Reaktionsverhalten
BenQ gibt für den G2400WT eine Reaktionszeit von 5 Millisekunden an. Laut der Spezifikationsdaten schaltet das verwendete TN-Panel sogar nur in 2 Millisekunden von Grau-zu-Grau.
Zur Beschleunigung der Flüssigkeitskristalle hat BenQ eine Overdriveschaltung implementiert, welche die Reaktionszeit der Flüssigkeitskristalle erhöhen soll. Diese Funkion nennt sich „AMA“ – Kurzform von Advanced Motion Accelerator. Ist die Overdrivefunktion schlecht integriert, kommt es entweder zum Inputlag oder zu einem Koronaeffekt, der bewegte dunkle Konturen hell nachleuchten lässt. Das Menü des G2400WT erlaubt es, AMA komplett abzuschalten.
In Spielen überzeugt das reaktionsschnelle TN-Panel: Es zeigt sich nur die TFT bedingte Bewegungsunschärfe in einem äußerst geringen Maße.
Die Bildqualität in Spielen kann überzeugen; zwar ist der vom Hersteller angegebene Kontrast nicht erreicht worden, dennoch lassen sich aber auch dunkle Passagen ohne Probleme erkennen. In Spielen zeigt sich weder bei aktiviertem noch bei deaktiviertem Overdrive ein Koronaeffekt.
Aktiviert man AMA im Menü ist ein Koronaeffekt sofort erkennbar. Verschiebt man beispielsweise ein Fenster zeigen sich ein deutliches Nachleuchten. Das Foto verdeutlicht dieses Verhalten perfekt.
Der Unterschied zwischen aktiviertem und deaktiviertem Overdrive in Bezug auf die Bewegungsunschärfe ist in Spielen vernachlässigbar. In Texten dagegen sticht der Coronaeffekt regelrecht ins Auge. Unserer Meinung nach ist die AMA-Funktion deshalb auf jeden Fall zu deaktivieren, denn auch ohne AMA ist der Monitor ausreichend schnell.
Input-Lag
Während alle Hersteller Angaben zu Reaktionszeiten der eigenen Geräte machen, wird von Seite der Hersteller über den häufig diskutierten Inputlag geschwiegen. Ein TFT kann eine extrem niedrige Reaktionszeit haben, aber dennoch aufgrund des Inputlags spieleuntauglich sein.
Der Grund dafür ist ein aktiviertes Overdrive, was die Flüssigkristalle durch einen Stromimpuls schneller schalten lässt. Dafür muss aber das Bild analysiert werden. Je nachdem, wie lange der Monitor braucht um das Bild zu analysieren fällt dementsprechend hoch der Inputlag aus. Wie bereits angesprochen bietet der BenQ G2400WT auch eine solche Overdrivefunktion. Wie gut diese implementiert wurde, verdeutlichen folgende Bilder:
In unserer Testreihe hat sich herausgestellt, dass die aktivierte AMA-Funktion in Bezug auf den Inputlag beim G2400WT keinen Unterschied zur deaktivierten zeigt. Der Inputlag liegt immer bei 0 ms (50 Prozent der Messungen) oder bei 15 ms (50 Prozent der Messungen). Das ist ein hervorragendes Ergebnis. Damit liegt die Verzögerung stets unter der Dauer eines Frames (~16,7 ms bei 60 Hz).
Dieses Bild spiegelt sich auch im praktischen Gebrauch wieder. Weder im Alltagseinsatz noch in Spielen zeigen sich jegliche Arten von Verzögerungen, das Gefühl des Spielens am G2400WT ist nahezu vergleichbar mit einem CRT. Lediglich bei der Refreshrate und der TFT-bedingten Bewegungsunschärfe kann der BenQ G2400WT einer Röhre nicht das Wasser reichen. Durch die direkte Steuerung eignet er sich perfekt für extrem schnelle Shooter wie Unreal Tournament oder Quake und ist somit spieletauglich.
DVD und Video
Im folgenden Abschnitt soll dargestellt werden, wie der BenQ G2400WT im Bereich Video und DVD abschneidet. Getestet wurden SD-Medien in Form von DVDs und HD-Medien als HD-Filmtrailer.
