auch bei 3:2 Signalen konnten Bildfehler und ein leichtes Flimmern festgestellt werden. Beim Test des schnellen Eishockeyvideos traten hingegen keine deutlich sichtbaren negativen Effekte auf.
Das Deinterlacing des Asus VE278Q arbeitet in keiner Einstellung zufriedenstellend, so dass dies dem Zuspieler überlassen werden sollte.
Unterstützte Refreshraten
In der Nvidia-Systemsteuerung konnten wir die Werte 24, 50 und 60 Hz manuell einstellen, ein Vielfaches von 24 Hz war dagegen nicht möglich. Im Juddertest konnte in der 24 Hz Einstellung allerdings ein starkes Ruckeln beobachtet werden, bei 50 Hz war noch ein leichtes Ruckeln wahrnehmbar. Beim Abspielen einer DVD oder Blu-Ray konnte dies nicht bestätigt werden, beide konnten ruckelfrei wiedergegeben werden. Für den Test wurde der Monitor per HDMI-Kabel verbunden.
Skalierung
Wichtig ist die Darstellung mit korrektem Seitenverhältnis. Im Videobereich liegt nur bei HD-Material ein quadratisches Pixelseitenverhältnis vor. Verfügt der Bildschirm im OSD über eine explizite „4:3“ und „16:9“ Einstellung in den Skalierungseinstellungen, stehen die Chancen gut, entsprechendes Material korrekt anzeigen zu können. Der Asus VE278Q besitzt die Einstellungen „Vollbild“, „4:3“ und „1:1“ und müsste daher alle Signale und Verzerrungen darstellen können. Der „4:3“ Modus war bei einem Signal von 576p allerdings nicht wählbar, dafür gab es mit „Overscan“ eine neue Einstellmöglichkeit.
Unsere Testbildreihe basiert auf einem anamorphen Video mit Kreisen, die bei korrekter Beachtung des Seitenverhältnisses absolut rund sein müssen. Mit entsprechenden Einstellungen am Blu-Ray-Player können wir alle möglichen Zuspielungen simulieren.
Eine Zuspielung von 480p/576p Material im 16:9 Format wird im Vollbild mit absolut runden Kreisen wiedergegeben, dies überrascht bei einer nativen 16:9 Auflösung nicht. Die 1:1 Darstellung ist hingegen nicht in Ordnung, die Kreise wurden leicht in der Höhe gestreckt.
Eine Zuspielung im 4:3 Format konnte in beiden Einstellungen nicht korrekt wiedergegeben werden, in beiden Fällen wurden die Kreise etwas in die Breite gezogen.
Bei einer Zuspielung von 720p Material änderte sich dies nicht, der Bildausschnitt in der 1:1 Darstellung fiel entsprechend größer aus, vollständig rund konnten die Kreise aber nicht dargestellt werden.
Ein 1080p Signal kann wie erwartet mit absolut runden Kreisen wiedergegeben werden, wodurch eine pixelgenaue Darstellung möglich ist. In der Overscanfunktion, die bei jedem Eingangssignal wählbar ist, wird das Bild an allen Seiten etwas abgeschnitten dargestellt.
Da 4:3 Material in keinem Modus seitengerecht wiedergegeben werden kann, sollte die Skalierung dem externen Player überlassen werden. Die Probleme mit dem leicht verfälschten Seitenverhältnis bei der 1:1 Darstellung traten nur in diesem Test, nicht aber bei PC-Auflösungen auf.
Farbmodelle und HDMI-Blacklevel
Für die korrekte Darstellung des Materials ist die Abstimmung des Videolevels ebenfalls sehr wichtig. Abstimmungsprobleme können hier zu starkem Clipping in helleren und dunkleren Farben oder zu flauem Bild mit reduziertem Tonwertumfang ohne volles Schwarz und Weiß führen.
Der Asus VE278Q kann über den HDMI-Eingang sowohl PC-Level (0-255) als auch Videolevel (16-235) korrekt darstellen und deckt damit beide Farbmodelle in vollem Tonwertumfang ab. Die Farbmodelle RGB (4:4:4) und YCbCr (4:2:2 und 4:4:4) werden ebenfalls unverfälscht angezeigt.
Bewertung
Bildstabilität: | (digital) (analog) |
Blickwinkelabhängigkeit (v/h): | |
Kontrasthöhe: | |
Farbraum: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Graustufenauflösung: | |
Helligkeitsverteilung: | |
Interpoliertes Bild: | |
Gehäuseverarbeitung/Mechanik: | |
Bedienung/OSD: | |
Geeignet für Gelegenheitsspieler: | |
Geeignet für Hardcorespieler: | |
Geeignet für DVD/Video: | |
Preis [incl. MWSt. in Euro]: | Kein Angebot verfügbar |
Gesamtwertung: |
3.9 BEFRIEDIGEND |
Technische Spezifikationen: Asus VE278Q
Fazit
Gamer gehören zur Hauptzielgruppe von Monitoren mit TN-Panel und genau diese dürften durch die schlecht implementierte Overdrive Funktion abgeschreckt werden, dies betrifft aber vor allem Hardcoregamer und sehr empfindliche Casualgamer, alle anderen müssen sich über die Messergebnisse keine Sorgen machen.
Der sRGB-Modus wurde relativ gut voreingestellt, so dass auch ohne Kalibrierung im Amateurbereich Bilder bearbeitet werden könnten. Der nicht vollständig abgedeckte Farbraum stört dabei weniger, auffälliger ist der schlechte Blickwinkel, der bei einem 27 Zoll Monitor auch schon zu negativen Effekten führen kann, wenn man direkt vor dem Monitor sitzt.
Dieser stört auch den Filmgenuss, obwohl der Asus VE278Q ansonsten mit geringen Lichthöfen und einem 16:9 Format die idealen Voraussetzungen zum Filme gucken liefert. Weiterhin nicht optimal sind die Helligkeitsverteilung und der Standfuß, welcher, wie das gesamte Gehäuse, aus einem glänzenden Material besteht und nicht verstellbar ist. Allerdings steht der Monitor sehr sicher auf dem Fuß und ist insgesamt gut verarbeitet.
Positiv ist der sehr geringe Stromverbrauch von etwa 30 Watt (je nach Helligkeit) für einen 27 Zoll Monitor, was durch die LED- und TN- Technologie ermöglicht wurde. Die Bild im Bild Funktion ist ebenfalls ein nettes Zusatzfeature und auch die vielen Anschlussmöglichkeiten sind positiv hervorzuheben.
Der Monitor kann bei keinem Anwendungsgebiet eine Spitzenposition erlangen, leistet sich aber auch keine groben Schnitzer, so dass er Anwendern empfohlen werden kann, die einen großen verhältnismäßig günstigen Monitor für verschiedenste Anwendungsbereiche suchen und mit den kleinen Schwächen leben können.
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