Die guten Ergebnisse vor der Kalibration werden durch die Videoeinspielungen bestätigt: Zwar wirkt das Bild insgesamt ein wenig blass, Farbverfälschungen und unechte Farben sind aber keineswegs zu erkennen. Die natürlichen Farben und eine gute Darstellung dunkler Szenen sorgen für ein stabiles und authentisches Bild.
Leider hat der G2400WT mit den TN-Panel typischen Schwächen zu kämpfen. Bezüglich Blickwinkel und Schwarzwert sind Panel mit VA-Technologie deutlich überlegen. Aus dem TN-Panel selbst hat BenQ dennoch eine Menge herausgeholt.
Positiv anzumerken ist die perfekte Synchronität zwischen Bild und Ton. Weil aktuelle VA-Panel oft mit einem vergleichsweise hohen Inputlag zu kämpfen haben, erscheint das Bild in Videos bis zu 60 Millisekunden zu spät. Besonders auffallend ist dieses Verhalten in Musikvideos und Konzerten. Der G2400WT hat damit aufgrund des kaum vorhandenen Inputlags überhaupt keine Schwierigkeiten und meistert Musikvideos in Bezug auf die Synchronität hervorragend.
Die externe Zuspielung von Videomaterial wurde nicht überprüft, zumal der Monitor als Office-Gerät vertrieben wird. Das HD Material wurde korrekt dargestellt, wobei hierfür nicht der Interpolationsmodus des Monitors, sondern die Playersoftware verantwortlich ist.
Bewertung
Bildstabilität: | (digital) (analog) |
Blickwinkelabhängigkeit: | |
Kontrasthöhe: | |
Farbraum: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Graustufenauflösung: | |
Helligkeitsverteilung: | |
Interpoliertes Bild: | |
Gehäuseverarbeitung und Mechanik: | |
Bedienung und OSD: | |
Geeignet für Gelegenheitsspieler: | |
Geeignet für Hardcorespieler: | |
Geeignet für DVD/Video: | |
Preis [incl. MWSt. in Euro]: | Kein Angebot verfügbar |
Gesamtwertung: |
3.8 BEFRIEDIGEND |
Technische Spezifikationen: BenQ G2400WT
Fazit
Mit dem G2400WT bietet BenQ einen 24 Zoll Monitor, der eine Menge kann, aber leider nicht alles perfekt.
Der speziell als Office-Monitor vermarktete BenQ G2400WT spielt ergonomisch mit Sicherheit in der obersten Liga. Die subjektive Bildqualität im sRGB-Farbraum ist überzeugend, auch wenn beim Blickwinkel und bei der Helligkeitsverteilung Abstriche gemacht werden müssen. Insbesondere die vordefinierten Modi „sRGB“ und „Standard“ bieten für User ohne Kalibrierungswerkzeug ansprechende Ergebnisse.
Obwohl nicht ausdrücklich als Gaming-Monitor beworben, zeigt der G2400WT gerade hier seine Stärken. Zwar muss man bei aktiviertem Overdrive mit einem sichtbaren Korona-Effekt leben, doch auch bei deaktiviertem Overdrive ist der Monitor immer noch schnell genug für schnelle Shooter.
Das minimale Beriebsgeräusch ist wahrnehmbar, aber keinesfalls so laut, als dass man vor einem Kauf zurückschrecken müsste. Lediglich abolute Silent-Fans könnten sich gestört fühlen.
Einen wirklichen Patzer liefert der BenQ G2400WT bei der Interpolation. Leider schafft es der Monitor nicht bei allen Auflösungen eine 1:1, seitengerechte oder Vollbild-Darstellung zu erreichen. Insbesondere bei den Widescreenformaten stellt sich die Interpolation als fehlerhaft heraus. Vielleicht kann BenQ über ein Firmwareupdate in diesem Punkt noch nachbessern.
Für rund 300,00 Euro ist der Monitor mit überzeugender Ausstattung und einer insgesamt ordentlichen Leistung eine preiswerte Alternative. Auch wenn eine gute Wertung denkbar knapp verpasst wurde, so überzeugt der BenQ G2400WT zumindest beim Preis-/Leistungsverhältnis auf ganzer Linie.
gefällt es